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LABEL/3251: Glitterhouse-Neuigkeitenbrief - 14.06.12 (glitterhouse)


DER GLITTERHOUSE-NEUIGKEITENBRIEF 14.06.2012



Die Mühlen des Mailorder mahlen langsam, aber sie mahlen ...

Seit mehr als einem guten Dutzend Jahre ist unser Traditions-Mailorder auch im Internet zu besuchen, ein in Zeiten ständigen Wandels nahezu biblisches Alter. Da der Westfale sich immer erst nach reiflicher Überlegung, dann aber umso unaufhaltbarer bewegt, haben wir uns gedacht, dass es langsam an der Zeit wäre, auch dem Glitterhouse-Mailorder-Auftritt im Netz ein frischeres Gesicht zu verschaffen, nachdem das Label mit gestalterisch gutem Vorbild vorangegangen ist. Da wir aber zu den ehrlichen Menschen zählen (eine weitere Qualität, die den Ostwestfalen auszeichnet), sind wir uns durchaus bewusst, dass jahrelanges Mailorder-Schaffen mitunter zu einer Art Betriebsblindheit führen kann, und wir womöglich in dem einen oder anderen Punkt die Wünsche des Kunden neu erforschen müssen. Daher hier unsere ernst gemeinte Bitte um Eurer Mittun und Mitgestalten am vielleicht besten Internet-Mailorder der Welt: Was erwartet Ihr von einem Netz-Mailorder? Wie soll er, wie darf er aussehen? Welche Vorzüge sollte er haben? Was nervt am alten Glitterhouse-Gesicht, was nervt bei dem einen oder anderen Mitbewerber? Welche Stile, Sparten, Genres sollten betont welche, welche in den Hintergrund rücken, welche Bereiche sollten stattfinden, welche können beruhigt vernachlässigt werden?

Selbstverständlich können wir nicht alle Wünsche dieser Welt umsetzen, dazu fehlte uns die Größe mancher Mitbewerber und nicht zuletzt die finanzielle Beweglichkeit, aber dennoch würden wir gern den Spagat zwischen ländlich-sympathischer Charmanz und technisch machbarer Kundennähe wagen.

Anregungen, Gedanken und Wünsche können in jeglicher Form an unseren Gedankenwart Christoph gesandt werden, postalisch an die Glitterhouse-Adresse oder via Mail an christoph@glitterhouse.com.

Zwar ist natürlich allein schon die Entdeckung der finalen Umsetzung des eigenen Wunsches im fertigen Internet-Auftritt bereits Lohn genug, dennoch haben wir uns zur Belohnung Eurer Mühen etwas ganz Besonderes überlegt: Das Glitterhouse-Promo-Abo! Noch nie dagewesen (und kommt auch so schnell nicht wieder)! Unter den Einsendern verlosen wir drei verschieden große Pakete mit aktuellsten Glitterhouse-Muster-CDs, wobei die CDs nicht im Pack, sondern jeweils zum VÖ des betreffenden Titels zugestellt werden. So erhält der dritte Gewinner drei Monate lang sämtliche aktuellen Glitterhouse CD-(oder DVD-) Neuerscheinungen dieses Zeitraums in der raren Promo-Version, der zweite ist sechs Monate lang Nutznießer dieses kostenlosen Neuheiten-Dienstes und der Sieger schließlich darf sich ein Jahr lang, nahezu jeden Monat, über ein frisches Glitterhouse-Promo in der Post freuen.

So, die Stifte gezückt (für die, die noch wissen, wie man 'Stift' schreibt) oder die Tastatur gewetzt, und losgelegt. Und nicht vergessen: Da unser Verlosungs-Obmann Christoph eine wahre Krämer-Seele ist und er kaum etwas lieber tut als Platten zu verkaufen - eine gleichzeitige Bestellung sollte sich bei völlig freien Verlosungsaktionen nie förderlich erweisen. Aber wir sind schließlich alle nur Menschen ...

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GLITTERHOUSE RECORDS - LABEL

Neu auf Glitterhouse:

The Walkabouts - Life: The Movie - Collected Films And Clips
DVD - EUR 16,50

"Dark, haunting, and elegiac: The Walkabouts sprung forth from the storytelling traditions of American roots music and the kinetic excitement of rock & roll." (Jason Ankeny, All Music Guide). Life: The Movie - Collected Films And Clips ist die erste offizielle DVD der Kult-Band aus Seattle. In ein schickes Digibook gewandet, von einem Slipcase umhüllt bietet der Silberling über 3 Stunden exklusives Material präsentieren Chris Eckman und seine Band auf dieser Collection, die folgende Features enthält: • Live in Prague: Ein 70-minütiger Konzertfilm, mitgeschnitten auf der Europatour 2005. Dieser intime Einblick enthält 3 Bonus-Songs, die nicht auf dem "Prague" Livealbum enthalten sind.
• Tracking The Walkabouts: Eine 40 Minuten On-The-Road Dokumentation, die einen Insiderblick hinter die Kulissen des Bandlebens der Walkabouts gewährt. Gefilmt übrigens von Dokumentarist Harry Rag (Blumfeld, Lee "Scratch" Perry, Sex Pistols).
• Walkie Talkie: Eine 40 Minuten lange, ausführliche Interviewsession mit allen 5 Gründungsmitgliedern.
• Video Clips: Alle 9 offiziellen The Walkabouts Videoclips von den Anfängen bis heute. Enthalten ist neben "Drown" (1999), über "Medicine Hat" (1989) und 6 weiteren Clips auch der bekannteste Hit der Walkabouts "The Light Will Stay On".


Ben Zabo - Ben Zabo
LP+CD - EUR 15,50
CD - EUR 14,50

Nach Tamikrest beschert uns Chris Eckman ein weiteres von ihm gemixtes und produziertes bislang unbekanntes Juwel aus Mali, das Debut von Ben Zabo samt ausgezeichneter Band. Ein für die heutige Musik aus dem Land ungewöhnliches (aber durchaus manchen Mali-Bands der 70er/80er oder z.B. auch den offensivsten Sachen der Super Rail Band in den 90ern vergleichbares): Voll elektrischer Afro-Sound unter deutlicher Einbeziehung von Funk- und Rock-Einflüssen, kraftvoll, treibend in hohen Tempi, ein mitreißender polyrhythmischer Groove (der freilich genau wie die Melodien traditionelle Quellen seines Volkes, der Bwa, benutzt) durchzieht fast alle Stücke, phasenweise hypnotisch und euphorisierend (großartig z.B. die tricky 2. Hälfte von Cinquantenaire!). Ausnahme ist das etwas ruhigere in Teilen beinahe hymnische Dimiyan (mit 8 Minuten längster Song), das leichte Blues- und Pop-Anleihen enthält. Neben dem (z.T. mehrstimmigen/Chor-unterstützten) Gesang (inklusive ein paar richtig eingängiger Refrains) stehen diese so typisch westafrikanischen wunderbaren Gitarren im Vordergrund, quirlig, spiralig kreisend, repetitiv, stechend, funky, riffend, rasant mäandernd, auch rockig oder (1x) bluesig, exzellente kurze Soli in jedem Track. Ein Sax ist meist beteiligt, doch eher punktuell, steuert einige attraktive Melodien/Motive bei, sporadisch auch kurze expressive quasi "vokalisierte" Soli, hier und da kommt ein optimal integriertes sowohl rhythmisch wie melodisch gestaltendes Balafon hinzu, in 2 Songs grundiert apart Eckmans Orgel. Ein klasse Album, textlich/inhaltlich liberal und offen, ein Ausbund an Lebensfreude, und sehr schön aufgemacht im Doppel-Klapp-Cover samt informativem buntem eingeheftetem 22-Seiten-Booklet. (dvd)


Songs For Desert Refugees - A Compilation In Aid Of The Refugees From Northern Mali
CD - EUR 14,50

Ein 67-minütiges Benefiz-Album zu Gunsten der Flüchtlinge aus dem Norden Malis, die sich nach den Kämpfen dort mittellos zu Hunderttausenden in Camps entlang den Grenzen sammeln. Alle Beteiligten, von Musikern bis Label, arbeiten umsonst, sämtliche Gewinne gehen an zwei französische Hilfsorganisationen. Ausschließlich Tuareg-Bands aus der Region, v.a. aus Mali, sowie aus Algerien und Niger wirken mit, je ein Drittel der Stücke ist komplett unveröffentlicht (darunter Tinariwen und Tamikrest!), bislang auf CD nicht erhältlich oder stammt von Platten der letzten Jahre. Das Ergebnis ist ein ganz exquisites Album, durchweg auf hohem bis höchstem Niveau, und wirkt für einen Sampler erstaunlich homogen. Was auch daran liegt, daß fast alle Stücke auf ähnlichem Instrumentarium basieren: Den dominierenden häufig charakteristisch rotierend-spiraligen teils riffenden teils rockigen E-Gitarren (meist mehrere), ab und zu mit akustischen vermischt bzw. von denen ersetzt, und Percussion (nur selten Drums); den Gesang unterstützen zur Hälfte Call-Response-Vocals bzw. Chöre. Oft ganz natürlich groovender phasenweise hypnotischer Afro Desert Rock par excellence mit Melodien, an die sich westliche Ohren schnell gewöhnen (können), Tinariwen diente offenbar vielen als Role Model. Aber es gibt Ausnahmen: Ibrahim DJO Experience z.B., die spielen sehr bluesig (mit afrikanischem Feeling), auf ruhige und sparsame Art spannungsgeladen, in packender Atmosphäre, zum Schluß rockig, gar in Hendrix-Nähe (großartige akust. und elektr. Gitarren, z.T. Slide); oder Tartit, 100% traditionell, archaisch, nur Percussion und Vocals, hypnotisch hoch 3, Trance-like, marokkanische Untertöne. Beide gehören für mich zu den Höhepunkten. Ein bischen anders klingen zudem Tadalat und Toumast, westlicher, rockiger, partiell Psychedelic-infiziert. Und der tolle Bombino (siehe Kritik seines letzten Albums auf unserer Website) fällt weniger stilistisch aus dem Rahmen, sondern durch die exzeptionelle Länge des Stückes (13 Min.) und dessen Jam-Charakter (ellenlanges Gitarrensolo). Zu den Highlight gehört auch Terakraft, ein sehr relaxter Tinariwen-Ableger von hoher Melodiosität (auch und gerade die Gitarren, wunderschön!), alleine vertreten und (einer von nur 3 rein akustischen Tracks) zusammen mit dem Algerier Faris. Klasse natürlich ebenfalls Tinariwen (starker Groove, kurz eine psychedelische Gitarre) und Tamikrest (beinahe erhaben wirkend). Weiter dabei: Etran Finatawa (nicht ganz unbekannt), Nabil Baly Othmani, Amanar. Eine große Empfehlung, sowohl für Novizen/zum Kennenlernen der modernen Tuareg-Musik, als auch als Vertiefung. (dvd)


Pressfrisch auf Glitterhouse Records:

JEFFREY LEE PIERCE SESSIONS PROJECT - The Journey Is Long (CD/Do-LP)
NIVE NIELSEN & THE DEER CHILDREN - Nive Sings! (CD/LP)
SPAIN - The Soul Of Spain (CD/LP)
WOVENHAND - Live at Roepaen (CD+DVD/DoLP+DVD)

Demnächst in diesem Theater:

ADELE & Glenn - Carrington Street (CD/LP)
ANDREA SCHROEDER - Blackbird (CD/LP)


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

THE WALKABOUTS
booking: www.bseliger.de
09.07.2012 DE - Bonn, Kunst!rasen (open air mit Patti Smith)
10.07.2012 DE - Nürnberg, Hirsch
11.07.2012 DE - Freiburg, ZMF
12.07.2012 DE - Dresden, Beatpol
13.07.2012 DE - Magdeburg, Moritzhof
14.07.2012 DE - Berlin, C-Club
15.07.2012 DE - Frankfurt, Das Bett
16.07.2012 DE - Leipzig, Moritzbastei
17.07.2012 DE - Esslingen, Dieselstrasse
18.07.2012 I - Azzano San Paolo, Andar per Musica (Festival)
19.07.2012 I - Roma, t.b.a.
05.08.2012 BE - Dranouter, Dranouter Festival


TAMIKREST
Booking: www.lacandela.de
15.06.2012 FR - Fontenay s/Bois - Centre Culturel Gérard Philippe
24.06.2012 DE - Duisburg - Stadt Folk Festival
26.06.2012 DE - Mannheim - Alte Feuerwache
29.06.2012 SL - Maribor - Lent Festival
30.06.2012 CRO - Zagreb - Inmusic Festival
06.07.2012 FR - Fest oasis biz art - salette (near valence)
13.07.2012 CZ - Ostrava - Colours Festival
14.07.2012 DE - Stuttgart - Sommerfestival der Kulturen
20.07.2012 DE - Augsburg - Festival der Kulturen
09.08.2012 NO - Oslo - Oya Festival
10.08.2012 FIN - Helsinki - Flow Festival
11.08.2012 BE - Breden - Afro Festival
16.08.2012 DE - Hamburg - Kampnagel Sommerfestival

GOLDEN KANINE
Booking: FKPScorpio
22.-24.06. Hurricane Festival
22.-24.06. Southside Festival
18.08. Krefeld - Folklorefest

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GLITTERHOUSE RECORDS - MAILORDER

Nur Stunden nach dem feinen Sieg gegen die Niederlande kann man die Zeit bis zum nächsten Spiel am Sonntag entspannt für die neben Fussball feinste Sache der Welt nutzen - Records shoppen! Heute geordert, dürften sie zum Viertelfinale bereit stehen! Und hier die Veröffentlichungen des Wochenendes in der Einzelkritik... plus ein par frische Cheapos...


Dave Alvin - King Of California/Interstate
2-CD - EUR 12,95

Doppel-CD-Zusammenfügung zweier seit längerem nicht mehr erhältlichen Hightone-Alben, auf Floating World, die sich zunehmend und dankenswerterweise anscheinend jetzt den Hightone-Backkatalog vorknöpfen (und damit eine schmerzende Lücke schließen). Das 1994er King-Werk entstand unter Mitwirkung von Rosie Flores und Greg Leisz, auf dem 1996er Live-Album finden sich u.a. prächtige Fassungen von Romeo's Escape, Dry River oder Jubilee Train.


Fiona Apple - The Idler Wheel Is Wiser ...
CD - EUR 16,95
2-CD - EUR 19,95

12er nach 7 Jahren Pause, erst ihr 4. Album. Sehr erwachsen, sehr selbstsicher, sehr reif. Und doch (Gott sei Dank) nicht ohne Risiken. Gerade die sind es, die für faszinierende Momente sorgen. Spannende intelligente Strukturen wie (manchmal brillante, sogar Poly-) Rhythmen, sparsame doch keineswegs nackt wirkende zudem ausnehmend differenzierte Arrangements (v.a. einfallsreiches z.T. stark rhythmisches Piano und ebensolche diffizile bis filigrane Percussion; hier und da Keyboards, Bass, Marimba). Der immens ausdrucksstarke und ganz ausgezeichnete Gesang wagt in einigen Stücken viel (und gewinnt). Jeder einzelne Song ist individuell, hat etwas zu sagen, ist sorgfältig ausgearbeitet und austariert, harmonisch oft ungewöhnlich und (manchmal extrem!) reizvoll, ab und zu dramatisch verdichtet. Insgesamt ausgesprochen avanciert. Soll man das noch Pop nennen (mit sporadischen Jazzeinflüssen) ... Klassifizierungen braucht sie nicht, Vorbilder auch nicht (Einflüsse von Tori Amos, Laura Nyro, Carole King, Rickie Lee Jones, Joni Mitchell sind denkbar). Musik, die wächst und gedeiht, überrascht, fordert, und sehr viel gibt. Ohne alle Abnutzungserscheinungen! Empfehlung! Deluxe Edit. mit 5-Track-Live-Bonus-CD. (dvd)


The BoDeans - American Made
CD - EUR 15,95

2012er Album der Band um Kurt Neumann. Produziert von John Alagia (Dave Matthews, Jason Mraz, Ben Folds), bietet das Album 11 neue Originale und eine Coverversion von Bruce Springsteen's I'm on Fire.


Brandi Carlile - Bear Creek
2-LP - EUR 26,95
CD - EUR 14,95

2012er und ersehntes Studio-Neu-Werk der hemmungslos romantischen, dabei stets wurzelverhafteten Singer-Songwriterin, der es wie kaum einer zweiten gelingt, die Grenzen zwischen einladenden Pop- und Rock-Pfaden mit erdnah-rauhen Folk- und Americana-Kanten zu verwischen.


Chris Robinson Brotherhood - Big Moon Ritual
2-LP - EUR 19,95
CD - EUR 14,95

Ganz bewusst tourte die Band um den ehemaligen Black Crowes Sänger ein Jahr lang intensiv, bevor sie überhaupt in ein Studio ging. Mit Mark Dutton am Bass, dem späten Black Crowes Keyboarder Adam McDougall, dem grandiosen George Sluppick (Drums) und vor allem dem allseits bekannten Neal Casal (Gitarre, Backing-Vocals) erspielte sich das Quintett in dieser Zeit vor allem im Jam Band Zirkel eine enorme Fangemeinde. Und so legen sie mal gleich mit dem 12-minütigen Opener Tulsa Yesterday los, einem kosmischen Trip, der dem Hörer direkt zeigt, wo bei CRB der Soundhammer hängt. Nämlich in den 70ern, laidback und verkifft, mit Laurel Canyon Vibe und der Lockerheit der California Hippies, mit jeder Menge Reminiszenzen an Grateful Dead Soundexkursionen (inklusive Garcia-Wiedergeburt) und anderen, von Lysergsäure veredelten, instrumentalen Freiflügen. 7 Songs in 60 Minuten, keiner unter 7 Minuten" wie schreibt der Rolling Stone US so passend: "A new Cosmic California sound with tendrils reaching to the original Fillmore West, Topanga Canyon and outwards towards far horizons."


Dawes - North Hills
CD - EUR 14,95

Mit ihrem Zweitwerk Nothing Is Wrong beeindruckte die Combo aus LA die Country-Folk-Rock Fans nachhaltig. Grund genug für das Loose Label, das Debüt von 2008 nachzuschieben, welches in die gleiche Richtung ging und Erinnerungen an Jackson Browne, die Eagles, CS&N oder ähnliche Westcoast-Country-Rocker weckt.


The dB's - Falling Off The Sky
CD - EUR 14,75

Welch eine Überraschung! 30 Jahre nach den beiden wegweisenden Alben Stand For deciBels und Repercussion kehren sie in Originalbesetzung (Chris Stamey, Peter Holsapple, Gene Holder und Will Rigby) zurück und musizieren so munter drauf los als wären sie nie weg gewesen. Der Hoboken Sound um die Bongos, Feelies und dB's war eine feste Größe im zu der Zeit aktiven Glitterhouse Fanzine und noch heute halte ich diese Mischung aus Garage-Punk mit höchster Popsensibilität in Ehren. Und wenn sie so loslegen wie mit That Time Is Gone, einem exzellenten, rauhen Garagenkracher, dann ist sowieso wieder alles gut. Im Anschluss geht es in teilweise üppigen Arrangements poppiger weiter. Drummer Will Rigby singt seinen eigenen Beitrag Write Back, ansonsten dominiert Stamey auf seinen 6 Songs und Holsapple auf seinen 5 Beiträgen. Wenngleich sie ihre individuelle Handschrift tragen, sind die Song-Unterschiede 2012 nicht mehr so dermaßen radikal wie 1982. So ergibt sich über das chorusstarke, bittersüße Before We Were Born bis zum gehobenen Balladen-Pop von She Won't Drive In The Rain Anymore und dem fragil beginnenden, dann aber mächtig Fahrt aufnehmenden Titeltrack Remember (Falling Off The Sky) am Ende ein tolles, in jeder Weise rundes und cleveres Album mit gelungenen Spannungsbögen und einem angenehmen Flair, das alle Fragen nach der Berechtigung solch einer Reunion nur positiv beantwortet!


Alejandro Escovedo - Big Station
CD - EUR 15,95

Neues Album des mittlerweile 61-jährigen Songwriters. Erste Reviews sind sehr, sehr positiv. "Big Station has a more ambitious sound, in production, arrangement, and style, than either of Escovedo's recent efforts with producer Tony Visconti. There are horns and piano alongside the usual rock 'n' roll guitars, and this time around, the 61-year-old rocker (frequently pegged, much to his frustration, as an alt-country elder-statesmen) is more concerned than ever with getting his crowd on their feet. It's a record catered to the live stage, where many of these songs will feel more at home than they do here. On Big Station, rhythm takes precedence over riff, and though there are still several poignant, down-tempo singer-songwriter moments on the album, Escovedo has taken a newfound interest in dance music, not so much as a genre but as a guiding principle. On Big Station, Escovedo uses dance as denial, celebration, release, and avoidance." (CoS)


Giant Giant Sand - Tucson
CD - EUR 14,95

Das ist der Gipfel - in seiner 19 Song langen Country Rock Opera füllt Vieltäter Gelb den doppelten Giganten im Bandnamen mit derart fesselndem, vielfarbigem, reifem, mitreissendem Leben, dass selbst langjährigsten Verehrern die Luft wegbleibt. Über dies Urgestein des Alternativen Country wurden schon Tonnen von Worten ausgegossen, der Superlative waren genug dabei, mit zunehmender Werkbreite aber auch immer mal wieder diskret geäußerter Zweifel am Verhältnis von Fülle zu Tiefe. Ob derart ketzerische Worte bis in Gelb's Heimstatt Tucson gedrungen sein mögen, oder einfach der richtige Moment gekommen war - mit der seiner Heimat gewidmeten Song-Kollektion schenkt uns der Meister ein wahres Meisterstück, vielleicht sogar die Essenz des Giant Sand'schen Schaffens, und da ist dann kein Giant zuviel. Mit einem guten Dutzend fester und einer Handvoll weiterer Gast-Musiker, zu gleichen Teilen aus Tucson und Aarhus stammend und verschiedenen Stationen der reichhaltigen Band-Geschichte zuzuordnen (u.a. John Convertino, Brian Lopez, Iris Jakobson, die meisterliche Pedal-Steel-Spielerin Maggier Björklund und die sechsköpfige Dänenbande) erschafft der zurückgelehnt rauh croonende Spiritus Rector ein von trockenen Wüstenwinden durchwehtes Americana-Panoptikum, das vor runder Reife, überraschend berührend-eingängigen Melodien, schillernder Stil-Vielfalt und meisterlicher Musikalität nahezu birst. Dabei gehen alle Beteiligten mit beeindruckender Gelassenheit zu Werke, hier ist trotz zum Teil orchestergleicher Fülle kein Ton zuviel, bleiben auch die perfektesten Arrangements stets durchscheinend, klar und von knochen-trockener Kargheit geprägt. Zwischen Desert-Dürre, rauh-rohem Sumpf, Mariachi-gesegneter Einladung zum Tanz, verraucht-verführerischem Bar-Jazz, süffigen Seelen-Schmeichlern und knarzig-kratzigem Holper-Honky Tonk entfaltet sich ein Alternativer Country-Kosmos, der keine Wünsche mehr offen lässt, durchzogen und mit Glanzlichtern versehen von gemeinsamen und solistischen, elektrischen und akustischen Instrumental-Sternstunden auf vielerlei Saiten-, Tasten-, Streich-, Blas- und Schlagwerk. Die Krönung dieser flirrenden Vielfalt, die spürbar stets der Erde verhaftet bleibt, aber ist der Gesangs- und Stimmenreichtum, der dieses Wurzelwerk nachhaltig prägt und ihm seinen ganz eigenen Charakter, seinen eigenen Thronplatz im Sachffens-Katalog verleiht: Neben Gelb's unverkennbar sandigen Gesangsspuren leuchten Gast-, Lead- und Duett-Stimmen, die den unvorbereiteten Hörer fest glauben machen, Ryan Adams, Lucinda Williams, Antony und Brian Krumm hätten sich zur Stimm-Stippvisite eingefunden. Aber es sind Gelb selbst, Brian Lopez, Gabriel Sullivan und Lonna Kelley, die hier mit ihren wunderbaren Stimmen einem Magnum Opus den finalen Segen verleihen. Königliches Country-Konzentrat, grandiose Gelassenheit ausstrahlende Gross-Gross-Tat, die mitunter wirkt, als hätten die Jahrzehnte der Vorbereitung allein der Schaffung von Tucson gedient. (cpa)


Jimmie Dale Gilmore - Fair & Square/Jimmie Dale Gilmore
CD - EUR 11,95

2012er 2-on-1-Zusammenfassung zweier Hightone-Werke von 1988 bzw. 1989, jeweils entstanden mit der Unterstützung der Flatlanders-Freunde Joe Ely und Butch Hancock.


Gourds - Blood On The Ram
CD - EUR 6,95

2004 er Album der Roots-Kultband aus Austin. Wie gewohnt mit ihrer eigenwilligen Mischung aus Country Rock, Irish Folk, Cajun, Good Time Pop, Singer/Songwriter, R&B und Roots Rock. Blood Of The Ram ist je nach Zählweise (Soundtracks, Mini-CDs...) das 9. Album der Gourds, mit dem sie nach dem Irish Folk/Soundtrack-Kracher Growin' A Beard wieder zu ihrem üblichen Gemenge (s.o.) zurückkehren und mit wirklich kapitalen Songs, gewohnt spritziger Vitalität, grenzenloser Instrumenten-vielfalt und hochintelligenten Arrangements eine ähnlich gelagerte, aber viel berühmtere Band wie Los Lobos klar in ihre Schranken verweisen! Als weitere Vergleiche mögen die Bad Livers, Subdudes, The Band sowieso, die Iguanas, Radiators, NRBQ, Ray Mason Band und Tarbox Ramblers dienen, aber das gilt immer nur für Teilbereiche - in der Summe bleiben die Gourds völlig einzigartig!


Glen Hansard - Rhythm And Response
LP +CD - EUR 16,95
CD - EUR 15,95

1. Soloalbum des Leaders der sehr geschätzten irischen Frames und gefeierter Partner von Marketa Irglova ("Falling Slowly"). Glanzlicht ist wie zu erwarten seine ausdrucksstarke einfühlsame klassisch schöne Stimme, oft anrührend, tendenziell sanft, die sich einige Male zu schmerzerfüllten bis emphatischen kraftvollsten in Emotionen badenden Höhenflügen aufmacht, und dann für Momente der Verzückung, der Überwältigung sorgt, in enormer Intensität. Analog dazu steht die Stimmung der Songs, fast nur Balladen, leise und zart, intim, eindringlich und suggestiv, etwas wehmütig laid back, kunstvoll und poetisch, dunkel und sinister oder getragen und fast feierlich, mit einigen brausenden bis schwelgerischen bzw. vollfruchtigen Steigerungen. 2 schnellere Ausnahmen, eine dezent zeitgenössische und der federnde Edel-Pop von Love Don't Leave Me Waiting mit multiplem Rootscharakter und klarem Van Morrison-Einfluß. Insgesamt mehr Pop als Folk, gern zeitlos in US-Prägung, edel und vielfältig von Hochkarätern akust./elektr. instrumentiert, sparsam/diffizil/vollmundig. (dvd)


Heart - Strange Euphoria
3-CD+DVD - EUR 37,95

Label-übergreifendes 2012er Begleit-Compendium zur nahezu 40-jährigen, bewegten Veröffentlichungsgeschichte der Wilson-Schwestern Ann und Nancy, die zwischen Hits-Höhen und zeitweisen Tiefen nie die Erdung und auch in Hochglanz-Mitte der Straße-Momenten nie die Verbindung zu den traditionellen Wurzeln aus den Augen und Ohren verloren. Jenseits aller Label-Grenzen versammeln die 3 CDs 51 Tracks aus der gesamten Veröffentlichungshistorie, vereinen Hits, Albumtracks, Demofassungen, rare Versionen und Live-Aufnahmen, Solo-Songs von Nancy und Ann, Stücke der Lovemongers und Ann Wilson & The Daybreaks, und bieten so nebenbei auch 19 bislang unveröffentlichte Stücke. Als besonderes Bonbon beinhaltet die beiliegende DVD einen höchst seltenen, knapp einstündigen Live-Mitschnitt eines TV-Konzerts aus dem Jahre 1976, incl. u.a. Magic Man, Crazy On You und Dreamboat Annie. Aufwändig gestaltet dargereicht, ist die Box ein wahrer, auch optischer Leckerbissen, nicht nur für eingeschworene Wilson-Fans.


Kelly Hogan - I Like To Keep Myself In Pain
LP - EUR 16,95
CD - EUR 15,95

Ihren Anti-Label-Einstand zelebriert die ehemalige Bloodshot-Country-Chanteuse mit einer Songauswahl, die nicht nur ihrer außergewöhnlich eindringlichen Stimme bestens zu Gehör/Gesicht steht, sondern auch vor großen Namen nur so strotzt. Für ihr 2012er Album wählte die Neko Case-Geistesschwester die Songs von ausgesuchten Americana-Artisten wie M. Ward, Vic Chesnutt, Stephin Merritt, Jonm Langford, Handsome Family, Catherine Irwin , John Wesley Harding, Robyn Hitchcock und Andrew Bird (die ihr z.T. die Songs eigens für dieses Album auf den Leib schneiderten), um sie im Studio mit nicht minder klingenden Namen wie Booker T. Jones und James Gadson (Bill Withers, Marvin Gaye) in ein faszinierendes Country-Soul-Gewand zu kleiden. Schlicht himmlisch-herrlich.


Hundred In The Hands - Red Night
2-LP (+MP3) - EUR 21,95
CD - EUR 15,95

Zweites Album von Eleanore Everdell und Jason Friedman aus New York, einem zweifellos außergewöhnlichen Duo, das dunkle Eighties-Klangästhetik mit dem coolen Sound der Gegenwart verbindet. Mit (weniger) Gitarren und (mehr) analogen Electronics, vor allem aber dieser spannenden Mädchenstimme. Eleanore Everdell klingt schneidend kühl und elegant, lässt ihr Stimme aber im Studio doppeln und tripeln, was dann erstaunlich warm und organisch klingt - manchmal auch ein wenig wie Lana Del Rey, dann auch wieder wie Siouxsie Sioux.. Der Opener kommt noch rasant und tanzbar, im Weiteren überwiegt dann aber elegische Schwermut, brillant inszeniert und produziert. Da hat man sich bei Warp Records garantiert gefreut, diesen auch kommerziell vielversprechenden Act unter Vertrag zu haben, auch wenn hier der offensichtliche Hit (wie "Dressed In Dresden" vom Debüt) erst mal fehlt. Dem Album gelingt es dennoch ganz mühelos, einen suggestiv-verträumten Flow zu entwickeln, der einen beim Hören richtig einsaugt. Ebenso schwer zu klassifizierende wie spannende postmoderne Musik zwischen Indie, Electronica und Postrock. (Joe Whirlypop)


Dave Kusworth - The Bounty Hunters
CD - EUR 13,95

12er Reissue von den Originalbändern, erstmals auf CD. Von '87, nachdem er erstmal Nikki Sudden/die Jacobites verlassen hatte. Im Doppel-Guitar-Quartett (oft elektr. + akust., auch 12-string, parallel) mit Gästen (incl. Jacobites-Leuten). Gern ein bischen in Richtung Folk Rock a la frühe REM (die ja Fans von den Jacobites waren) oder Robyn Hitchcock, mit sehr melodischen Gitarren, daneben natürlich auch Stones-artige Riffs bzw. ein straffes straightes Guitar-Rock-Fundament (z.T. starker 60s-Einfluß resp. bluesig unterlegt), zwischendurch kurz ein Hauch Pathos, in etwas a la Waterboys. Das alles in typischer von den Jacobites bekannter eigenwilliger Melodik, teils treibend, temporeich. 8 Bonustracks, v.a. Demos von erst später oder gar nicht veröff. Titeln, + 2 Covers (u.a. Stones). (dvd)


Late Night Tales - Music For Pleasure/Various Artists
2-LP+CD - EUR 23,95
CD - EUR 14,95

Tom Findlay von Groove Armada schickt den geneigten Hörer hier auf einen ganz speziellen Trip, der in diesem Sommer (wenn er denn stattfindet) sogar funktionieren könnte. Findlay wühlt sich durch "some of the finest soulful blue eyed pop and rock from the 70s and early 80s" - vor ein paar Jahren nannte man dieses wiederentdeckte Genre kurz "Yacht Rock". Findlay präsentiert uns Tunes wie Fly Like An Eagle (Steve Miller Band), Every Kinda People (Robert Palmer), Georgy Porgy (Toto), Lowdown (Boz Scaggs), Work To Do (Average White Band), dazu die Doobie Brothers, Gerry Rafferty, 10cc, ELO, Hall & Oates und Michael McDonald, aber auch Fundstücke von Player, Ambrosia, Bobby Caldwell, Ned Doheny und anderen. Unter dem Pseudonym Suggardaddy bietet Findlay hier zudem die obligatorische LNT Coverversion - How Long - im Original von Ace. Fehlt nur noch Driver's Seat von Sniff'n The Tears... kleiner Scherz, denn bei dem Tracklisting kriege ich leichte Magenschmerzen und ich weiß nicht, ob es schlechte Erinnerungen an meine Jugend sind oder nur das Knurren der Vorfreude? Alles remastert und der eine oder andere Track wurde auch im heutigen Zeitgeist editiert. Hassliebe. (rh)


Marissa Nadler - The Sister
LP - EUR 16,95
CD - EUR 14,95

Verzaubernder Schwebflug durch den düsteren Folk-Feen-Wald, spinnweb-zarte Elfen-Gesänge umgarnen das Ohr und verführen in verwunschene Traumtiefen von Leonard Cohen'scher Tristesse. Die feingliedrige akustische Folk-Gitarre und die unvorstellbar sanft-hohe Stimme der von der Erde losgelösten Marissa stehen im mystischen Mittelpunkt der 8 wundersamen Weisen, deren köstliche Melodiösität vor allem durch den kaum vergleichbaren nahezu geisterhaften Gesang zum Tragen kommt. Die Arrangements der Sister-Songs sind bei aller Spinnennetz-zarter Fragilität reicher, voller als auf den Vorgänger-Traum-Werken, Klavier, Bass, Mellotron, Engelschöre und sogar Schlagwerk bereichern die verzauberte Klang-Welt und sorgen für so etwas wie Erdverbundenheit der nebelhaft streifenden Song-Schwaden. So entsteht ein verführerisches Liederwerk, dass gewachsenen Folk-Traditionen eine bewegend-traurige Tiefe verleiht, herzwärmenden Gesang mit einer verstörenden, unterschwellig kühlen Note versieht, die die Seele frösteln macht. Dennoch: Von unwiderstehlicher, unendlich fragiler Schönheit. (cpa)


OBS 15 - You're At Home Baby/Various Artists
DVD - EUR 12,-

Der Besucher des just vergangenen OBS wird es bemerkt haben: Es gibt die mit viel Liebe, Kenntnis & Können erstellte 150-minütige WDR-Dokumentation des Orange Blossom Special 2011 auch auf motto- und stilsicher gestalteter DVD. Leider aber verfügen wir nur über eine verschwindende Handvoll dieser 2,5-stündigen Rockpalast-Verneigung vor dem 2011er OBS-Hasen, weswegen wir Euch auch nicht länger den Mund wässrig machen wollen, indem wir über die Qualitäten des Filmes, die in ihm vertretenen prächtigen Darbietungen der 20 Bands oder die höchst informativen Testimonials der Beverunger Einwohner schwärmen (Die nicht vom Rockpalast erfassten Bands wie Talking To Turtles, (Mount) Washington, Marie Fisker, oder der M.Mule Hauptbühnen-Auftritt sind zusätzlich mit vom eigenen Team aufgenommenen Beiträgen vertreten).Bloß nicht zu sehr loben, nur so viel: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Und: Wenn alle, dann alle.


Oh Michael, Look What You've Done - Friends Play Michael Chapman/Various Artists
CD - EUR 14,95

12-Song-Tribute-Verneigung vor dem Chapman'schen Schaffenswerk, zusammengestellt vom Tompkins Square-Label und der Chapman-Gattin Andru, und solch illustre Namen wie Lucinda Williams, Thurston Moore, Meg Baird, Maddy Prior, Rikc Kemp, Hiss Golden Messenger, Two Wings, Black Twig Pickers, Bridget St. John und William Tyler im Chapman'schen Geist auf einer Platte vereinend.


Dolly Parton - Acoustic Music Collection
3-CD+DVD - EUR 16,95

Erfreulich preisgünstiger Restposten des prallen Sugar Hill-Päckchens mit den Alben The Grass Is Blue, Little Sparrow und Halos & Horns. Dazu gibt es eine Bonus-DVD mit 5 neuen Mixen von Songs der drei Alben, Songs von Kasey Chambers und Sinead O'Connor (vom Dolly Parton Tribute), drei Videos und einem Parton/Norah Jones-Duett (The Grass Is Blue).


Peaking Lights - Lucifer
LP (+MP3) - EUR 19,95
CD - EUR 14,95

3. Album des Westcoast-Acts auf Domino. Ein attraktiver Mix aus (Electronic) Reggae, Space, massiven Dub-Infusionen, Electro-Kraut (oft alles zusammen), Psychedelic-Anleihen, programmierte Beats, sogar ein paar Minimal Music-Elementen a la Steve Reich/Terry Riley (im kurzen Opener meets Gamelan-Musik!), Einflüssen von (späteren) Can und Neu!, Harmonia. Das Ergebnis ist dennoch ein ganz und gar eigener unverwechselbarer origineller Stil, fast immer hypnotisch, sporadisch ein bischen meditativ, in oft dunkler bzw. gar sinistrer Stimmung, geprägt von teils schön flirrenden Keyboards, weichen verhallten etwas außerweltlichen (weiblichen) Vocals, auch Marimba-ähnlichen Sounds, wenig Gitarre. Schon ziemlich faszinierend! (dvd)


Tom Petty & The Heartbreakers - Mojo (Tour Edition)
2-CD - EUR 18,95

Das letzte, durchaus gelungene Studio Album in der Tour Edition mit einer 12 Track Live CD als Bonus. Die Tracks wurden auf der 2010er US Tour in verschiedenen Clubs/Stadien mitgeschnitten und stammen neben einigen Klassikern wie I Won't Back Down, Refugee und American Girl zum Großteil vom Mojo Album.


Pond - The Pond
CD - EUR 15,95

Grenzenverlachendes, farbenfroh lächelndes 2012er Folk-Werk, für das gleich drei gute Namen bürgen. Die britische Folk-Fee Kathryn Williams steht federführend hinter dem Projekt, das akustische Feinheiten mit dezenten synthetischen Schwebteilchen und zurückhaltend-beschwingten Tanz-Einladungen vereint, ihr kongenial-kreativ zur Seite stehen Simon Edwards (Fairground Attraction) und Ginny Clee (Dear Jane). Gemeinsam umkleiden sie Kathryn's gewohnt-geliebt sanft-zarten Gesang mit einer filigran-federleichten Melange aus akustischem Saitenspiel auf Gitarren, Bass und Mandolinen, Orgel- und Keyboard-Spiel, Synthesizer-Zirpen und druckvoll-verspieltem Natur- und pluckerndem Elektonik-Schlagwerk, die sich nur noch schwer schubladieren und so dem vergleichsheischenden Hörer allein das genießende Lächeln lässt. Und so reicht das stets durchscheinend-luftig arrangierte instrumentale Feld von ursprünglichstem britischem Folk über Kate Bush-gleiche irische Hexentänze und Suzanne Vega-zartes Singer-Songwerk bis hin zu P.J. Harvey-energischen Rau-Phasen und höchst kunstvoll ins akustisch-elektronische Feingewebe eingearbeitete Trip- und Hip Hop-Elemente, die den Songs eine mitreissende Leichtigkeit verleihen. Dabei wirkt der sanfte Gesang, egal ob solistisch oder in vielstimmigen Harmonien gesetzt, als einendes Medium, das die Brücke zwischen den Welten schlägt und so eine belebt-pulsierende frische Folksprache erschafft. Den Williams-Fans ohnehin, aber auch Freunden urbanen Folks mit Wucht ans Herz gelegt. (cpa)


Grace Potter & The Nocturnals - The Lion The Beast The Beat
LP - EUR 19,95
CD - EUR 14,95
ltd.CD - EUR 17,95

Das 4. Album der Band, produziert von Jim Scott (Tom Petty, Wilco, Tedeschi Trucks Band etc.). Laut AMG ein "creative leap. - The sound here is big, sometimes bombastic, but never slick; it's wildly varied, too... . passion, execution, and smart production choices and arrangements." Die Deluxe Edition kommt mit 4 Bonustracks, darunter je ein Duett mit Willie Nelson und Kenny Chesney.


Sigur Ros - Valtari
2-LP+CD - EUR 27,95
CD - EUR 16,95

Akustische Auszeit von den Unbilden des aggressiven Alltags, mit weltlichen Maßstäben kaum meßbares kosmisches Klang-Kleinod, weich-warmer Wegweiser auf der Suche nach dem inneren Frieden. Jeder harte Wort-Laut (und wie voll unsere Sprache davon ist, wird mir jetzt umso deutlicher bewußt) ist zu kantig, zu sperrig für dieses sphärisch-schöne Schweben, für diese musikalische Entsprechung eines Wandelns auf Wolken. Den akustischen Ideen wird reichlich Raum zur Entfaltung gegeben, von zartesten Filigran-Gebilden bis hin zu monumentalen Momenten rauschender Macht, von sanfter Stille zu köstlichsten Klangkaskaden, begleitet von unwirklich scheinenden, dezent reibenden Geräusch-Collagen und engelsgleichen Chören. Jónsi's himmlisch-hoher Gesang ist ohnehin nicht von dieser Welt, aber in diesen jegliche einengenden Lied-Gesetzlichkeiten negierenden Klanglandschaften wirkt er - obwohl nur sparsam eingesetzt - wahre Wunder. Streicher, Chöre, zartestes Saiten- und Tastenwerk, ein eierndes Barpiano, glitzerndes Glockenspiel weben eine höchst filigran durchbrochene Spitzen-Decke, die im Kopf Filme über endlose Weiten, zeitlose Ruhe und grenzenlosen Frieden entstehen lässt. Vergleiche werden in solch hohen Sphären rar, und auch wenn die Collagen an Boxharp gemahnen, die friedliche Ruhe Lisa Gerrards Schaffen nahesteht und die getragene Größe an Händel'sche Momente barocker Macht erinnern, so gibt es ähnliche Elfen-Epen nur im Schaffen der Band selbst zu entdecken. Mit Valtari setzen die Isländer ein Zeichen der Zäsur, begeben sich zurück zu einer Zeit, in der sie noch freier dachten und arbeiteten, als Songstrukturen nichts galten. Teile der 54-minütgen Rausch-Reise gehen zurück auf Ideen und Demos aus den Takk-Tagen, manches entstand bereits vor 10 Jahren, aber erst jetzt fand das Kollektiv die Gelegenheit, der Formlosigkeit eine kaum tastbare Form zu geben. Die Band selbst spricht von einer Lawine in Zeitlupe. Treffender kann man es nicht in Worte fassen. (cpa)


Soledad Brothers - Voice Of Treason
CD - EUR 5,95

2004er Album, die Band damals auf einem quasi Major. Keine großartige stilistische Verbiegung, etwas bessere Produktion und grundsätzlich etwas zurückhaltender in der Attacke, ohne auf ein paar heftige Rocker zu verzichten. Die Zutaten sind noch immer die gleichen. Klasse!


Small Faces - Ogdens' Nut Gone Flake (limited DeLuxe Edition)
3-CD - EUR 19,95

Höchst wertig aufgemachte Wiederveröffentlichung des nachhaltigsten Small Faces-Albums, kommt in der runden Cardboard-Vinyl-Replika-Box, mit zwei nicht minder runden Booklets (ein am Original ausgerichteten 10-Seiter und ein neuer 24-Seiter) versehen und von 6 farbigen Bierdeckeln mit Booklet-Motiven begleitet. Das prächtige Äußere umkleidet ultimative Remaster-Versionen der Mono- und Stereo-Ausgaben des 68er Original-Werks, und als Zusatz-CD-Dreingabe bietet ein dritter Tonträger 14 bislang unveröffentlichte Bonus-Titel. Die auf eine Stückzahl von weltweit 5.000 limitierten Edel-Objekte sind zudem mit einem nummerierten Zertifikat ausgestattet. Ein prägendes Werk in ansprechend prachtvoller Hülle.


Sébastien Tellier - My God Is Blue
LP - EUR 23,95
CD - EUR 15,95

Noch so ein grandioser Franzose, der sich - leicht durchgeknallt - in den großen Fußspuren von Serge Gainsbourg wähnt. Sein Sound auf diesem vierten Longplayer ist ein episch aufgeblasener, modernistisch inszenierter Art-Rock neuester Generation - produziert vom coolen Mr Flash aus dem Ed Banger-Universum. Dennoch ist "My God Is Blue" kein Dance-Album, sieht man mal vom sehr knackigen Disco-Stomper "Cochon Ville" ab. Das Album als Ganzes klingt eher nach Air, mit wattig-weichen Bässen, viel Slow- und Midtempo, gehalten in warm-analoger 80er-Ästhetik. Das, äh, philosophische Credo hinter Telliers Sound umschreibt der Meister schamlos so: "Höre nicht meiner Platte zu, höre auf meine Botschaft, schwinge zu meiner Musik, lass unsere Träume sich verschmelzen und unsere Energien sich ergießen in einer gigantischen, blauen Welle, die die Welt flutet - dann wird die Wahrheit ans Licht kommen." Irgendwie passt dieses aufgeblasene Pathos ganz hervorragend zu den dunkel-psychedelisch pulsenden Songs, die auch mal Raum für eine folky Wandergitarre lassen, wie auch für synthetische Streicher und verhallte-Piano-Akkorde, was knallbunte Assoziationen zu Electric Light Orchestra, aber auch zu Alan Parsons Project und wie gesagt vor allem zu den Landsmännern von Air ermöglicht. Vergleichbare Projekte sind in Deutschland leider nach wie auch nicht im Ansatz erkennbar. (Joe Whirlypop)


Thin Lizzy - Classic Album Selection
6-CD - EUR 24,95

Limitierte 6-Alben-Kollektion im Slipcase, die jeweligen Originalwerke liegen in Pappschubern vor. Geschmackvollerweise beschränkt man sich bei der Auswahl der Alben auf die klassischen Studio-Werke der Jahre 1973 bis 1977: Vagabonds Of The Western World, Nightlife, Fighting, Jailbreak, Johnny The Fox, Bad Reputation.


Gurdan Thomas - This Beautiful World Of Ugliness
LP+CD - EUR 15,95
CD - EUR 14,95

Liebevoll gemachtes Album eines Briten, der in Bayern hängen geblieben ist und dort jetzt versponnen-schrägen Indie-Folk-Prog spielt. Klingt wie nichts anderes, wobei sich der Folk zumindest tendenziell eben auf bavarische Folklore bezieht. Die erkennt man aber (zum Glück...) nur an der hohen Akkordeon-Dichte und am Ersetzen des Basses durch eine coole Tuba. Die Songs sind überwiegend komplex strukturiert, mit aufwändigen Chorgesängen und epischen Arrangements, dass man mehr als einmal an US-Vorbilder wie Sufjan Stevens denken muss. Gurdan Thomas heißt eigentlich Ian Chapman, und er scheint seinen Umzug von Birmingham nach München in vollen Zügen (Maßen ...) zu genießen. In der britischen Heimat hat er in den letzten fünf Jahren bereits vier Longplayer veröffentlicht. Sein Album, mit einem achtköpfigen Kollektiv eingespielt, ist ein funkelndes Kleinod des selbsternannten "Anti-Cool Bavaro Brit-Folk". (Joe Whirlypop)


Peter Tosh - 1978-1987
6-CD - EUR 21,95

Schlicht, aber treffend betitelte Komplett-Zusammenfassung der Virgin-Veröffentlichungen des ewigen Prinzen des Reggae, bereichert um zwei zusätzliche CDs mit rarem und exklusivem Material. Der erfreulich preisgünstige 2012er EMI-Multipack bietet die fünf Studio-Werke Bush Doctor (1978), Mystic Man (1979), Wanted Dread & Alive (1981), Mama Africa (1983) und No Nuclear War (1987), in den jeweils aktuellsten Remaster-Fassungen, das offizielle Live-Album Captured Live, eine 14-Track-CD mit Lang-, Alternativ- und Single-Fassungen und als weiteren Bonus einen Tonträger mit einem bislang unveröffentlichten 1983er BBC-Konzertmitschnitt im Londoner Dominion Theatre. Insgesamt 75 Tracks - wahrhaft eine Menge royaler Reggae fürs Geld.


Widespread Panic - Live At Myrtle Beach
2-CD - EUR 7,95

Über Mangel an Live-Dokumenten braucht sich der Spreadhead nun wirklich nicht beklagen. Dieser hier ist aus dem House Of Blues in Myrtle Head, Florida und zeigt die Band beim freien Flug durch lange Versionen von Don't Wanna Loose You (17:10), Dirty Business (12:38 - im Original von New Riders OPS) und Robert Johnson's Stop Breaking Down Blues (alle mit John Keane als zusätzlichen Gitarristen). CD 2 hat Papa's Home (23:55), Bowlegged Woman (13:24) und eine Handvoll kürzere Tunes.


Widespread Panic - Über Cobra/Live At The Hob, Myrtle Beach
CD - EUR 6,95

Panic live in Myrtle Beach im November 2003. Dabei handelt es sich um ein unplugged Album, sieht man mal von der Orgel und der von John Keane auf vier Tracks gespielten Pedal Steel ab. Neben eigenem Material finden sich eine gute Handvoll Coverversionen. So eröffnen sie mit Walk On (auch Opener auf Neil's On The Beach), zelebrieren City Of Dreams von den Talking Heads, schustern Kumpel Vic Chesnutt ein paar Tantiemen zu (Expiration Day), graben mit Willis Allan Ramsey einen kultigen Texaner aus (Geraldine & The Honey Bee) und erweisen Can't Find My Way Home (Blind Faith) die Ehre.


Neil Young - Official Release Series 1-4
4-CD - EUR 24,95

Die vier Alben Neil Young (das 68er Debüt), Everybody Knows This Is Nowhere, After The Goldrush und Harvest als Spezialpressung im limitierten und nummerierten Schuber.


Neil Young & Crazy Horse - Americana
CD - EUR 16,95

Viel Kontroverses war zu lesen über das Konzept, (ur)alte US-Folksongs vom 19. bis Mitte des 20. JHs in Crazy Horse-Sound zu transformieren. Ich finde, das hat den Vorteil, daß so exzellentes Songmaterial gesichert ist. Der Charakter einiger Stücke wird wirklich extrem verändert, selbst die Melodik bleibt nicht immer unangetastet, andere (Gallows Pole, This Land Is Your Land, das auch leicht country-eske Travel On) atmen ein wenig Folk-Feeling (freilich nicht gerade in purer Form, außer dem akust. Wayfarin' Stranger), ein Doo Wop-Klassiker fällt aus dem Rahmen, klingt genau danach. Die Musik, geradlinig, oft relativ schnell, wenig hymnisch (aber z.T. catchy) ist dementsprechend nicht immer klassisch Crazy Horse. Ausgiebige Gitarrenschlachten Fehlanzeige (selbst bei den langen Stücken), aber tolle Sounds (und kürzere Solopassagen) gibt's en masse. Auffällig: Jede Menge lose Background-Chöre (wodurch ein paar Tracks einen ganz dezenten Pop-Touch mitbekommen). Braucht man's? Der Fan (wie ich) sowieso. Ein Klassiker ist das Werk nicht, aber ich finde es sehr gut. (dvd)


Mit den allerbesten Grüssen aus Beverungen

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2012