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GESUNDHEIT/861: Immer häufiger - Berufsanfänger mit Hautproblemen (muebri-online)


Medienbüro Müller-Bringmann - Pressemitteilung von Donnerstag, 30. September 2010

Hautschutztag: Immer häufiger - Berufsanfänger mit Hautproblemen

Prävention spart Kosten in Millionenhöhe


Krefeld/Stuttgart. Das erst vor wenigen Wochen begonnene Ausbildungsjahr könnte für viele Berufsanfänger eventuell schon bald wieder zu Ende sein. Der Grund: beruflich bedingte Hauterkrankungen. Diese stellen laut Europäischer Union die größte berufliche Gesundheitsgefahr dar. Das gilt insbesondere bei Auszubildenden und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 25 Jahren: Mit rund 2.400 Fällen pro Jahr machen Hautkrankheiten in dieser Altersgruppe 90 Prozent aller beruflichen Erkrankungen aus.

Besonders betroffen sind Beschäftigte im Gesundheitsdienst, im Friseurgewerbe, im Nahrungsmittelbereich, im Bauhandwerk, in Reinigungsberufen sowie in Metallbetrieben. Die Folgen dieser Hauterkrankungen sind sowohl aus ökonomischer als auch aus sozialer Sicht immens: zu Buche schlagen Kosten für die Behandlung, Rehabilitation und Entschädigung der Kranken sowie Kosten durch Arbeits- und Produktionsausfall. Für die Betroffenen selbst bedeutet die Erkrankung nicht selten den Verlust des Arbeitsplatzes sowie eine komplette Änderung der bisherigen Lebensplanung.

Um die Verhütung von beruflich bedingten Hautkrankheiten ging es beim ersten Regionalen Hautschutztag im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart. Hier trafen sich rund 100 Mediziner, Sicherheitsingenieure sowie Vertreter der Berufsgenossenschaften und der Gewerbeaufsicht. Unterstützt wurde die Tagung durch das Geschäftsgebiet Stoko Skin Care der Evonik Stockhausen GmbH aus Krefeld.

Prävention und Schutz verhindern Hautkrankheiten

"Hauterkrankungen sind kein Schicksal", betonte Prof. Dr. Sawko Wassilew, Wissenschaftlicher Leiter des Hautschutztages. "Geeignete Vorsorgemaßnahmen sowie eine frühzeitige Diagnose und Therapie können ernsthafte wirtschaftliche, soziale und psychische Konsequenzen einer Hautschädigung am Arbeitsplatz vermeiden." In den wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionsforen beschäftigten sich die Experten unter anderem mit den Themen Händedesinfektion und Hautschutz, Vor- und Nachteile von Schutzhandschuhen sowie Hautbelastungen durch UV-Licht.

"Durch geeignete Schutzmaßnahmen können Hautkrankheiten meistens verhindert werden" sagte Johannes Sitzmann, Vice President und General Manager Stoko Skin Care. In Betrieben gibt es dafür den sogenannten Hautschutzplan, der vorgibt, welche Hautmittel für Hautschutz, Hautreinigung und Hautpflege für den jeweiligen Arbeitsplatz notwendig sind. Die Hautmittel stellt der Arbeitgeber kostenfrei zur Verfügung.

In manchen Fällen können auch Schutzhandschuhe helfen. "Doch diese sind nicht immer sinnvoll", warnte Prof. Dr. Manigé Fartasch vom Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. "Bei feuchtigkeitsdichten Handschuhen kann es zu einem Feuchtigkeitsstau kommen. Die Haut quillt auf und Keime und Erreger können leicht eindringen." Deshalb sollte die Tragezeit von Handschuhen unbedingt begrenzt sein. Viele Betriebe, wie zum Beispiel einige Fleisch- und Wurtstabteilungen in Supermärkten, sind inzwischen dazu über gegangen, ganz auf Handschuhe zu verzichten.

Auf die Problematik der Hautbelastung durch UV-Strahlen machte Prof. Dr. Thomas Diepgen, Berufs- und Umweltdermatologe am Universitätsklinikum Heidelberg aufmerksam. Besonders betroffen sind Menschen, die im Freien arbeiten, wie Bauarbeiter, Dachdecker, Land- und Forstwirte. Sie müssen beim Hautschutz unbedingt auch auf einen ausreichenden UV-Schutz achten.

Bei Rötungen sofort handeln

Neben der Vorbeugung raten die Experten dringend dazu, schon erste Anzeichen von Hautreizungen ernst zu nehmen. Erste Symptome sind trockene, schuppige Hautstellen oder Rötungen. Wird die Haut weiter belastet, kann es zu Entzündungen, Ekzemen und Allergien kommen. Deshalb sollte möglichst frühzeitig ein Hautarzt aufgesucht werden.

Die Veranstalter des Hautschutztages blicken inzwischen auf eine langjährige Tradition zurück. Der erste Hautschutztag fand im Juni 1991 in Krefeld statt. Seitdem entwickelte sich der Kongress zu einem wichtigen und international anerkannten Forum für alle Belange des beruflichen Hautschutzes.

In diesem Jahr wurde das Konzept erstmalig verändert: Statt wie bisher einen zentralen zweitägigen Kongress alle zwei Jahre, gibt es nun regionale Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten. Der erste Regionale Hautschutztag fand jetzt in Stuttgart statt. Dieser eintägige Kongress greift das Konzept des Hautschutztages auf und soll den interdisziplinären Meinungsaustausch zwischen Fachexperten im Bereich des beruflichen Hautschutzes fördern.

www.internationaler-hautschutztag.de

Woche der berufsbedingten Hauterkrankungen:

Die hohe Bedeutung des Themas "Hautschutz am Arbeitsplatz" zeigt sich auch in der "Woche der berufsbedingten Hauterkrankungen", die kurz vor dem Regionalen Hautschutztag vom 20. bis 24. September europaweit stattfand. Mit der Aufklärungskampagne soll die Öffentlichkeit für das Thema Hautprobleme am Arbeitsplatz sensibilisiert werden. Ziel ist es, die Zahl der beruflich bedingten Hauterkrankungen zu senken und den Hautschutz am Arbeitsplatz zu verbessern.


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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Donnerstag, 30. September 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2010