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ARTIKEL/124: Zukunft der Schmerzmedizin - Größter deutscher Schmerzkongress in Frankfurt am Main vom 4.-7.3.2015 (idw)


Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. - 03.03.2015

Zukunft der Schmerzmedizin: Größter deutscher Schmerzkongress in Frankfurt am Main (4. bis 7. März)


Frankfurt, 03.März 2015 - Unter dem Motto "Schmerzmedizin - dem Leben Zukunft geben" findet vom 4. bis 7. März in Frankfurt am Main der 26. Deutsche Schmerz- und Palliativtag statt. Die rund 2.500 Teilnehmer widmen sich dabei sowohl medizinisch-wissenschaftlichen Themen als auch gesundheitspolitischen und ethischen Fragestellungen.

Ein zentrales gesundheitspolitisches Thema des Schmerzkongresses wird die Forderung der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e. V. (DGS) nach einer Bedarfsplanung für Schmerzmedizin - nach dem Vorbild Irland - sein. Da sich die Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigungen jeweils an den Facharztgruppen orientiert, ist zunächst die Einführung der Facharztbezeichnung "Schmerzmedizin" notwendig. Ohne diese strukturellen Änderungen könne eine angemessene Versorgung der mittlerweile 23 Millionen Schmerzpatienten in Deutschland niemals erreicht werden, so Dr. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Tagungspräsident und Präsident der DGS.

Medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien

Bei den medizinisch-wissenschaftlichen Themen stehen sowohl medikamentöse als auch begleitende Therapien auf dem Kongressprogramm. In der Schmerzmedizin werden seit Jahren bzw. Jahrzehnten Opioide eingesetzt. Doch immer wieder hinterfragen Ärzte und Patienten den sinnvollen Einsatz dieser Substanzen sowie die Suchtgefahr. Der optimale Einsatz von Opioiden in der Schmerzmedizin sowie Schnittstellen zwischen Schmerz- und Suchtmedizin sind daher Themen, zu denen sich Ärzte in Frankfurt fortbilden können. Darüber hinaus werden neue schmerzmedizinische Therapieansätze diskutiert, z. B. Biologicals, die bisher ausschließlich zur Therapie chronisch-entzündlicher Erkrankungen eingesetzt wurden. Auch Botulinumtoxin, das eher aus der Anti-Aging-Behandlung bekannt ist, hat sich als wirksam gegen Schmerzen erwiesen - in diesem Fall gegen chronische Migräne.

Ein Thema, das immer wieder öffentlich diskutiert wird, ist der ärztlich assistierte Suizid. Auch dieses Thema greift die DGS im Rahmen des Schmerz- und Palliativtages mit einem klaren Statement auf: Die effektive Umsetzung schmerzmedizinischer und palliativmedizinischer Optionen macht aus Sicht der Fachgesellschaft den assistierten Suizid überflüssig. Eine Diskussionsrunde im Rahmen des Kongresses, u. a. mit Nikolaus Schneider, dem ehemaligen Ratsvorsitzenden der EKD, wird verschiedenste Aspekte des Themas beleuchten.

Praxisnah und aktuell - der Deutsche Schmerz- und Palliativtag

Der jährlich stattfindende Deutsche Schmerz- und Palliativtag ist mit durchschnittlich 2.500 Teilnehmern der größte deutsche Schmerzkongress. Er zeichnet sich durch die Vermittlung besonders praxisnaher und alltagstauglicher schmerzmedizinischer Inhalte aus - am Patienten orientiert und direkt aus der Forschung in der täglichen Arbeit anwendbar. Mitveranstalter sind die Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga e.V., die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Palliativversorgung und das Institut für Qualitätssicherung in Schmerztherapie und Palliativmedizin.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.schmerz-und-palliativtag.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1437

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V., Nicole Zeuner, 03.03.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2015

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