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VORSORGE/589: Weniger Hautkrebstote durch Früherkennung (Magazin der Deutschen Krebshilfe)


Magazin der Deutschen Krebshilfe, Ausgabe Nr. 2/2012

Weniger Hautkrebstote durch Früherkennung



Bonn/Hamburg (gb/tl) - Weniger Menschen sterben an Hautkrebs, wenn ihnen kostenlos eine systematische Hautkrebs-Früherkennung angeboten und diese wahrgenommen wird. Das ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes aus Schleswig-Holstein.

Insgesamt 366.000 Schleswig-Holsteiner hatten beim Früherkennungs-Projekt "Hautkrebs-Test", im Vorfeld des 2008 eingeführten Hautkrebs-Screenings, mitgemacht und ihre Haut untersuchen lassen. Als Folge des gestiegenen Interesses entdeckten Ärzte viel häufiger als sonst Hauttumoren und konnten sie dementsprechend behandeln. Das Pilotprojekt, das von der Deutschen Krebshilfe mit 2,2 Millionen Euro gefördert wurde, zeigt: Wenn Hautkrebs früh erkannt wird, sind die Heilungschancen gut. "Heute sterben in Schleswig-Holstein halb so viele Menschen an einem malignen Melanom - einer besonders bösartigen Form von Hautkrebs - wie noch vor knapp zehn Jahren", sagt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP).

Tatsächlich bestätigen erste Ergebnisse aus der Anfangsphase des gesetzlichen Hautkrebs-Screenings, dass jetzt auch bundesweit häufiger Hauttumoren entdeckt werden: In den ersten beiden Jahren konnte in Deutschland deutlich mehr Hautkrebs diagnostiziert werden als bisher. Neu entdeckte Hautkrebsfälle erhöhten sich von rund 193.000 Tumoren 2007 auf rund 224.000 Tumoren im Jahr 2009. Davon waren 26.000 maligne Melanome: Das sind 3.000 mehr entdeckte Tumoren dieser gefährlichen Hautkrebsart als noch 2007. Dies belegen aktuelle Hochrechnungen der Gesellschaft epidemiologischer Krebsregister in Deutschland (GEKID).

Die Deutsche Krebshilfe und die ADP waren maßgeblich an der Initiierung des Hautkrebs-Screenings beteiligt. Beide Organisationen setzen sich dafür ein, dass das Screening auch über das Jahr 2013 hinaus im Katalog der gesetzlichen Krebs-Früherkennung bleibt und so für Versicherte weiterhin kostenlos ist.


Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichte Abbildung der Originalpublikation:

Kostenloses Screening: Ab 35 Jahren hat jeder gesetzlich
Krankenversicherte alle zwei Jahre Anspruch auf eine
qualitätsgesicherte Ganzkörperuntersuchung auf Hautkrebs.

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Quelle:
Magazin der Deutschen Krebshilfe, Ausgabe Nr. 2/2012, Seite 8
Herausgeber: Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstraße 32, 53113 Bonn
Telefon: 0228/729 90-0, Fax: 0228/729 90-11
E-Mail: deutsche@krebshilfe.de
Internet: www.krebshilfe.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Juli 2012