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AIDS/887: 25 Jahre "Gib AIDS keine Chance" - Schutzverhalten heute so gut wie nie zuvor (idw)


Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - 03.09.2012

25 Jahre "GIB AIDS KEINE CHANCE"

Ein Vierteljahrhundert erfolgreiche Aidsprävention der BZgA - Schutzverhalten heute so gut wie nie zuvor



Köln, 3. September 2012. "GIB AIDS KEINE CHANCE" - die Kampagne zur Aidsprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Sie ist nicht nur eine der bekanntesten, sondern auch eine der erfolgreichsten Präventionskampagnen in Deutschland. Während in den 1980er Jahren Kondome noch verschämt unter dem Ladentisch oder in Automaten auf Herrentoiletten gehandelt wurden, sind sie heute zu einem selbstverständlichen Hygieneartikel geworden. Immer mehr Menschen hierzulande schützen sich beim Sex mit Kondomen. Mit dieser Präventionsstrategie ist erreicht worden, dass Deutschland neben Finnland die niedrigste HIV-Neuinfektionsrate im westeuropäischen Vergleich aufweist.

"Deutschland schützt sich vor HIV! Das ist das entscheidende Ergebnis der 1987 gestarteten Präventionskampagne GIB AIDS KEINE CHANCE", betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. "Die Entscheidung Mitte der 1980er Jahre für Prävention und deren Umsetzung in einer Strategie des gesellschaftlichen Lernens hat kontinuierlich zu Verhaltensänderungen in den Zielgruppen geführt. Safer Sex zum Schutz vor HIV ist deshalb schon lange kein Tabuthema mehr."

Aktuelle Daten zum Verhütungsverhalten veröffentlicht

Die neuen Ergebnisse der Repräsentativbefragung "AIDS im öffentlichen Bewusstsein", die die BZgA seit Beginn der Kampagne regelmäßig durchführt, belegen dies. Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen, dass 80 Prozent der 16- bis 44-Jährigen Singles in Deutschland beim Sex Kondome verwenden. Zum Vergleich: 1988 waren es nur 58 Prozent. Auch bei Personen, die spontane Sexualkontakte mit unbekannten Partnerinnen oder Partnern eingehen, hat die Kondomnutzung deutlich zugenommen: Zwei Drittel (69 Prozent) der 16- bis 44-jährigen Befragten gibt an, in solchen Situationen konsequent mit Kondomen zu verhüten (1989: 28 Prozent). Dass sich das bekundete Schutzverhalten mittlerweile als selbstverständlich etabliert hat, bestätigen die Kondomabsatzzahlen. Mit 221 Millionen verkaufter Kondome wurde 2011 eine neue Rekordmarke erreicht.

Aidsprävention weiterhin unverzichtbar

Die Rahmenbedingungen und Herausforderungen für die Prävention haben sich in den letzten Jahren deutlich geändert. So ist die wahrgenommene Bedrohung der Krankheit Aids in der deutschen Bevölkerung gesunken. Gaben 1987 noch zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten an, dass Aids zu den gefährlichsten Krankheiten gehöre, sind 25 Jahre später nur noch 13 Prozent dieser Auffassung. Darin zeigt sich eine realistische Einschätzung der Situation, die durch die verbesserte Behandelbarkeit von HIV/Aids entstanden ist. "Dieses Thema greift die BZgA auch in ihrer Kampagne auf. Um die Neuinfektionen langfristig weiter zu senken, müssen wir heute die Aufforderung - falls es zu einer Risikosituation gekommen ist - sich beraten, testen und rechtzeitig behandeln zu lassen, verstärkt kommunizieren", sagt Prof. Dr. Pott.

Die BZgA hat ihre Kampagne in den vergangenen 25 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und aktuellen Gegebenheiten angepasst. Solidarität mit HIV-Infizierten und Aidskranken war von Anfang an ein zentraler Themenschwerpunkt der Kampagne, weil der respektvolle Umgang von Menschen mit HIV und Aids und ihre gesellschaftliche Einbeziehung eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen von Prävention ist.


Der Kurzbericht "Aids im öffentlichen Bewusstsein 2011":
http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/aidspraevention/

Informationen zur Aidspräventionskampagne der BZgA:
http://www.gib-aids-keine-chance.de

Pressemotive aus der 25-jährigen Kampagnenhistorie:
http://www.bzga.de/presse/pressemotive/aids-im-rueckblick/

Die aktuellen Motive der Kampagne:
http://www.bzga.de/presse/pressemotive/aidsaufklaerung/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1232

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dr. Marita Völker-Albert, 03.09.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. September 2012