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RHEUMA/219: Patient Partners-Programm der Rheuma-Liga zur Verbesserung der Medizinerausbildung (Adhoc)


Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. - Mittwoch, 18. Januar 2012

Fünf Jahre Patient Partners

Erfolgreiches Programm zur Verbesserung der Medizinerausbildung


Bonn - Medizinstudenten und angehende Ärzte lernen von Rheumapatienten - das ist die Grundidee des Patient Partners Programms der Deutschen Rheuma-Liga. In diesem Monat feiern die Partner fünfjähriges Jubiläum und blicken auf eine erfolgreiche Bilanz.

Begonnen hat das Projekt mit dem Einsatz von Patienten in Ärzteschulungen, also der Qualifizierung und Sensibilisierung von bereits ausgebildeten, meist niedergelassenen Ärzten. Seit 2007 bildet die Deutsche Rheuma-Liga hierzu bundesweit rheumakranke Mitglieder aus, die besonders motiviert und selbstbewusst genug sind, um ihre Erfahrungen und ihr Wissen in Ärzteschulungen einzubringen. Ein spezielles Trainingsprogramm wurde dafür entwickelt. "Inzwischen sind 80 Patient/innen mit rheumatoider Arthritis und 30 Morbus Bechterew-Betroffene ausgebildet", berichtet Karl Cattelaens, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V. und verantwortlicher Leiter des Programms. Er kümmert sich um den Patient Partners Nachwuchs und die Weiterqualifikation der Ehrenamtler.

Einmal jährlich kommen die ausgebildeten Patient Partners zu Fortbildungstagen zusammen. Sie finden die Möglichkeit, ihre Erfahrungen im Einsatz auszutauschen. Eine Diplom-Psychologin gibt Tipps zur Verbesserung der Kommunikation. Ein ärztlicher Fachvortrag hält die Patient Partners auf dem neuesten Stand der Entwicklung in der medizinischen Versorgung.

Die Firma Pfizer fördert das Patient Partners-Programm von den Anfängen an. "Mit der Einbindung der Patient Partners als eigenständige Referenten in die Fortbildung von Hausärzten hat Pfizer 2006 Neuland betreten und wir konnten nicht sicher sein, dass das Konzept von den Ärzten wirklich angenommen werden würde," sagt Peter Albiez, Geschäftsführer der Pfizer Pharma GmbH. "Aber wir waren davon überzeugt, dass der Patient als Experte aus eigener Betroffenheit viele neue Aspekte und auch Blickweisen auf die Erkrankung mit einbringen wird, an die der Arzt oftmals gar nicht denkt, da er die Erkrankung in erster Linie aus medizinischer und therapeutischer Sicht sieht. Nach fünf Jahren Erfahrung mit dem Programm und der Evaluation von über 60 Workshops sehen wir unsere damalige Entscheidung, diesen vollkommen neuen Ansatz in der ärztlichen Fortbildung umzusetzen, als richtige Entscheidung bestätigt."

Im Trainingszentrum für ärztliche Fähigkeiten der Universität Düsseldorf zum Beispiel engagieren sich Rheumabetroffene in der Ausbildung von angehenden Medizinern. Auch in Berlin, Heidelberg, Münster und Köln sind die Patient Partners inzwischen an der Uni im Einsatz. Die Studenten lernen von den Patienten im direkten Kontakt und vertiefen die Lerninhalte zur Anamnese. Die Patienten berichten über sich selbst und ihre Krankheitsgeschichte, stehen für das Einüben eines Anamnesegesprächs im Rollenspiel zur Verfügung und lassen ihre an Rheuma erkrankten Hände abtasten, so dass die Studenten ein Gespür für diese wichtige Methode der Erstdiagnostik entwickeln.

Langfristig will die Deutsche Rheuma-Liga mit dem Patient Partners-Programm die Früherkennung bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen verbessern. Denn je früher eine rheumatische Erkrankung diagnostiziert wird, umso besser sind die Chancen, der Versteifung der Gelenke durch die richtige Therapie entgegenzuwirken. Und sie setzt darauf, dass der Einsatz von Patienten auch das Fach Rheumatologie für angehende Mediziner attraktiver macht.


Kontakt:
Susanne Walia
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Maximilianstr. 14
53111 Bonn
E-Mail: bv.walia@rheuma-liga.de
www.rheuma-liga.de

Kampagne:
www.aktiv-gegen-Rheumaschmerz.de
http://www.rheuma-liga.de


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Januar 2012