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MELDUNG/745: Präventionsgesetz - Gesundheit und soziale Ungleichheit (Paritätischer Wohlfahrtsverband)


Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Pressemeldung vom 31. Mai 2016

Gesundheit und soziale Ungleichheit: Experten ziehen erste Zwischenbilanz zum neuen Präventionsgesetz


Ein Jahr nach Verabschiedung des Präventionsgesetzes zieht der Paritätische Gesamtverband mit rund 100 Expertinnen und Experten aus Politik und Praxis eine erste Zwischenbilanz zur Umsetzung. Bei einer zweitägigen Fachtagung in Berlin sollen über Chancen und Herausforderungen des Gesetzes auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene diskutiert, gelungene Praxisbeispiele vorgestellt und über weitere Perspektiven beraten werden. Mitwirkende sind unter anderem die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dr. Heidrun Thaiss, Gernot Kiefer, Vorstand des GKV Spitzenverbandes und Olaf Liebig, Referatsleiter im Bundesgesundheitsministerium sowie Gesundheitsökonom Prof. Dr. Rolf Rosenbrock.

"Das Präventionsgesetz markiert einen echten Meilenstein auf dem Weg in die richtige Richtung. Nach jahrzehntelangem Ringen und insgesamt drei gescheiterten Gesetzesanläufen ist es gelungen, moderne und wirksame Formen der Prävention als Regelfall ins Gesetz zu schreiben", so Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes. Auf dieser Basis gelte es nun, mit vereinten gesellschaftlichen Kräften aufzubauen. "Als Verband haben wir unsere zivilgesellschaftliche Aufgabe zur Umsetzung des Präventionsgesetzes erkannt und nehmen die Herausforderung gerne an. Im Mittelpunkt steht für uns die Frage, wie es gelingen kann, die sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheits- und Lebenschancen zu vermindern", so der Gesundheitsökonom. "Wir wissen, dass die besten Ergebnisse mit Interventionen erzielt werden können, an denen die Nutzerinnen und Nutzer teilhaben und ihre Lebenswelten selbst zum Gegenstand der Veränderungen machen. Im Ergebnis führt erst dies tatsächlich zu einer Steigerung der Gesundheitsressourcen und einer Senkung der Gesundheitsbelastungen."

Bei der Fachtagung "Das Präventionsgesetz - Wie geht es weiter?" (31. Mai/ 1. Juni, VKU-Forum, Invalidenstraße 91, 10115 Berlin) will der Paritätische Wohlfahrtsverband, als zentraler Akteur in Lebenswelten wie Kita, Schule, Pflegeeinrichtungen und Quartier, gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen Akteuren Stand und Perspektiven der Umsetzung des Gesetzes genau unter die Lupe nehmen: "Der Setting-Ansatz ist zwar mit dem Präventionsgesetz gestärkt worden. Aber ist die Bundespolitik damit bereits von ihren Verpflichtungen befreit? Wie wird die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ihre neuen finanziellen Ressourcen einsetzen? Was sind die neuen Aufgaben und Handlungsfelder der gesetzlichen Krankenkassen? Im Rahmen unserer Tagung wollen wir alle relevanten Ebenen der Umsetzung beleuchten. Von der Bundes- und Länderebene, über die Kommunen bis hinein in die konkreten Lebenswelten der Menschen", erklärt Rosenbrock.

Nach mehrfachem Scheitern und langjähriger Diskussion war im Sommer 2015 das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention - kurz Präventionsgesetz - verabschiedet worden. Seit Januar 2016 ist das Gesetz bundesweit wirksam.

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Quelle:
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V.
Oranienburger Str. 13-14, 10178 Berlin
Telefon +49(0)30|24636-0, Telefax +49(0)30|24636-110
Internet: www.paritaet.org, www.der-paritaetische.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juni 2016

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