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MELDUNG/360: Vorratshaltung der Arzneimittelhersteller wesentlich größer als die anderer Branchen (ProG)


Pro Generika e.V. - 23. September 2015

Zahl des Monats September 2015: 1


Berlin - Im Branchenvergleich belegt die pharmazeutische Industrie im Hinblick auf die Lagerhaltung Platz 1.

  • Im Vergleich der fünf Branchen Autoindustrie, Luftfahrtindustrie, Computer, Lebensmittel und Pharma hat die pharmazeutische Industrie die mit Abstand längste Lagerhaltung.
  • Je nach Wirkstoff befinden sich bei pharmazeutischen Unternehmen Arzneimittel für einen Vorratszeitraum von durchschnittlich 2 bis 3 Monaten im Lager.
  • Zu berücksichtigen ist, dass bestimmte Wirkstoffe, wie z .B. biotechnologisch hergestellte Arzneimittel nur über einen eng begrenzten Zeitraum lagerfähig sind.

Das Ergebnis einer Analyse des Beratungsunternehmens McKinsey* zeigt, dass die Vorratshaltung der Arzneimittelhersteller wesentlich größer ist als die anderer Branchen. Während in der Konsumgüterindustrie Waren für einen Zeitraum von nur 10 bis 40 Tagen auf Lager liegen, sind es in der pharmazeutischen Industrie im Durchschnitt 60 bis 90 Tage. In der Automobil- und Luftfahrtindustrie ist die Lagerhaltung mit 3 bis 30 Tagen noch wesentlich geringer. Dies liegt auch darin begründet, dass die Lagerhaltung mit einer hohen Kapitalbindung und den daraus für die Industrie entstehenden Kosten einhergeht sowie in der "just in time-Produktion".

Dies ist jedoch bei Arzneimitteln grundsätzlich anders. Vor allem Generika, die mehr als drei Viertel aller in Deutschland benötigten Arzneimittel für die Versorgung bereitstellen, werden vorausschauend in großen Volumina produziert. Die anschließende Lagerhaltung von Arzneimitteln hat eine besondere Pufferfunktion in zwei Richtungen. Bei erhöhter Nachfrage nach bestimmten Arzneimitteln kann der Hersteller mehr Ware liefern als geplant, wenn beispielsweise ein anderer Hersteller lieferunfähig wird. Gleichzeitig dient das Lager aber auch als Puffer für den Fall, dass unerwartet Produktionsunterbrechungen auftreten und keine neue Ware produziert werden kann.

Damit geht die Lagerhaltung der Industrie im Übrigen auch weit über die gesetzlich vorgeschriebene Lagerhaltung von Apotheken und pharmazeutischen Großhandel hinaus.

* McKinsey & Co., quoted in The Gold Sheet, December 2009

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Quelle:
Pro Generika e.V.
Pressemitteilung vom 23. September 2015
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Telefon: 030 / 816 16 09-0, Fax: 030 / 816 16 09-11
E-Mail: www.info@progenerika.de
Internet: www.progenerika.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2015

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