Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN

KASSEN/792: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 30.03.2011 (KBV)


KBV-Kompakt - Kurznachrichten aus der KBV vom 30. März 2011


→  KBVMesse: Besucher können sich jetzt online anmelden
→  Keine Doppelstrukturen durch geplante spezialärztliche Leistungsebene
→  Brandenburg: "agnes zwei" kommt zum Einsatz
→  Beratungsprojekt "Kinder kranker Eltern" in Bayern gestartet
→  Hygiene - Krankenhäuser fordern 400 Millionen Euro mehr
→  Broschüre - Beispiele für eine engere Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsberufen

Raute

___Aus KBV und KVen___

KBVMesse: Besucher können sich jetzt online anmelden

Die sektorenübergreifende Patientenversorgung steht im Mittelpunkt der KBVMesse vom 3. bis 5. Mai in Berlin. Interessenten können sich nun als Besucher auf der Website www.versorgungsmesse.net online anmelden und sich auch das detaillierte Programm der Messe anschauen. Die dreitägige Veranstaltung dient als Plattform für den direkten Austausch zwischen Ärzten und Psychotherapeuten, Krankenkassen und Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung. Wie im Vorjahr präsentieren am Hauptveranstaltungstag, dem 4. Mai, rund 30 Aussteller innovative Projekte aus ganz Deutschland. Weitere Höhepunkte an diesem Tag sind zwei Diskussionsrunden zu Perspektiven der vernetzten Versorgung am Beispiel von Praxisnetzen sowie zur Bedarfsplanung. An den zwei weiteren Tagen der Messe finden Debatten, Fachforen, Workshops und Vorträge statt.

(Pressemitteilung der KBV, 30. März)


*


Keine Doppelstrukturen durch geplante spezialärztliche Leistungsebene

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) warnt vor dem Aufbau von Doppelstrukturen bei der spezialärztlichen Versorgung. In einer Stellungnahme zum Positionspapier des Bundesgesundheitsministeriums und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Versorgungsgesetz betont die KVBW, dass es bereits eine gut funktionierende Struktur aus niedergelassenen Ärzten und dem stationären Bereich zur Behandlung von Patienten mit schweren Krankheiten gebe. "Unerlässlich ist es, die regionalen Gegebenheiten zu berücksichtigen, damit keine Doppelstrukturen aufgebaut und damit die Versorgung dieser Krankheiten insgesamt nicht gefährdet wird", erklärte Dr. Norbert Metke, Vorstandsvorsitzender der KVBW. Dieser fordert zudem einen konkreten Leistungskatalog und eine klare Abgrenzung der Diagnosen und Krankheitsbilder, die unter die spezialärztliche Versorgung fallen sollen sowie eine einheitliche Vergütung.

(Pressemitteilung der KV Baden-Württemberg, 25. März)


*


Brandenburg: "agnes zwei" kommt zum Einsatz

Die Arbeitsgemeinschaft "IGiB - Innovative Gesundheitsversorgung in Brandenburg", an der die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Brandenburg, die AOK Nordost und Barmer GEK beteiligt sind, hat das Versorgungsmodell "agnes zwei" ins Leben gerufen. Speziell geschulte Schwestern sollen sowohl im haus- als auch im fachärztlichen Bereich eingesetzt werden. Ziel ist es, den Arzt zu entlasten und den Patienten effizient durch die Gesundheitsbereiche zu lotsen. So soll "agnes zwei" unter anderem dabei helfen, Formulare auszufüllen, Termine zu koordinieren sowie Patienten in deren Häuslichkeit zu betreuen. "Wir benötigen dringend insbesondere in den Arztpraxen, die einen hohen Anteil an chronisch Kranken oder multimorbiden Patienten haben, eine besonders qualifizierte Kraft, die diese komplizierten und zeitaufwendigen Fälle managt", betont der Vorsitzende der KV Brandenburg, Dr. Hans-Joachim Helming. Zurzeit wird das Modell in drei brandenburgischen Regionen erprobt: in einer Hausarztpraxis in Kyritz, einer Facharztpraxis in Fürstenwalde und im Medizinischen Zentrum Lübbenau.

(Pressemitteilung der KV Brandenburg, 29. März)


*


Beratungsprojekt "Kinder kranker Eltern" in Bayern gestartet

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bayerns und die AOK Bayern haben ein gemeinsames Beratungsprojekt zur Unterstützung von Kindern mit kranken Eltern gestartet. Denn die Diagnose einer schweren Krankheit verändert nicht nur das Leben der Betroffenen, sondern auch das der Kinder. Leiden Mutter oder Vater an einer schweren Erkrankung, zum Beispiel an Krebs, Epilepsie oder Aids, können die Eltern nun unverbindlich zwei Beratungstermine bei einem Fachexperten wahrnehmen. "Wenn man darüber nicht offen spricht, kann das beim Kind zu tiefer Verunsicherung, zu Angstzuständen oder sogar zu psychischen Störungen führen. Dem wollen wir mit dem Beratungsprojekt für Kinder kranker Eltern vorbeugen", erklärte Dr. Ilka Enger, zweite stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV Bayerns. Die professionelle Beratung soll den Eltern bei der Vorbereitung und der Durchführung eines offenen, kindgerechten Gesprächs über die Krankheit der Mutter oder des Vaters helfen. Bei Bedarf können auch weitere Gespräche folgen. Weitere Informationen zum Beratungsprojekt sind im Internet unter www.kvb.de/kinderkrankereltern zu finden.

(Pressemitteilung der KV Bayerns, 28. März)

Raute

___Aus den Verbänden___

Hygiene - Krankenhäuser fordern 400 Millionen Euro mehr

Für die Verbesserung der Hygiene in Kliniken seien rund 400 Millionen Euro zusätzlich nötig. Das hat der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, anlässlich der ersten Lesung des Infektionsschutzänderungsgesetzes im Bundestag gesagt. "Die Krankenhäuser brauchen ein finanzielles Förderprogramm für die notwendige massive Personalaufstockung", so Baum. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) reagierte mit Unverständnis. "Es mutet merkwürdig an, dass die Krankenhausgesellschaft 400 Millionen Euro fordert, um einen vernünftigen Infektionsschutz umzusetzen. Man sollte doch meinen, dass dies bereits heute zu den selbstverständlichen Aufgaben eines jeden Krankenhauses gehört", sagte der Verbandssprecher Florian Lanz.

(Pressemitteilung der DKG, 24. März; Pressestatement des
GKV-Spitzenverbandes, 24. März)


*


Broschüre - Beispiele für eine engere Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsberufen

Eine Broschüre mit beispielhaften Konzepten für eine engere Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gesundheitsberufen hat die Konferenz der Fachberufe bei der Bundesärztekammer (BÄK) vorgelegt. "Nun liegt es an der Politik, an den Verantwortlichen in den Gesundheitseinrichtungen, aber auch an den dort Beschäftigten, diese Vorschläge mit Leben zu füllen und umzusetzen", betonte Dr. Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der BÄK und Vorsitzende der Fachberufekonferenz. Die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den im Gesundheitswesen tätigen Professionen begründete sie mit der demografischen Entwicklung, einer gestiegenen Komplexität der Versorgung, sowie mit begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen. Die Broschüre mit dem Titel "Prozessverbesserung in der Patientenversorgung durch Kooperation und Koordination zwischen den Gesundheitsberufen" ist auf der Website [*] der BÄK als PDF-Dokument verfügbar.

(Pressemitteilung der BÄK, 24. März)


[*] http://baek.de/downloads/FachberufeProzessverbesserung.pdf


*


Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt vom 30. März 2011
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. April 2011