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FINANZEN/593: Expertenkommission bestätigt - Universitätsmedizin braucht eine bessere Finanzierung (idw)


Deutsche Hochschulmedizin e.V. - Donnerstag, 27. Februar 2014

Expertenkommission der Bundesregierung bestätigt: Universitätsmedizin braucht eine bessere Finanzierung



Berlin - "Das heute veröffentlichte Gutachten der Expertengruppe Forschung und Innovation (EFI) der Bundesregierung bestätigt eindrücklich, dass die Zukunft der Universitätsmedizin in Deutschland ganz oben auf die politische Agenda muss. Ohne Reformen drohen massive Nachteile im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe in der Medizin", so Professor Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.

Das Gutachten zeigt, dass die Universitätsmedizin heute von zwei Seiten unter massivem finanziellen Druck steht. Die Grundfinanzierung von Forschung und Lehre stagniert seit über einem Jahrzehnt. Hinzu kommen Rekorddefizite in der Patientenversorgung, weil die Sonderrolle der Universitätsklinika im Gesundheitssystem nicht anerkannt wird. Dazu Ralf Heyder, Generalsekretär des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands: "In der Krankenversicherung gibt es keine Zusatzfinanzierung für die Universitätsklinika. Das ist im internationalen Vergleich völlig unüblich."

Um den Medizinforschungsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb besser zu positionieren, muss die Politik handeln. Für Kroemer sind zwei Maßnahmen überfällig: "Der Bund muss wieder direkt in die Finanzierung von Forschung und Lehre in der Universitätsmedizin einsteigen. Außerdem muss die Krankenversicherung die Sonderrolle der Universitätsmedizin für das Gesundheitssystem besser berücksichtigen. Hierfür fordern wir einen Systemzuschlag als ergänzenden Finanzierungsbaustein."

In der Universitätsmedizin hängen Krankenhausbetrieb und Forschung untrennbar zusammen. "International erfolgreiche Forschung kann in der Medizin auf Dauer nur mit wirtschaftlich gesunden und auf dem neuesten technischen Stand ausgestatteten Universitätsklinika gelingen. In Deutschland erleben wir das Gegenteil: 2013 haben die Universitätsklinika kollektiv über 160 Mio. Euro Verlust geschrieben. Außerdem besteht an allen Standorten ein enormer Investitionsstau. Bund und Länder müssen dafür gemeinsam eine Lösung finden", so Heyder.

Internationale Vorbilder finden sich direkt vor unserer Haustür: "Die Niederlande fördern seit vielen Jahren systematisch ihre Universitätsmedizin. Deshalb sind sie inzwischen eines der leistungsstärksten Länder in der Medizinforschung", so Kroemer. "Deutschland muss hier dringend nachziehen."


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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2014