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POLITIK/225: Auswirkungen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (muebri-online)


Apothekerkammer Nordrhein - Mittwoch, 1. September 2010

Apotheker in Nordrhein warnen: Patientenwohl ist in Gefahr

Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz - Aufklärung über Auswirkungen


Düsseldorf. Die Bundesregierung plant eine gesetzliche Neuordnung des Arzneimittelmarktes. Das Gesetz, kurz AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz) genannt, sieht unter anderem massive Belastungen für die Apotheken zum 1. Januar 2011 vor. So soll durch die Umstellung der Großhandelsvergütung bis zu eine halbe Milliarde Euro jährlich auf Kosten der Apotheker vor Ort eingespart werden. "Das ist existenzgefährdend und nicht hinnehmbar, zumal die Apotheken nicht die Kostentreiber im Gesundheitswesen sind", stellen die Apotheker in Nordrhein klar. Welche Auswirkungen das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz vor allem für die Patienten hat, darüber klären die Apotheker in Nordrhein jetzt mit Plakaten, Fakten und Hintergrundinformationen auf.

"Die Politik hat mit dem geplanten Gesetz das Wohl der Patienten aus dem Auge verloren, denn es gefährdet die Zukunft vieler Apotheken und damit die flächendeckende, wohnortnahe und sichere Arzneimittelversorgung, vor allem im ländlichen Raum", sagt Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. "Alleine im Nacht- und Notdienst versorgen die Apotheken bundesweit täglich mehr als 20.000 hilfesuchende Menschen, auch an Wochenende und Feiertagen. Auch dieses bewährte System ist dadurch gefährdet."

Schon heute tragen die Apotheker durch die bürokratisch enorm aufwändige Umsetzung der Rabattverträge aktiv dazu bei, den Krankenkassen pro Jahr rund eine Millarde Euro einzusparen. "Kämen die Auswirkungen des AMNOG dazu, würde das einen Verlust von durchschnittlich weit mehr als 20.000 Euro pro Jahr je Apotheke bedeuten," klärt der Apotheker auf. Die Folge wäre die Schließung zahlreicher Apotheken auch in Nordrhein wegen Unrentabilität.

Hintergrund: Im Rahmen des AMNOG soll der Großhandel für seine Dienstleistungen zukünftig anders vergütet werden. Die Verluste, die der Großhandel dadurch macht, wird er nach eigenen Angaben nicht selber tragen, sondern an die Apotheken weitergeben.


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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Mittwoch, 1. September 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. September 2010