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MEDIEN/579: Lebensschutz 2.0 - die Bedeutung des Internet für die Lobbyarbeit (ALfA LebensForum)


ALfA LebensForum Nr. 93 - 1. Quartal 2010
Zeitschrift der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA)

Lebensschutz 2.0

Von Tobias-Benjamin Ottmar
Außerdem sprach der Autor mit Professor Dr. Wolfgang Stock


Die Zeiten von Postkartenkampagnen und Lichterketten sind vorbei. Heute formiert man sich im Internet, um einen Beitrag zur politischen Willensbildung zu leisten, meint "idea"-Redakteur Tobias-Benjamin Ottmar und fragt: Wie gut sind eigentlich Lebensrechtler im Internet aufgestellt? Und welche Rolle spielt dabei die Vernetzung auf sozialen Plattformen wie Facebook und Co.?


In den Vereinigten Staaten von Amerika sind die Demonstrationen für den Lebensschutz weitaus gigantischer als in unseren Breitengraden. Ende Januar versammelten sich über 300.000 US-Bürger auf den Straßen Washingtons und in anderen Städten, um gegen Abtreibung zu protestieren. Anlass war das Grundsatzurteil "Roe gegen Wade", mit dem der Supreme Court, das Oberste Gericht in den USA, dort im Jahr 1973 die Abtreibung legalisierte. Seither sind in den Vereinigten Staaten von Amerika schätzungsweise mehr als 50 Millionen Kinder im Mutterleib ohne rechtliche Folgen getötet worden. Mit regelmäßigen Protestaktionen verleihen die Lebensschützer ihrer Forderung Nachdruck, das Gericht solle dieses Urteil widerrufen. In diesem Jahr gab es bei den alljährlich stattfindenden Demos eine Premiere: Man musste gar nicht erst nach Washington reisen, um an dem Pro-Life-Marsch teilzunehmen. Alternativ konnte man sich auch im Internet registrieren und auf diese Weise virtuell mitdemonstrieren. Knapp 84.000 Personen machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Zu ihnen zählten auch die früheren Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, die Ex-Gouverneurin von Alaska Sarah Palin und der frühere Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee. Diese neue Form der Beteiligung sorgte dafür, dass dem Großereignis in diesem Jahr noch mehr Beachtung als sonst geschenkt wurde.


Viel Nachholbedarf in Deutschland

Während konservative Gruppen in den USA das Internet und die Sozialen Netzwerke inzwischen sehr gut nutzen, um Aktionen zu initiieren, besteht hierzulande noch viel Nachholbedarf Ein Beispiel: Auf facebook.com gibt es ein Profil mit dem Titel "Say No to Abortion!" (Sag Nein zur Abtreibung), welches derzeit über 1,2 Millionen Fans zählt. Deutschsprachige Gruppen, die sich kritisch mit Abtreibung auseinandersetzen, dümpeln dagegen bei den Unterstützerzahlen meist im dreistelligen Bereich. Und das, obwohl unter den über 17 Millionen Facebook-Nutzern in Deutschland, Schweiz und Österreich sicherlich weitaus mehr Lebensrechtler zu finden sein dürften. Doch offenbar wird die Bedeutung, die das weltweite Computernetz für die politische Willensbildung besitzt, von vielen Konservativen im deutschsprachigen Raum stark unterschätzt. Selbst bei aktuellen Debatten fällt die Unterstützung eher mangelhaft aus. Ein Beispiel: In der Schweiz gibt es derzeit eine Initiative von konservativen Politikern, die fordert, die Finanzierung von Abtreibungen aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen zu streichen. Eine entsprechende Facebook-Gruppe, die dieses Begehren unterstützt, zählte bis Mitte Februar nicht einmal 700 Mitglieder; die Gegner waren deutlich fitter. Sie hatten zum gleichen Zeitpunkt bereits knapp 1.100 Anhänger versammelt.


Eine Kampagne will eine schwule Walt-Disney-Figur

Auch die Gruppen von Homosexuellen - die ja mitunter mit Pro-Choice-Aktivisten Seite an Seite demonstrieren - sind im Internet gut vernetzt und versuchen, ihre Interessen durchzusetzen: So startete eine britische Studentin auf Facebook vor Kurzem eine Kampagne für eine schwule Walt-Disney-Figur. Innerhalb weniger Tage schlossen sich über 1.200 Personen diesem Anliegen an. Der Vorteil der homosexuellen Gruppierungen bei solchen Kampagnen ist, dass sie auch über eigene Medien verfügen, wie beispielsweise das Internetportal queer.de, das nach eigenen Angaben rund 800.000 Besucher pro Monat zählt. Zum Vergleich: Die Internetseite idea.de der Evangelischen Nachrichtenagentur "idea" hat laut IVW (einem Verein, der die Verbreitung von werberelevanten Medien misst) pro Monat etwa 140.000 Besucher.


Medien greifen Anliegen auf

Dank der verfügbaren Medien konnten die Homosexuellen ihr Anliegen auch über Facebook hinaus transportieren die Initiative wurde bereits von mehreren Online-Medien aufgegriffen. Die Argumentation der Aktivisten: Es habe 80 Jahre gebraucht, bis Walt Disney eine dunkelhäutige Prinzessin mit in seine Comics aufnahm. "Lasst uns nicht weitere 80 Jahre auf einen homosexuellen Charakter warten!" Gut möglich, dass der Medienkonzern Walt Disney diese Anregung aufnimmt, sollten noch weitere Anhänger dazukommen.

Eine andere Facebook-Gruppe hat das Ziel, in dem Online-Netzwerk eine Million Menschen zu finden, die sich für die Rechte Homosexueller einsetzen. Mitte Februar zählte die Gruppe immerhin fast 630.000 Unterstützer. Auch auf StudiVz - einem sozialen Netzwerk für Studenten - formieren sich Schwule und Lesben zu eigenen Interessengruppen; zwar sind hier die Untersrützerzahlen deutlich geringer, verdeutlichen aber dennoch, wie gut dieser Personenkreis vernetzt ist.

INFO

Verbreitung von Online-Netzwerken in Deutschland

Facebook.com 12,0 Millionen
Wer-kennt-wen.de 6,7 Millionen
Stayfriends.de 5,6 Millionen
SchülerVz.net 5,6 Millionen
StudiVz.net 5,0 Millionen
MeinVz.net 3,8 Millionen
Myspace.com 3,8 Millionen
Xing.com 3,2 Millionen
Twitter.com 2,9 Millionen
Jappy.de 2,1 Millionen

Quelle: Google Ad Planner/Stand: Februar 2010



Die Politik warten schon ...

Die Politik hat die Bedeutung der Online-Gemeinschaften längst erkannt. Von jeder der im Bundestag vertretenen fünf Parteien sind Spitzenleute auch auf Facebook vertreten. Die meisten Fans unter den Parteigrößen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) - Mitte Februar waren es über 25.000. Vizekanzler und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) kommt auf rund 6.500 Anhänger. Auch die Opposition ist gut vertreten: SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier zählte zur selben Zeit rund 6.600 Fans, die Doppelspitze von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth und Cem Özdemir, scharte 4.600 respektive 5.900 Personen um sich. Und die Gallionsfiguren vom linken Rand, Oskar Lafontaine und Gregor Gysi, zählten 1.300 beziehungsweise 1.600 Unterstützer.

Höchstwahrscheinlich werden alle diese Profile nicht von den Spitzenpolitikern selbst verwaltet; doch dank der Transparenz des Internets können auf diesem Wege Diskussionen schneller in Gang gebracht werden als durch einen Brief, der im Posteingangsstapel der Abgeordnetenbüros landet. Ein konkretes Beispiel: Als vor einigen Wochen darüber diskutiert wurde, ob Europa den Vereinigten Staaten von Amerika wichtige Bankdaten zur Verfügung stellen sollte, äußerte ein Nutzer auf der Facebook-Seite von Bundeskanzlerin Angela Merkel Kritik an derartigen Plänen. Solche Meinungsäußerungen, die alle mitverfolgen können, verstärken den Druck. Was früher der Leserbrief war, ist heute das "Posting" im Netz. Das Ergebnis: Das Europäische Parlament lehnte - auch dank des deutschen Einsatzes - das geplante Abkommen mit den USA ab.


Die Tücken des Internets

Doch die virtuelle Vernetzung birgt auch Tücken: Immer wieder ist von Datenmissbrauch zu hören. Kriminelle spionieren die Nutzer von sozialen Plattformen aus, um deren persönliche Angaben für Straftaten zu nutzen. Marketingstrategen bemühen sich, möglichst detaillierte Informationen über die verschiedenen Nutzergruppen zu erhalten, um diese sehr gezielt bewerben zu können. Manch ein Gutgläubiger unterschätzt die Öffentlichkeitswirksamkeit einer Mitteilung auf Facebook und Co. derart, dass die Folgen mitunter ein dramatisch zu nennendes Ausmaß annehmen können. Ein eher skurriles Beispiel: Anfang Februar lud ein 15-jähriges Mädchen aus Nübel (Schleswig-holstein), deren Eltern verreist waren, auf zwei Internet-Plattformen zu einer Party zu sich nach Hause ein. Statt der erwarteten zehn Gäste kamen rund 80 Personen, von denen das Mädchen viele nicht kannte. Alkoholisierte Jugendliche verwüsteten dabei das Haus des Mädchens so, dass die überraschte Gastgeberin die Polizei alarmieren musste, welche die Lage erst mit Verstärkung unter Kontrolle brachte.

Jedem Internetnutzer sollte daher klar sein, dass man im weltweiten Netz so gut wie keine Privatsphäre genießt. Deshalb sollte man nur solche Informationen ins Netz stellen, von denen man sicher weiß, dass man sie einer großen Öffentlichkeit mitteilen will.


Der Online-Auftritt als Markenzeichen

Für Organisationen reicht es jedoch nicht aus, auf den sozialen Plattformen präsent zu sein. Auch die eigene Internetseite muss in das virtuelle Lobbying mit einbezogen werden. Manch eine deutsche Lebensschutzinitiative hat gute Gedanken und ist möglicherweise sogar bereits hervorragend vernetzt - doch die Präsenz im Internet lässt sehr zu wünschen übrig. Termine werden nicht aktualisiert, Pressemitteilungen nicht rechtzeitig online gestellt - so etwas bestrafen die Internetnutzer mit Ignoranz. Auch hier können die Deutschen, Österreicher und Schweizer von den US-Amerikanern noch eine Menge lernen.

Ein - unter dem Gesichtspunkt der Aktualität - gelungener Online-Auftritt ist die Internetseite der "American Life League". Dort gibt es eine nahezu täglich aktualisierte Presseschau, das Angebot von RSS-Feeds (eine Art Newsticker, den man sich selbst zusammenstellen kann) sowie multimediale Angebote. Zwar gilt es zu berücksichtigen, dass die US-amerikanischen Pro-Life-Organisationen über weit höhere Spendenmittel verfügen als Lebensschutzorganisationen aus dem deutschsprachigen Raum. Das Erstellen und Aktualisieren einer Internetseite ist heute allerdings kinderleicht, so dass Geld keine Ausrede sein kann.


Was können wir tun?

Bleibt die Frage: Was können wir nun tun? Hier ein paar Anregungen:

1. Jeder, der etwas erreichen will, sollte sich ein Profil in einem sozialen Netzwerk einrichten. Das größte und am schnellsten wachsende Portal mit weltweit über 400 Millionen Mitgliedern ist derzeit Facebook.

2. Dann gilt es, sich mit anderen Personen - sowohl Freunden und Bekannten als auch beispielsweise Politikern - zu vernetzen, das heißt, sie als virtuelle Freunde hinzuzufügen.

3. Das Wichtigste ist anschließend, aktiv zu bleiben. Mischen Sie sich in Diskussionen ein und setzen Sie selber Themen. Es braucht zwar nicht jeder eine Pro-Life-Gruppe gründen - sonst haben wir am Ende 10.000 Initiativen mit je einem Mitglied - aber man kann sich bestehenden anschließen.

4. Nutzen Sie das Internet, um Ihre politische Meinung kundzutun. Ein Leserbrief oder eine längere E-Mail an einen Bundestagsabgeordneten schreiben die meisten Menschen wohl nur in Ausnahmefällen. Im Netz reicht mitunter bereits eine kurze Mitteilung von zwei Sätzen, um eine Diskussion in Gang zu bringen.


IM PORTRAIT

Tobias-Benjamin Ottmar
Der Autor (Jahrgang 1985) arbeitet von Essen aus als Redakteur für die Evangelische Nachrichtenagentur "idea". Er ist Mitglied in vier sozialen Netzwerken.


Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildung der Originalpublikation:
Facebook-Seite von amerikanischen Abtreibungsgegnern

Raute

Im Internet Unterstützer finden und mobilisieren

Soziale Netzwerke gewinnen immer mehr Zulauf. Auch Politiker sind dort vermehrt mit einem eigenen Profil vertreten. Über die Bedeutung des Internets für die Lobbyarbeit sprach Tobias-Benjamin Ottmar für "LebensForum" mit Professor Dr. Wolfgang Stock. Der 50-jährige Kommunikationsexperte ist Geschäftsführer der Convincet GmbH, die unter anderem den Video-Podcast von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) initiiert hat.


LebensForum: Welche Bedeutung hat das Internet für die Lobbyarbeit?

Professor Wolfgang Stock: Es hat in den vergangenen Jahren eine sehr große Bedeutung gewonnen - und die Bedeutung nimmt jeden Tag weiter zu. Gerade wenn man die jüngere Generation zwischen 16 und 40 mobilisieren will, die am täglichen Leben in unserer Gesellschaft interessiert ist, kommt man um das Internet überhaupt nicht herum. Die Politik hat das sehr schnell begriffen, insbesondere die Bedeutung der Sozialen Netzwerke wie SchülerVz, StudiVz oder Facebook. Diese Plattformen haben in jüngster Zeit eine ganz große Durchschlagskraft bekommen. Allein in Facebook sind mehr als zehn Millionen Deutsche aktiv! Das Faszinierende ist, dass es auf diesem Weg unheimlich schnell und einfach ist, die Zielgruppe zu mobilisieren.

Wie gelingt die Mobilisierung?

Man braucht ein Thema, das Leute fasziniert, abschreckt oder anders bewegt. Das muss dann so interessant formuliert sein, dass Viele das zu ihrer Sache erklären, weiterverbreiten und andere Freunde und Bekannte mitziehen. Die Frage, ob mein Thema spannend ist oder nicht, entscheidet sich bereits im Netz. Die Politik registriert dann relativ schnell, ob es relevant wird.

Wie bekommt die Politik das mit?

Es gibt viele Politiker, die die Diskussionen direkt im Netz mitverfolgen. Der andere Weg ist, dass bei einer großen Bewegung schnell auch die herkömmlichen Medien darüber berichten. Jüngstes Beispiel ist die Diskussion um eine Sonderbriefmarke für den Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU). Das fing mit einer kleinen Initiative auf Facebook an, die forderte, anlässlich des 80. Geburtstags des "Kanzlers der Einheit" am 3. April eine Sonderbriefmarke aufzulegen. Nach ein paar Tagen griff die "Bild" die Forderung groß auf, andere Medien zogen nach, bis es ein Thema in der Berliner Politik wurde.

Was ist der Vorteil des Lobbying im Internet?

Der entscheidende Punkt ist, dass man mit relativ wenig Kosten in kurzer Zeit eine sichtbare Bewegung starten kann. Man kann Tausende von Unterstützern mobilisieren, ohne viel Geld ausgeben zu müssen. Was man braucht, ist eine gut einleuchtende Idee und ein paar Leute, die wissen, wie das Handwerkszeug im digitalen Zeitalter funktioniert, die also beispielsweise mit Videoclips oder einer Internetseite zur Aktion auf sich aufmerksam machen.

"Ob mein Thema spannend ist, entscheidet sich bereits im Netz."

Haben Sie den Eindruck, dass Konservative die Chancen des Internets bereits ausreichend nutzen?

Ganz bestimmt nicht. Aber es gibt auch Ausnahmen wie zum Beispiel der Europaabgeordnete Martin Kastler (CSU). Er hat vor Kurzem mit meiner Unterstützung eine Online-Kampagne für den Sonntagsschutz gestartet (www. freiersonntag.de). Innerhalb weniger Tage hat er tausende Unterstützer für sein Anliegen gefunden, den Sonntag in allen EU-Ländern als Feiertag zu schützen.

Wie sieht es mit dem Thema Lebensschutz aus? Kann man die Leute dafür noch interessieren?

"Die" Leute gibt es nicht. Das Tolle am Internet ist, dass man auch mit angeblichen Minderheitenthemen viele Menschen erreichen und um sich scharen kann. Lebensschutz ist leider noch nicht ein Mehrheitsthema, aber sehr viele Menschen treibt es um - und genau die kann man im Internet finden und mobilisieren. Ich würde sie kaum finden, wenn ich eine teure Anzeige in der Tageszeitung schaltete oder eine Pressemitteilung verfasste. Die landet dann möglicherweise bei einem Redakteur, der mit dem Thema nichts anfangen kann oder eine andere Auffassung vertritt und das Anliegen der Lebensschützer somit blockiert. Durch das Internet ist man aber nicht mehr darauf angewiesen, dass ein bestimmter Journalist das Thema aufgreift - man kann die Sache selbst zum Thema machen.

"Tausende Unterstützermobilisieren, ohne viel Geld auszugeben."

Viele Politiker haben ein eigenes Profil in den Sozialen Netzwerken. Hat es Sinn, ihnen auf diesem Weg meine Meinung zu bestimmten Sachverhalten mitzuteilen?

Es gibt zwei Kategorien von Politikern: Die einen lassen ihr Profil im Netz von ihren Mitarbeitern betreuen. Die anderen sind selbst aktiv und nehmen die Stimmung im Internet als Seismograf auf. Die letztere Gruppe ist sehr sensibel und direkt ansprechbar. Aber auch die andere Gruppe registriert über ihren Mitarbeiter, was online vonstattengeht. Es ist somit sehr viel Erfolg versprechender, diesen Weg zu wählen, als zum Beispiel einen Brief zu schreiben. Denn so bekommen es auch viele andere online mit, dass ich mich an einen Politiker gewendet habe. So entsteht im Internet der Druck für den Abgeordneten, Stellung zu beziehen, da auch andere Nutzer darauf warten. Der CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hat beispielsweise über 1.400 Freunde auf Facebook. Wenn ihm dort eine kritische Frage gestellt wird, ist der Druck groß, darauf zu antworten - und er tut es auch.

Ihr Plädoyer ist also ...

­... ganz klar: ins Netz zu gehen, sich dort zu engagieren, die Kommunikations-Chancen zu nutzen. Das ist selbst im hohen Alter möglich. Meine Eltern gehen beispielsweise auf die 80 zu und haben sich vor kurzem ein Profil auf Facebook angelegt!

Vielen Dank für das Gespräch!


IM PORTRAIT

Professor Dr. Wolfgang Stock war unter anderem als politischer Korrespondent für die "Frankfurter Augemeine Zeitung", "Focus" und "Welt am Sonntag" tätig. Er ist Lehrbeauftragter für Kommunikation an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Der bekennende evangelische Christ ist verheiratet und hat fünf Kinder.


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Quelle:
LEBENSFORUM Ausgabe Nr. 93, 1. Quartal 2010, S. 10 - 13
Zeitschrift der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. April 2010