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UMWELT/655: 66. Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9.8.2011 (IPPNW)


IPPNW - 5. August 2011
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.

66. Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki

IPPNW: Gedenken an alle Strahlenopfer der nuklearen Kette


Anlässlich der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki erinnert die ärztliche Friedensorganisation IPPNW an alle Strahlenopfer der nuklearen Kette vom Uranabbau über den "Normalbetrieb" der Atomkraftwerke, den Einsatz und das Testen von Atomwaffen bis hin zur ungelösten Atommüllendlagerung. In bundesweit 74 Veranstaltungen wird an den Jahrestagen der Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 dem bis heute unvergleichlichen sofortigen Tod von hunderttausenden von Menschen(*) gedacht. Ohne diese unbeschreiblichen Vergehen gegen die Menschlichkeit zu relativieren, sollten alle Strahlenopfer der Geschichte in Erinnerung behalten werden. "Der jüngste Atomunfall in Fukushima wird künftig auch seine Hibakusha (Atomopfer) hervorbringen, genauso wie die Opfer von Tschernobyl, die so genannten Downwinders von Atomtests oder die Uranbergarbeiter," erklärt Ursula Völker, Ärztin und IPPNW-Vorstandsmitglied.

Die IPPNW begrüßt, dass die Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki, beide Ko-Präsidenten der Mayors for Peace (zu deutsch: Bürgermeister für den Frieden), in ihren Gedenkreden am 6. und 9. August die Notwendigkeit einer Energiewende thematisieren. Bürgermeister Kazumi Matsui wird den verstorbenen Ichiro Moritaki (ehemaliger Gründungsvorsitzender der Hiroshima Föderation der Atombombenopferorganisationen) in seiner Rede zitieren, der erklärt hat: "Die Menschheit und die Atomenergie können nicht zusammen existieren."

Eine Umfrage der Zeitung "Kyodo" vom 30. Juli 2011 belegt, dass sich inzwischen 73% der japanischen Hibakusha gegen die Atomenergie aussprechen. "Diese Menschen, die wie ein Herz der Bewegung für die atomare Abrüstung sind, haben erkannt, dass die zivile und militärisch Nutzung der Atomenergie zwei Seiten ein- und derselben Medaille sind," sagt Xanthe Hall, Abrüstungsexpertin der IPPNW.

Die IPPNW arbeitet weltweit und in Deutschland, auf bundesweiter und lokaler Ebene, eng mit den Bürgermeistern für den Frieden zusammen. Viele IPPNW-Gruppen und deutsche Bürgermeister beteiligen sich an Gedenkveranstaltungen vor Ort. In Berlin wird Dr. Jens-Peter Steffen, Friedensreferent der IPPNW, am Samstag an der Friedensglocke im Friedrichshain eine Grußbotschaft des Bürgermeisters von Hiroshima Matsui verlesen.



Links zu Listen der Gedenkveranstaltungen in Deutschland

- mit IPPNW-Beteiligung:
  http://www.ippnw.de/aktiv-werden/termine.html

- mit Bürgermeisterbeteiligung:
  http://www.mayorsforpeace.de/termine.html

- allen Veranstaltungen:
  http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/hir11ter.htm


(*) Binnen vier Monaten nach den Atombombenangriffen sind 136.000 Menschen in Hiroshima und 64.000 in Nagasaki gestorben. Bis heute sterben Menschen an den Langzeitfolgen (IPPNW 2002).


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Quelle:
Presseinformation der IPPNW - vom 5. August 2011
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges /
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.
IPPNW-Geschäftsstelle, Körtestr. 10, 10967 Berlin
Telefon: 030 / 69 80 74-0, Fax: 030 / 69 38 166
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Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. August 2011