BVMed - Bundesverband Medizintechnologie e.V. - 30. März 2020
COVID-19 | Ambulante Homecare-Versorgung stärken - zur Entlastung der Kliniken
Berlin | Um die Kliniken in den nächsten Wochen und Monaten im Kampf
gegen COVID-19 zu entlasten, darf die ambulante Versorgung
beispielsweise von heimbeatmeten Patienten durch Homecare-Unternehmen
nicht vernachlässigt werden. "Homecare-Unternehmen, die Patienten im
häuslichen Umfeld mit Beatmungstherapien, künstlicher Ernährung und
weiteren lebensnotwendigen medizinischen Hilfsmitteln versorgen,
gehören zur kritischen Infrastruktur und müssen jetzt ebenfalls
gestärkt werden. Wir brauchen auch einen Schutzschirm für diese
ambulante Versorgung von schwer chronisch kranken Patienten!",
forderte BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Gemeinsam mit 15
anderen Verbänden hat der BVMed in der "Interessengemeinschaft
Hilfsmittelversorgung" (IGHV) ein entsprechendes Positionspapier zum
Thema "Kliniken entlasten durch sichere ambulante Versorgung mit
Hilfsmitteln" vorgelegt. Das Papier kann unter
www.bvmed.de/positionen
(https://www.bvmed.de/download/stellungnahme-ighv-himiversorgung-in-coronazeiten) abgerufen werden.
"Die Homecare-Fachkräfte benötigen medizinische Schutzausrüstung, weil sie die Versorgung direkt am Patienten durchführen. Es ist wichtig, diese lebensnotwendige Patientenversorgung in häuslicher Umgebung oder Pflegeeinrichtungen als Teil der kritischen Infrastruktur anzuerkennen und zu fördern", so BVMed-Geschäftsführer Möll.
Die im BVMed organisierten Homecare-Unternehmen schildern aus der Praxis vermehrt massive Probleme bei der Beschaffung der erforderlichen Schutzausrüstungen wie Schutzmasken und Brillen. Wenn die notwendigen Medizinprodukte nicht mehr beschafft werden können, sind die Pflegefachkräfte der Homecare-Unternehmen somit außerstande, die ambulante Versorgung dieser oftmals geriatrischen Patientengruppe durchzuführen. "Die Patienten müssten dann in Krankenhäuser eingewiesen werden, was in der aktuellen Situation absolut kontraproduktiv ist", bemängelt der BVMed bereits Mitte März in einem Schreiben an den Pflegebeauftragten der Bundesregierung.
Der Mehraufwand für die Coronavirus-bedingten Zusatzaufwendungen der Hilfsmittel-Leistungserbringer sollte diesen auch erstattet werden. Analog zu den Regelungen für Kliniken bedarf es auch für die Homecare-Unternehmen eines entsprechenden Aufschlags für die medizinische Schutzausrüstung für die Fälle, in denen Schutzkleidung aufgrund einer Infizierung bzw. eines Verdachtsfalls genutzt werden muss.
Pressetext online unter:
https://www.bvmed.de/covid-19-ambulante-homecare-versorgung-staerken-zur-entlastung-der-kliniken
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BVMed-Pressemeldung 40/20
https://www.bvmed.de/covid-19-ambulante-homecare-versorgung-staerken-zur-entlastung-der-kliniken
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Quelle:
BVMed - Bundesverband Medizintechnologie e.V.
Pressemeldung Nr. 40/20 vom 30. März 2020
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. April 2020
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