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FORSCHUNG/623: Neuer Wirkstoff gegen Malaria bereits in klinischer Phase II (idw)


Universität Basel - 08.02.2011

Neuer Wirkstoff gegen Malaria bereits in klinischer Phase II


Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung des mit der Universität Basel assoziierten Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts berichtet in der aktuellen Ausgabe des US-Fachmagazins PNAS über einen synthetischen Wirkstoff namens OZ439, der zur Hoffnung auf ein neues wirksames Medikament gegen Malaria berechtigt.

Malaria ist immer noch eines der grössten Gesundheitsprobleme weltweit. Pro Jahr erkranken etwa 250 Millionen Menschen an dieser Krankheit und gegen eine Million Menschen, oft Kinder unter fünf Jahren, sterben daran. Erschwerend kommt dazu, dass der Malariaerreger nach und nach gegen viele Medikamente resistent wird und diese dann nur noch schlecht oder überhaupt nicht mehr wirken. Es ist deshalb notwendig, ständig nach neuen Wirkstoffen gegen die Malaria zu suchen.

Eine der weltweit tätigen Institutionen zur Entwicklung neuer Malariamedikamente ist die Non-Profit Organisation "Medicines for Malaria Venture". Diese unterstützt die Entwicklung des neuen Wirkstoffes namens OZ439 - zusammen mit dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut, dem University of Nebraska Medical Center, der Monash University in Australien und weiteren Partnern.

Der neue Wirkstoff, das synthetische Peroxid OZ439, wurde 2009 in einer klinischen Studie mit gesunden Probanden gut toleriert. Nun wird OZ439 im Rahmen einer Phase-II-Studie an Patienten getestet, um mehr über Wirksamkeit und Stabilität herauszufinden. Weitere Studien mit dem neuem Wirkstoff sollen dazu dienen, seine Wirksamkeit mit der von Artesunat, einem Malariawirkstoff auf der Basis von Artemisinin, zu vergleichen. Diese Untersuchungen werden in Regionen durchgeführt, in denen erste Anzeichen von Resistenzen gegen die Artemisinine festgestellt worden sind.


Weitere Auskünfte

Dr. Sergio Wittlin
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut - Swiss TPH
Socinstrasse 57, 4002 Basel
E-Mail: sergio.wittlin@unibas.ch

Prof. Dr. Reto Brun
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut - Swiss TPH
Socinstrasse 57, 4002 Basel
E-Mail: reto.brun@unibas.ch

Originalbeitrag
Reto Brun, Sergio Wittlin et al.
Synthetic ozonide drug candidate OZ439 offers new hope for a single-dose cure of uncomplicated malaria
PNAS, published online before print February 7, 2011
doi:10.1073/pnas.1015762108

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution74


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universität Basel, lic. phil. Hans Syfrig Fongione, 08.02.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Februar 2011