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AIDS/803: HIV-Prävention - Die Kampagne "Ich weiß, was ich tu" (1) (DAH)


Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) - Montag 19. Juli 2010

Internationale AIDS-Konferenz in Wien (18.-23. Juli 2010)

Liebe, Sex und Risiko


ICH WEISS WAS ICH TU - mit diesem Slogan wendet sich die Deutsche AIDS-Hilfe an Männer, die Sex mit Männern haben. Seit bald zwei Jahren läuft die gleichnamige Präventionskampagne äußerst erfolgreich. Über 250.000 Menschen haben die Kampagnenwebsite www.iwwit.de seither besucht.


"Kondome schützen!" Das weiß inzwischen fast jedes Kind - zumindest aber jeder Schwule. Doch die schlichte Botschaft reicht nicht mehr aus. In Zeiten wirkungsvoller Kombinationstherapien gegen HIV gehen Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), auf vielfältige Weise mit Lust und Risiken um. ICH WEISS WAS ICH TU ist die Antwort darauf.

Die allermeisten Schwulen wollen sich vor HIV schützen. Doch nicht immer schätzen sie die Risiken richtig ein. Zum Beispiel glauben manche, in einer Liebesbeziehung seien sie ohne Kondome sicher vor HIV - und übersehen, dass ihr Partner vielleicht außerhalb der Beziehung Sex hat oder hatte.



Fakten statt Mythen

ICH WEISS WAS ICH TU entlarvt die Mythen zum Thema HIV und setzt Fakten dagegen. Statt Botschaften zu wiederholen, die längst bekannt sind, regt die Kampagne dazu an, sich über Sexualität, Risiko und Schutz auszutauschen, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Zugleich vermittelt sie differenziertes Wissen.

Fast zwei Jahre nach dem Kampagnenstart im Herbst 2008 hat ICH WEISS WAS ICH TU dafür gesorgt, dass Schwule sehr viel mehr über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen diskutieren als vorher. Das gilt auch für die bisher schwer erreichbaren Zielgruppen. Dazu gehören zum Beispiel MSM, die auf dem Land leben und kaum Zugang zu schwuler Subkultur haben oder Männer, die sich selber nicht als schwul betrachten.



Echte Menschen als Rollenmodelle

Die Kampagne gilt als besonders glaubwürdig, weil sie authentische Menschen in den Mittelpunkt stellt. Diese Rollenmodelle erzählen von ihrem Leben und von ihren Erfahrungen mit Liebe, Sex, Lust und Risiko. Sie decken das ganze Spektrum des schwulen Lebens ab - von jung bis alt, von der Metropole bis zur Kleinstadt.

Besonders wichtig: HIV-Positive werden in die Kampagne stets einbezogen, zum Beispiel als Rollenmodelle. Sie sprechen offen und selbstbewusst über ihr Leben mit HIV und darüber, wie sie sich infiziert haben. Das stärkt Männer, die HIV-positiv sind. Und es vermittelt ein realistisches Bild - vom Leben mit HIV genauso wie von HIV-positiven Männern.



Mehr Zugriffe, mehr HIV-Tests

Seit Oktober 2008 hatte iwwit.de über 250.000 Besucher und fast eine Million Seitenzugriffe. Seit Beginn der CSD-Saison 2009 hat sich die Zahl der Seitenzugriffe verdoppelt. Das bedeutet: Die Kampagne und ihr Claim ICH WEISS WAS ICH TU sind der schwulen Community gut bekannt.

Zudem motiviert die Kampagne Männer dazu, sich auf HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten testen zu lassen. Am 1. Oktober 2010 starten die nächsten ICH WEISS WAS ICH TU-Testwochen.

In über 50 deutschen Städten kann man sich dann auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen testen lassen. An den ersten Testwochen im Herbst 2009 beteiligten sich 40 Gesundheitsämter, 36 regionale Aids-Hilfen und elf Präventionsprojekte. Über 2.500 HIV-Tests wurden durchgeführt.

Das zeigt: Die Botschaft, dass es besser ist, seinen HIV-Status zu kennen, ist angekommen. Ein wichtiger Erfolg, denn laut Schätzungen weiß etwa ein Drittel der Menschen mit HIV nichts von der Infektion.



Enge Zusammenarbeit

ICH WEISS WAS ICH TU arbeitet eng mit Medien, Beratungsstellungen, lokalen Präventionsteams und anderen Institutionen der schwulen Szenen zusammen.

Das Kampagnenkonzept wurde gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und weiteren Präventionsprojekten entwickelt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finanziert und unterstützt die bundesweite Kampagne. Ein Initiativkreis aus der Community und ein wissenschaftlicher Beirat begleiten ICH WEISS WAS ICH TU. Die Kampagne wird wissenschaftlich evaluiert.

www.iwwit.de



Vier Tage gegen HIV

Vier Thementage prägen das Programm des Deutschen Pavillons auf der Internationalen Aidskonferenz in Wien (18.-23. Juli 2010). Auch die Deutsche AIDS-Hilfe präsentiert passende Beispiele für ihre erfolgreiche HIV-Präventionsarbeit.

Verfolgen kann man zahlreiche Veranstaltungen und Themen unter:
http://globalhealth.kff.org/AIDS2010


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Quelle:
Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH)
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Wilhelmstr. 138, 10963 Berlin
Telefon: 030 / 69 00 87-16, Fax: 030 / 69 00 87-42
E-Mail: presse@dah.aidshilfe.de
Internet: www.aidshilfe.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juli 2010