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VORSORGE/556: Erschreckender Rückgang - Darmkrebsvorsorge sinkt in fünf Jahren um 35 Prozent (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - 05.10.2011

Erschreckender Rückgang

Darmkrebsvorsorge sinkt in fünf Jahren um 35 Prozent


Sechs von 100 Bürgern erkranken im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs. Der Tumor gehört zu den Krebserkrankungen mit der höchsten Sterblichkeit. Trotz dieser Fakten ist die Teilnahme an der Darmkrebsvorsorge in den letzten fünf Jahren erschreckend zurückgegangen.


(05.10.2011) "Die Zahlen sind alarmierend", sagt der Verbandsmanager des Berufsverbandes der niedergelassenen Gastroenterologen (bng), Rudolf Loibl: "Die Zahl der Vorsorge-Koloskopien ist in der Zeit von 2006 bis 2010 um 34,89 Prozent auf jetzt knapp 410.000 gesunken." Diese erschreckende Entwicklung steht in krassem Gegensatz zu den Bemühungen von Patientenorganisationen und Gastroenterologen, das Bewusstsein für den großen Erfolg der Vorsorge in der Bevölkerung zu stärken. Dabei ist es vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung von enormer volkswirtschaftlicher Bedeutung, vermeidbare Krankheiten im Alter so gering wie möglich zu halten.

"Die Politik ist deshalb gefordert", so Loibl, "die Anregungen zu einer Verbesserung der Situation endlich konsequent aufzugreifen und in die Wege zu leiten. Der bng plädiert insbesondere für ein Einladungsverfahren, mit dem anspruchsberechtigte Bürger auf die Möglichkeit der Vorsorge hingewiesen werden. Der Erfolg solcher Maßnahmen hat sich in Modellversuchen bereits gezeigt."

Darmkrebs lässt sich in sehr vielen Fällen vermeiden. Durch die Vorsorge-Koloskopie können die potenziellen Vorstufen entdeckt und entfernt werden. Die einfache Methode, die von den Krankenkassen für gesetzlich Versicherten ab dem 55. Lebensjahr alle zehn Jahre einmal empfohlen und bezahlt wird, kann das Leiden verhindern. Für besondere Risikogruppen kann eine solche Koloskopie schon bei jüngeren Menschen durchgeführt werden. Eine entsprechende Beratung gehört zu den Aufgaben des Gastroenterologen.



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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Oktober 2011