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STUDIE/071: Handlungsbedarf für erfolgreiche betriebliche Integration von Pflegefachkräften aus dem Ausland (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 1. März 2019

Neue Studie zeigt Handlungsbedarf für erfolgreiche betriebliche Integration von Pflegefachkräften aus dem Ausland


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) sieht nach der Veröffentlichung einer neuen Studie der Hans-Böckler-Stiftung zur Zuwanderung von Pflegefachkräften aus dem Ausland großen Handlungsbedarf, um deren betriebliche Integration erfolgreich zu gestalten. Die Studie zeige, dass es nicht damit getan sei, Pflegfachkräfte aus dem Ausland für die Arbeit in Kliniken und Altenpflegeeinrichtungen einfach nur anzuwerben. "Damit die zugewanderten und einheimischen Pflegekräfte Hand in Hand miteinander arbeiten können, braucht es eine gute Vorbereitung und Begleitung aller Beteiligten", sagte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand.

Das Anwerben fertig ausgebildeter Pflegefachkräfte aus dem Ausland könne nur eine von vielen Maßnahmen sein, um den Fachkräftebedarf zu decken. Vor allem müssten die Träger der Einrichtungen und die Politik endlich entschlossen handeln, um im eigenen Land genug Menschen für die Pflegeberufe zu gewinnen. "Deutschland ist alles andere als ein Pflege-Paradies für ausländische Fachkräfte. Das liegt vor allem an der schlechten Personalausstattung in den Kliniken und in der Altenpflege und an den unterschiedlichen Vorstellungen von Pflegetätigkeiten", so Bühler. "Damit es ein besseres Verständnis untereinander gibt, statt stereotyp "kulturelle Unterschiede" für mögliche Missverständnisse im Berufsalltag verantwortlich zu machen, braucht es Zeit und Räume für den Austausch", erläuterte Bühler.

Wichtig für eine erfolgreiche und nachhaltige Integration ausländischer Pflegefachkräfte seien bessere Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten. "Genug Personal und eine faire Bezahlung sind Grundlage für eine gedeihliche Zusammenarbeit und ein gutes Arbeitsklima. Entscheidend ist auch, dass die Beschäftigten, die aus ihren Heimatländern andere fachliche Erfahrungen mitbringen, systematisch und mit ausreichend Zeit eingearbeitet werden."

Für eine gelingende Integration helfe auch die Stärkung interkultureller Kompetenz bei allen Beteiligten, so Bühler. "Diese gilt es, durch spezielle Angebote zu fördern. Schließlich bereichert es, voneinander zu lernen."

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Quelle:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Presseinformation vom 1. März 2019
ver.di-Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2019

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