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PFLEGE/473: Qualitativ hochwertige Pflege nur mit examiniertem Pflegepersonal (AGS)


Pharmainstitut Ulm GbR Agentur - 6. Januar 2011

Qualitativ hochwertige Pflege nur mit examiniertem Pflegepersonal

Pflegekräfte sind keine Saisonarbeiter


Biberach/Riß. Wie auch die geplante Pflegereform ausgehen mag - entscheidend ist, dass die ambulante wie auch die stationäre Pflege in Senioreneinrichtungen und Kliniken durch examiniertes Pflegepersonal durchgeführt wird und nicht durch billige Hilfskräfte.

Das Pharmainstitut bemängelt, dass immer mehr Einrichtungen dazu übergehen, Hilfskräfte einzustellen. So wird der Stellenschlüssel verfälscht und die Verantwortung den bereits jetzt schon überlasteten examinierten Pflegekräften aufgehalst.

Von einer fachlich fundierten Pflege profitieren Patienten und Kostenträger und Krankenkassen gleichermaßen. Der Genesungsprozess des Kranken wird beschleunigt und es kommt zu weniger postoperativen Komplikationen. Dadurch spart das Gesundheitswesen erhebliche Kosten. Der Pflegeexperte Jürgen Bause fordert von der Politik, die Pflege als ganzheitlichen Prozess zu betrachten. Es muss die Ausbildung verbessert werden und der Beruf als Krankenschwester/Krankenpfleger muss attraktiver gestaltet werden. "Pflegekräfte sind keine Saisonarbeiter, als Assistenten des Arztes mit eigenem Berufsbild, haben sie eine enorme gesellschaftliche Verantwortung", so Bause.

Das von Ärzten initiierte Projekt "Schwester AGnES", bei dem Arztassistentinnen aus den Arztpraxen in Teilen Ostdeutschlands medizinische Aufgaben übernehmen, ist ein glatter Hohn. AGnES verwaltet nur den Mangel an Krankenschwestern und Krankenpflegern. Dieser eigenständige Beruf darf nicht durch "Schwester AGnES" unterlaufen werden. Hier ist sind Umdenken in Politik und Gesellschaft notwendig. Der Gesetzgeber darf sich nicht auf solche Experimente einlassen. Pflegerische Maßnahmen gehören in die Hände von Krankenschwestern. Das Pflegepersonal muss in Anbetracht der zunehmenden Qualifikationen wie im Wundmanagement und Familienpflege eigenständiger agieren können. Die Abhängigkeit vom Hausarzt muss ein Ende haben. Qualifizierte Pflegekräfte sind in ihrem Tätigkeitsbereich befähigt, eigenständig zu arbeiten und Entscheidungen zu treffen. Wenn die Ärzte für die Patienten nach eigenen Aussagen immer weniger Zeit haben, dann sollten sie Kompetenzen abgeben und sich dadurch selbst entlasten. Auch das Patientencoaching kann nur durch Unterstützung von Krankenpflegepersonal zum Erfolg geführt werden.

Bereits heute fehlen bundesweit über 300.000 examinierte Pflegekräfte. Es ist an der Zeit, diesen Beruf attraktiver zu gestalten - fordert das Pharmainstitut. Dazu gehört neben einer angemessen Vergütung auch das Zugeständnis von mehr Kompetenzen. In zahlreichen EU-Nachbarländern gibt es klare berufliche Abgrenzungen zwischen Ärzten und Pflegepersonal. Immer mehr Pflegepersonal arbeitet bevorzugt in der Schweiz und in Skandinavien. Dort sind die Arbeitsbedingungen attraktiver und das Pflegepersonal hat erheblich mehr Gestaltungsspielräume.


Kontakt:
Pharmainstitut Ulm GbR Agentur: Hanno Wolfram
Georg-Schinbainstr. 96
88400 Biberach
E-Mail: hanno.wolfram@pharmainstitut.de


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Quelle:
Pharmainstitut Ulm GbR Agentur
Pressemitteilung vom 6. Januar 2011
AGS Medienservice, Jürgen Bause
Medienbüro für Presse und Öffentlichkeitsarbeit im Gesundheitswesen
Panoramastrasse 38, 89608 Griesingen/Donau
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Internet: www.ags-medienservice.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Januar 2011