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STUDIE/209: Pflegeroboter nach Maß - Studie untersucht Akzeptanz bei den Pflegebedürftigen (idw)


Universität Duisburg-Essen - 27.01.2009

UDE: Pflegeroboter nach Maß


Medikamente verabreichen oder Essen und Trinken anreichen: Serviceroboter für die Pflege sind technisch bereits weit fortgeschritten, aber werden sie auch von Pflegebedürftigen in stationären Einrichtungen akzeptiert? Dieser Fragestellung geht ein neues Forschungsprojekt an der Universität Duisburg-Essen nach, das in den kommenden drei Jahren vom Bundesforschungsministerium mit rund 1,5 Mio. Euro gefördert wird.

Projektpartner sind das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung sowie zwei Ludwigsburger Firmen. UDE-Projektkoordinatorin Soziologieprof. Karen Shire (Ph.D.): "Grundsätzlich geht es um die Frage, ob und wie die Lebensqualität von pflegebedürftigen Menschen durch geeignete technische Anwendungen verbessert werden kann. Lässt sich zum Beispiel die Selbstständigkeit von Senioren mit angepasster und akzeptierter Servicetechnik erhöhen?" Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen zwei Pflegerobotermodelle (Care-O-bot und CASERO), die demnächst in einer Pflegeeinrichtung für Senioren weiterentwickelt und getestet werden sollen. Bereits jetzt können Pflegeroboter zum Beispiel Mülleimer leeren, Akten transportieren oder Getränke holen.

Ob sich die stimmgesteuerten Roboter tatsächlich für den Pflege-Einsatz eignen, wird demnächst der Praxistest in einer Stuttgarter Einrichtung zeigen. In den kommenden Monaten wird zunächst der konkrete Bedarf analysiert. Erste Pilotanwendungen sind für das Frühjahr 2010 geplant. Projektmitarbeiter Diego Compagna: "Wir wollen herausfinden, wie technische Innovationen in der Pflegedienstleistung gefördert werden können. Welche Rolle spielen dabei optimierter Wissenstransfer und verbesserte Kommunikation zwischen den Dienstleistungsanbietern und den Pflegebedürftigen einerseits und den Herstellern neuer Techniken andererseits?"

Diese Erkenntnisse fließen dann wieder zurück in die gezielte Entwicklung von Servicerobotern. Mittelfristig könnten sie dann Pflegekräfte bei Routinetätigkeiten entlasten, ohne sie wahrscheinlich jemals ganz ersetzen zu können. Außerdem sollen pflegebedürftige Menschen mit dieser Pflegetechnik länger selbständig in ihrer gewohnten Umgebung leben können.


Weitere Informationen:
Diego Compagna
diego.compagna@uni-duisburg-essen.de

Redaktion:
Beate H. Kostka

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.uni-due.de/soziologie/compagna
http://www.care-o-bot.de/Care-O-bot_3.php
http://www.medica.de/cipp/md_medica/custom/pub/content,lang,1/oid,26636/ticket,g_u_e_s_t/
local_lang,1/~/Casero_der_flexible_Helfer.html
(Link bitte im Browser zusammenfügen)


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universität Duisburg-Essen, Beate Kostka M.A., 27.01.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2009