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MELDUNG/081: Selbst und informiert entscheiden ist ein Frauenrecht (DHV)


Deutscher Hebammenverband e.V. - 7. März 2019

Selbst und informiert entscheiden ist ein Frauenrecht

Hebammenverband thematisiert zum Frauentag Selbstbestimmungsrecht von Frauen über ihren Körper


Der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) setzt sich für Selbstbestimmungsrechte von Frauen ein. Zum Frauentag wird auch das Recht von Frauen, selbst über sich und ihren Körper zu bestimmen, eingefordert. Dass diese Forderung nach wie vor aktuell ist, zeigt die Debatte um den § 219a StGB und um die Situation der Geburtshilfe in Deutschland. Der Deutsche Hebammenverband setzt sich dafür ein, dass schwangere Frauen umfassende und klar verständliche Informationen erhalten, die ihnen informierte Entscheidungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett ermöglichen. Dies gilt auch dann, wenn eine Frau ungewollt schwanger wird und sich gegen das Austragen des Kindes entscheidet. Der im Februar gefasste Kompromiss zum õ219a wird die Informationslage für Frauen nicht hinreichend verbessern. Auch in der Geburtshilfe zeigt die andauernde Kritik von Frauen über Interventionen bis hin zu Gewalt in der Geburtshilfe, dass das aktuelle System der Geburtshilfe Mängel aufweist. Der Hebammenverband fordert seit Jahren mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen für eine bestmögliche Betreuung jeder Gebärenden und hat dazu erst kürzlich Eckpunkte für ein Geburtshilfe-Stärkungsgesetz vorgelegt.

"Frauen müssen selbst und informiert über ihren Körper entscheiden dürfen. Wir Hebammen unterstützen Frauen bei ihrem Selbstbestimmungsrecht. In der Geburtshilfe muss das wieder besser werden", betont Susanne Steppat, Präsidiumsmitglied des Deutschen Hebammenverbands e. V. Der Hebammenverband fordert aktuell ein Geburtshilfe-Stärkungsgesetz, um bessere Bedingungen in der Geburtshilfe zu schaffen. Dieses umfasst beispielsweise ein Hebammenstellen-Sonderprogramm mit eigener Finanzierung, damit endlich mehr Personal in den Kreißsälen eingesetzt wird. Auch interprofessionelle Fortbildungen und ein Fehlermanagementsystem sollen die Unterstützung von Frauen und ihren Kindern verbessern.

Der Hebammenverband begrüßt, dass Frauen am Internationalen Frauentag Gesicht zeigen und ihre Rechte bei zahlreiche Aktionen von Demonstrationen bis zum Frauenstreik einfordern.

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Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) ist der größte Hebammenberufsverband in Deutschland und setzt sich aus 16 Landesverbänden mit über 19.500 Mitgliedern zusammen. Er vertritt die Interessen aller Hebammen. Im DHV sind angestellte und freiberufliche Hebammen, Lehrerinnen für Hebammenwesen, Hebammenwissenschaftlerinnen, Hebammen in den Frühen Hilfen, hebammengeleitete Einrichtungen sowie Hebammenschülerinnen und Studierende vertreten. Über die berufliche Interessenvertretung hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit ein zentrales Anliegen des Verbandes. Als Mitglied in der European Midwives Association (EMA), im Network of European Midwifery Regulators (NEMIR) und in der International Confederation of Midwives (ICM) setzt er sich auch auf europäischer und internationaler Ebene für die Stärkung der Hebammenarbeit sowie die Gesundheit von Frauen und ihren Familien ein.

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Quelle:
Deutscher Hebammenverband e.V.
Pressemitteilung vom 7. März 2019
Geschäftsstelle:
Gartenstraße 26, D-76133 Karlsruhe
Telefon: 0721-98189-0, Fax: 0721-98189-20
Mail: info@hebammenverband.de
Internet: www.hebammenverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2019

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