Schattenblick →INFOPOOL →MUSIK → FAKTEN

LABEL/3261: Glitterhouse-Neuigkeitenbrief - 22.06.12 (glitterhouse)


DER GLITTERHOUSE-NEUIGKEITENBRIEF 22.06.2012



Heute Abend ab viertel vor 9: fertig machen zum Jubeln! Aber vorher noch ein paar Platten kaufen. Um dann ordentlich zu feiern. Wir sehen uns.

*

GLITTERHOUSE RECORDS - LABEL

Neu auf Glitterhouse:

Adele & Glen - Carrington Street
LP (+CD) - EUR 15,50
CD - EUR 14,50

Wer von den Go-Betweens spricht, hat in erster Linie Robert Forster und Grant McLennan im Kopf, aber es gibt noch mehr: Adele & Glenn, in der Inkarnation der Band zwischen 1996 und 2006 unverzichtbarer Bestandteil als Rhythmus-Sektion und Harmony/Duet-Vokalisten und bis heute die feste Band in Robert Forster's Solokarriere, sei es auf der Bühne, oder im Studio. Dass sie es auch selber können, beweisen die beiden ex-Brisbanites auf ihrem Debut aufs Eindrucksvollste. Zehn herrlich-luftige, sommerlich-leichte Indie-Pop-Hymnen beinhaltet "Carrington Street", Indie-Pop der zeitlosen Art, mit typisch australischer/neuseeländischer Note, grandiose Melodien, die so unverkrampft und locker daher kommen, wie man sie von zeitgenössischen Europäern oder Amerikanern nicht zu hören bekommt.

Zwölf Monate haben die beiden in ihrem kleinen Studio Studio in Marrickville, einem Stadtteil Sydney's geschrieben, gefrickelt, nach Sounds und Melodien gesucht und auch gefunden. Mit einer überwältigenden Sammlung an obskuren akustischen und elektrischen Instrumenten, Röhrenverstärkern und der Kreativität einer seit 20 Jahren auf ihre Erlösung wartenden songschreiberischen Muse feilten Adele & Glenn während klirrend-kalter Wintertage und schwülheißer Sommernächte geduldig an ihren glasklaren Melodien und Texten, die das australische Stadtleben reflektieren. Eingebettet wurden Lyrics und Musik mal in sehr üppige Arrangements, dann wieder recht sparsam instrumentiert. Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein schlafender Gigant namens Carrington Street. Mehr als zwei Jahrzehnte spielten Adele & Glenn in den Bands verschiedenster australischer Musikgrößen, von Dave Graney über die Custards bis zu den Go-Betweens und Robert Forster. Hört man sich nun ihr Debut als eigenständige Band an, so fragt man sich, warum Adele & Glenn diesen Schritt nicht schon viel früher gewagt haben. Aus dem Stand heraus gelingt ihnen mit "Carrington Street" ein funkelnder Sommerpop-Edelstein, von zwei verwandten Seelen in zwölf Monaten akribischer Arbeit feingeschliffen.


The Walkabouts - Life: The Movie - Collected Films And Clips
DVD - EUR 16,50

"Dark, haunting, and elegiac: The Walkabouts sprung forth from the storytelling traditions of American roots music and the kinetic excitement of rock & roll." (Jason Ankeny, All Music Guide).

Life: The Movie - Collected Films And Clips ist die erste offizielle DVD der Kult-Band aus Seattle. In ein schickes Digibook gewandet, von einem Slipcase umhüllt bietet der Silberling über 3 Stunden exklusives Material präsentieren Chris Eckman und seine Band auf dieser Collection, die folgende Features enthält:
• Live in Prague: Ein 70-minütiger Konzertfilm, mitgeschnitten auf der Europatour 2005. Dieser intime Einblick enthält 3 Bonus-Songs, die nicht auf dem "Prague" Livealbum enthalten sind.
• Tracking The Walkabouts: Eine 40 Minuten On-The-Road Dokumentation, die einen Insiderblick hinter die Kulissen des Bandlebens der Walkabouts gewährt. Gefilmt übrigens von Dokumentarist Harry Rag (Blumfeld, Lee "Scratch" Perry, Sex Pistols).
• Walkie Talkie: Eine 40 Minuten lange, ausführliche Interviewsession mit allen 5 Gründungsmitgliedern.
• Video Clips: Alle 9 offiziellen The Walkabouts Videoclips von den Anfängen bis heute. Enthalten ist neben "Drown" (1999), über "Medicine Hat" (1989) und 6 weiteren Clips auch der bekannteste Hit der Walkabouts "The Light Will Stay On".


Pressfrisch auf Glitterhouse Records:
BEN ZABO - Ben Zabo (LP+CD/CD)
SONGS FOR DESERT REFUGEES - A Compilation In Aid Of The Refugees From Northern Mali (CD)
JEFFREY LEE PIERCE SESSIONS PROJECT - The Journey Is Long (CD/Do-LP)
NIVE NIELSEN & THE DEER CHILDREN - Nive Sings! (CD/LP)
SPAIN - The Soul Of Spain (CD/LP)
WOVENHAND - Live at Roepaen (CD+DVD/DoLP+DVD)

Demnächst in diesem Theater:
ANDREA SCHROEDER - Blackbird (CD/LP)


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

THE WALKABOUTS
booking: www.bseliger.de
09.07.2012 DE - Bonn, Kunst!rasen (open air mit Patti Smith)
10.07.2012 DE - Nürnberg, Hirsch
11.07.2012 DE - Freiburg, ZMF
12.07.2012 DE - Dresden, Beatpol
13.07.2012 DE - Magdeburg, Moritzhof
14.07.2012 DE - Berlin, C-Club
15.07.2012 DE - Frankfurt, Das Bett
16.07.2012 DE - Leipzig, Moritzbastei
17.07.2012 DE - Esslingen, Dieselstrasse
18.07.2012 I - Azzano San Paolo, Andar per Musica (Festival)
19.07.2012 I - Roma, t.b.a.
05.08.2012 BE - Dranouter, Dranouter Festival

TAMIKREST
Booking: www.lacandela.de
15.06.2012 FR - Fontenay s/Bois - Centre Culturel Gérard Philippe
24.06.2012 DE - Duisburg - Stadt Folk Festival
26.06.2012 DE - Mannheim - Alte Feuerwache
29.06.2012 SL - Maribor - Lent Festival
30.06.2012 CRO - Zagreb - Inmusic Festival
06.07.2012 FR - Fest oasis biz art - salette (near valence)
08.07.2012 DK - Roskilde Festival (NEW DATE!)
13.07.2012 CZ - Ostrava - Colours Festival
14.07.2012 DE - Stuttgart - Sommerfestival der Kulturen
20.07.2012 DE - Augsburg - Festival der Kulturen
09.08.2012 NO - Oslo - Oya Festival
10.08.2012 FIN - Helsinki - Flow Festival
11.08.2012 BE - Breden - Afro Festival
16.08.2012 DE - Hamburg - Kampnagel Sommerfestival

GOLDEN KANINE
Booking: FKPScorpio
22.-24.06. Hurricane Festival
22.-24.06. Southside Festival
18.08. Krefeld - Folklorefest

*

GLITTERHOUSE RECORDS - MAILORDER

Der gnadenlos gute Johnny Dowd-Backkatalog, zum Ramschpreis. Lobpreisungen im Glitterhouse Shop (folgen Sie dem Link). Alles CDs:
Johnny Dowd - Wrong Side Of Memphis - 5,95
Johnny Dowd - Temporary Shelter - 5,95
Johnny Dowd - The Pawnbroker's Wife - 5,95
Johnny Dowd - Wire Flowers: More Songs From The Wrong Side - 5,95
Johnny Dowd - Cemetary Shoes - 5,95
Johnny Dowd - Cruel Words - 5,95
Johnny Dowd - A Drunkard's Masterpiece - 5,95
Hellwood - Chainsaw Of Life - 5,95

Pünktlich zum prächtigen neuen Doppel-Live-Album gibt's den Trucks-Katalog zu Sonderpreisen:
Tedeschi Trucks Band - Revelator - CD - 8,95
Derek Trucks Band - Already Free - CD - 8,95
Derek Trucks Band - Songlines - CD - 8,95
Derek Trucks Band - Roadsongs - 2-CD - 12,95


Tommy Bolin & Friends - Great Gypsy Soul
CD - EUR 14,95

2012er Verneigung vor dem Sechs-Saiten-Schaffen des beeindruckenden Instrumentalisten, unter Mitwirkung von allerlei großen Gitarristen-Epigonen und der Verwendung von Bolin-Original-Aufnahmen. Mit dem Segen der Bolin-Familie (ein wahrer Segen bei all den rechtearmen Reissues mehrfach ausgeschlachteten Minderwert-Materials) nahmen sich Warren Haynes und Greg Hampton als Produzenten ausgewählte Bolin-Songs in Form von Originalspuren vor, um sie mit frischen Spuren, eingespielt von nicht minder erlesenem Saiten-Personal, zu einem lebendigen Tribut der besonderen Art zu vereinen. Die beteiligte Spieler-Schar lässt den Rock-Gitarrenfetischisten ehrfürchtig erblassen: Mit dabei u.a. Glenn Hughes, Joe Bonamassa, Peter Frampton, Steve Morse, Steve Lukather, Brad Whitford, John Scofield, Miles Kennedy, Sonny Landreth, Nels Clyne, Big Sugar & Gordie Johnson und Derek Trucks. 12 Tracks incl. u.a. The Grind, Teaser, Dreamer, People People, Wild Dogs, Homeward Strut, Crazed Fandango und Lotus. Grandiose Generationen- und Grabgrenzen-übergreifende Gitarren-Glorifizierung. (cpa)


Can - Lost Tapes
3-CD - EUR 37,95

Vor Jahren wurde das Can Studio in Weilerswist an das Deutsche Rock & Pop Museum verkauft, die alles eingepackt und in Gronau wieder aufgebaut haben (inklusive der Bundeswehr Matratzen, die man als Dämmmaterial benutzte). Dabei entdeckte man jede Menge Bänder mit reichlich Aufnahmen, die es aus verschiedenen Gründen nicht auf die regulären Alben geschafft haben. Irmin Schmidt und Mute-Chef Daniel Miller haben das Material nun gesichtet und für 3 CDs compiliert. Die Aufnahmen stammen aus der Zeit zwischen 1969 - 1977, also das klassische Can Line-Up mit den Sängern Malcolm Mooney und Damo Suzuki. Das Werk kommt wohlfeil verpackt in einer aufklappbaren 10"-Box mit 3 CDs und 30 unveröffentlichten Tracks, sowie einen 28-seitigem Booklet in 10"-Größe. Toll.


Neneh Cherry & Thing - The Cherry Thing
LP - EUR 19,95
CD - EUR 14,95

12er, nach 16 Jahren zurück! Und zwar spektakulär! Ihr variabler voll überzeugender Gesang wird begleitet von einem Jazztrio feat. Mats Gustafsson (u.a. ex-Peter Brötzmann, Hamid Drake, Sonic Youth), dessen (meist Bariton-) Sax (z.T. auch 2) brilliert, ob in Free-Bereichen, höchst und bestechend emotional, expressiv, vokalistisch schreiend (gar in Albert Ayler-Nähe), oder röhrend-knarzend, akzentuierend, gar riffend, immer wieder auf wunderbar rauhe Weise ausnehmend melodisch. Oft alles auf einmal. Sehr starker Bass! 5-8-minütige Stücke, 2 Originale, meist Covers - und was für welche: Von Martina Topley-Bird (Sängerin auf dem Tricky-Debut-Klassiker), Stooges (Dirt), Suicide (das großartige Dream Baby Dream), Ornette Coleman, Don Cherry (ja ihr Stiefvater), MF Doom! Heraus kommt ein aufregender z.T. beinahe innovativer Sound. Ungemein kraftvoller mächtig groovender bzw. komplex rockender Power Jazz, eine ganz eigentümliche faszinierende Verschmelzung von Pop und Jazz, eine Art origineller emphatischer Post Bop mit Pop- und Free-Jazz-Infusion (die es durch das Sax kurzzeitig oft gibt), eine herrliche lose rauhe Jazz-Ballade mit old-fashioned-Kern, wundervoller freigeistig-spiritueller eine Spur psychedelischer Jazz, Jazz meets Soul in Groove, schließlich heavy bluesig incl. rohem Free Jazz-Freakout. Mehrfach ruhig beginnend, dann gewaltig verdichtet, intensiviert. Erdig, urwüchsig, echt, voller Energie bei absoluter Bodenhaftung. Ein glorioses prachtvolles Meisterwerk voller Seele! (dvd)


Chris Robinson Brotherhood - Big Moon Ritual
2- LP - EUR 19,95
CD - EUR 14,95

Ganz bewusst tourte die Band um den ehemaligen Black Crowes Sänger ein Jahr lang intensiv, bevor sie überhaupt in ein Studio ging. Mit Mark Dutton am Bass, den späten Black Crowes Keyboarder Adam McDougall, dem grandiosen George Sluppick (Drums) und vor allem dem allseits bekannten Neal Casal (Gitarre, Backing-Vocals) erspielte sich das Quintett in dieser Zeit eine enorme Fangemeinde vor allem im Jam Band Zirkel. Und so legen sie mal gleich mit dem 12-minütigen Opener Tulsa Yesterday los, einem kosmischen Trip, der dem Hörer direkt zeigt, wo bei CRB der Soundhammer hängt. Nämlich in den 70ern, laidback und verkifft, mit Laurel Canyon Vibe und der Lockerheit der California Hippies, mit jeder Menge Reminiszenzen an Grateful Dead Soundexkursionen (inklusive Garcia-Wiedergeburt) und andere, von Lysergsäure veredelte, instrumentale Freiflüge. 7 Songs in 60 Minuten, keiner unter 7 Minuten... wie schreibt der Rolling Stone US so passend: "A new Cosmic California sound with tendrils reaching tot he original Fillmore West, Topanga Canyon and outwards towards far horizons."


Shawn Colvin - All Fall Down
CD - EUR 15,95

Mit ihrem 2012er Werk zeigt uns die reife Singer-Songwriterin trotz vieler vertrauter Züge ein neues Gesicht - für All Fall Down liess sie sich nicht nur von Altmeister Buddy Miller einen perfekt passenden Roots-Rock auf den Leib schneidern, eine Vielzahl von guten Bekannten schenkten dem Album obendrein eine Vielfalt farbiger Facetten. Seit Steady On hat mich kein Colvin-Studio-Album mehr derart in einem Guss begeistert, aber bei ihrem Nonesuch-Drittling stimmt eben einfach alles, die gelassen-galante, schmeichelnd-schneidende Einzig-Art ihres Gesangs, die köstlich vielharmonischen Duett-, Begleit- und Chorstimmen (Ein kleiner Vorgeschmack? Es singen: Buddy Miller, Alison Krauss, Anne & Regina McCrary, Jakob Dylan, Emmylou Harris & Julie Miller), das abgehangen meisterlich dargereichte instrumentale Roots-Lager (auch hier sei mir ein Appetitmacher gegönnt: Der stets prägende Buddy, Bill Frisell/Gitarren, John Deaderick/Akkordeon, Viktor Krauss/Bass, Stuart Duncan/Fiddle & Zither, Russ Pahl/Pedal Steel), die gelungene Mischung aus Eigen-Songs, Co-Compositionen (mit John Leventhal, Frisell, Viktor Krauss, Patty Griffin, Jakob Dylan) und Coverversionen (von u.a. Rod MacDonald, Mick Flannery, B.W. Stevenson). Gemeinsam sorgt die illustre Artistenschar für ein prächtig gewirktes Wurzel-Werk, das ohne spürbare Anstrengung vom feinst-filigranen akustischen Folk über Gospel-Anklänge und Steel-strahlende Country-Puritäten bis zur silbrig glänzenden, satt und saftig rollenden Roots-Rock-Maschine im besten Miller-Standard reicht. Den beiden Hauptakteuren ist dabei ein prachtvoll, wahrlich kongeniales Alternative-Country-Singer-Songwriter-Roots-Rock-Album gelungen, das deutliche Spuren beider Künstler trägt, aber dennoch für beide Neuland betritt, und bei aller Pracht und Perfektion des Geschaffenen stets gefühlvoll berührt durch eine Protagonistin, die ihr Herz auf der singenden Zunge trägt. Kein weiteres Miller/Miller-Album, dafür das erste Colvin-Miller-Werk. Mögen weitere folgen. (cpa)


Shawn Colvin - Live
CD - EUR 15,95

Das 2009er Live-Album war die zweite Veröffentlichung der Colvin auf Nonesuch, ist ebenso gänzlich wie sträflich an mir vorbeigegangen und erst durch das 2012er Werk in mein Gesichts- & Gehörfeld gedrungen. Dabei bietet dieser schlicht & eindeutig betitelte, von John Leventhal produzierte Mitschnitt dreier ausverkaufter Solo-Konzert-Abend im Yoshi's, San Francisco, die elementare Essenz der Colvin'schen Kunst. Reduziert auf das Wesentliche - Saitenklang, Stimme und Song - erlebt man 13 Originale (und im Zugabenbereich mit Crazy und This Must Be The Place zwei Coverversionen) aus ca. 20 Jahren des Singer-Songwriter-Schaffens in ihren intensivsten Form, nur selten unterbrochen von leicht amüsiert verbindenden Worten ("after all this sensitive stuff sometimes you've gotta write a murder ballad."). Sich selbst in ihrer betont perkussiven, technisch versierten, aber nie überladenen Art auf der akustischen Gitarre begleitend, erfüllt sie Songs wie Polaroids, Shotgun Down The Avalanche, Trouble, Nothing Like, Sunny Came Home, Wichita Skyline, I'm Gone, Ricochet In Time und Diamond In The Rough mit berührend natürlicher Energie und schlägt den Konzert- und Konserven-Lauscher mit ihrer einzigartig gleichzeitig sanften und schneidenden, immer noch fast mädchenhaften Stimme in Bann. Karg, nackt, pur - näher und intensiver kann man die Shawn-Songs nicht erleben. (cpa)


Dawes - North Hills
CD - EUR 14,95

Nach ihrem tollen letztjährigen Album nun erstmals hier offiziell erhältlich das 09er Debut der L.A.-Band. Passend in Laurel Canyon analog live im Studio aufgenommen. Sie pendeln zwischen ganz relaxt dahinfließendem sehr melodischem Westcoast Folk Pop, vielen mehr oder weniger stark (teils multipel) rootsigen (Rock-) Balladen, ausnahmsweise auch mal drängendem treibendem oder in den Gitarren leicht country-eskem Rock. Und erinnern, nicht ausschließlich Westcoast-verpflichtet, in einzelnen Songs an z.B. CSN, entfernt die Eagles, frühen akust. Neil Young, v.a. aber an The Band! Oder, aktueller Vergleich, frühere Wilco. Der Jackson Browne-Bezug ist bei weitem noch nicht so ausgeprägt wie später. Die Stücke kombinieren Orgel (1,2x sehr dominant) mit Piano (übergewichtet), ak. mit (mehrfach auch fehlenden, z.T. herrlich melodischen) E-Gitarren, herausragend, bestechend aber auch hier schon: Die vielen, mal sparsam, mal exzessiv eingesetzten Harmony Vocals! Insofern: Noch mehr CSN-Annäherungen. (dvd)


Alejandro Escovedo - Big Station
CD - EUR 15,95

Wieder Tony Visconti als Produzent, die Songs großteils zusammen mit Chuck Prophet geschrieben. Und die werden (auch dank Visconti) mit größtmöglichem Effekt inszeniert, der Stil ist schon fast egal, Atmosphäre spielt eine wichtige Rolle (teilweise faszinierend!), mal die große Geste, mal zwingende Grooves, viel weibliche (Pop-) Chöre/Backings" und meist eine erstaunlich hohe Eingängigkeit! Einige echte Perlen sind dabei, sehr catchy! Das bewegt sich dann zwischen Dylan und Tom Petty (Folk/Roots Pop), zwischen Costello und Springsteen (balladesk), zwischen Chris Isaak und Roy Orbison (ultra-atmosphärisch, auch balladesk), beleiht kurz im sägenden Post-Garage-60s-Groove (zurückgenommenen) Jeffrey Lee Pierce, aber auch Mink DeVille, Glam, angestochenen oder groovy R'n'B-infizierten Power Pop (Nick Lowe?!), vereint R'n'B und (z.T. rootsigen) Pop, oder gar Neo-Rock'n'Roll mit Power-Pop samt Punk-Einschub. Und verweist dabei immer wieder auf die 60er/70er! Ausgezeichnetes Album, Empfehlung. (dvd)


Giant Giant Sand - Tucson
2-LP - EUR 21,95
CD - EUR 13,95

Das ist der Gipfel - in seiner 19 Song langen Country Rock Opera füllt Vieltäter Gelb den doppelten Giganten im Bandnamen mit derart fesselndem, vielfarbigem, reifem, mitreissendem Leben, dass selbst langjährigsten Verehrern die Luft wegbleibt. Über dies Urgestein des Alternativen Country wurden schon Tonnen von Worten ausgegossen, der Superlative waren genug dabei, mit zunehmender Werkbreite aber auch immer mal wieder diskret geäußerter Zweifel am Verhältnis von Fülle zu Tiefe. Ob derart ketzerische Worte bis in Gelb's Heimstatt Tucson gedrungen sein mögen, oder einfach der richtige Moment gekommen war - mit der seiner Heimat gewidmeten Song-Kollektion schenkt uns der Meister ein wahres Meisterstück, vielleicht sogar die Essenz des Giant Sand'schen Schaffens, und da ist dann kein Giant zuviel. Mit einem guten Dutzend fester und einer Handvoll weiterer Gast-Musiker, zu gleichen Teilen aus Tucson und Aarhus stammend und verschiedenen Stationen der reichhaltigen Band-Geschichte zuzuordnen (u.a. John Convertino, Brian Lopez, Iris Jakobson, die meisterliche Pedal-Steel-Spielerin Maggie Björklund und die sechsköpfige Dänenbande) erschafft der zurückgelehnt rauh croonende Spiritus Rector ein von trockenen Wüstenwinden durchwehtes Americana-Panoptikum, das vor runder Reife, überraschend berührend-eingängigen Melodien, schillernder Stil-Vielfalt und meisterlicher Musikalität nahezu birst. Dabei gehen alle Beteiligten mit beeindruckender Gelassenheit zu Werke, hier ist trotz zum Teil orchestergleicher Fülle kein Ton zuviel, bleiben auch die perfektesten Arrangements stets durchscheinend, klar und von knochen-trockener Kargheit geprägt. Zwischen Desert-Dürre, rauh-rohem Sumpf, Mariachi-gesegneter Einladung zum Tanz, verraucht-verführerischem Bar-Jazz, süffigen Seelen-Schmeichlern und knarzig-kratzigem Holper-Honky Tonk entfaltet sich ein Alternativer Country-Kosmos, der keine Wünsche mehr offen lässt, durchzogen und mit Glanzlichtern versehen von gemeinsamen und solistischen, elektrischen und akustischen Instrumental-Sternstunden auf vielerlei Saiten-, Tasten-, Streich-, Blas- und Schlagwerk. Die Krönung dieser flirrenden Vielfalt, die spürbar stets der Erde verhaftet bleibt, aber ist der Gesangs- und Stimmenreichtum, der dieses Wurzelwerk nachhaltig prägt und ihm seinen ganz eigenen Charakter, seinen eigenen Thronplatz im Schaffens-Katalog verleiht: Neben Gelb's unverkennbar sandigen Gesangsspuren leuchten Gast-, Lead- und Duett-Stimmen, die den unvorbereiteten Hörer fest glauben machen, Ryan Adams, Lucinda Williams, Antony und Brian Krumm hätten sich zur Stimm-Stippvisite eingefunden. Aber es sind Gelb selbst, Brian Lopez, Gabriel Sullivan und Lonna Kelley, die hier mit ihren wunderbaren Stimmen einem Magnum Opus den finalen Segen verleihen. Königliches Country-Konzentrat, grandiose Gelassenheit ausstrahlende Gross-Gross-Tat, die mitunter wirkt, als hätten die Jahrzehnte der Vorbereitung allein der Schaffung von Tucson gedient. (cpa)


Guided By Voices - Class Clown Spots A UFO
LP - EUR 22,95
CD - EUR 14,95

12er, zurück für ihr 2. Album nach 8-jähriger Pause, wieder mit Tobin Sprout. Der gewohnte Variationsreichtum: Captain Beefheart ohne Roots-Basis, reinster Pop a la Nick Lowe, dezent schwelgerischer oder trockener bzw. gar skelettierter End-60s-Pop, strahlender Glam Rock, hypnotischer sanft-manischer Indie Pop, mehrfach scharfer oder treibend-poppiger End-60er-Psychedelic Rock, melancholischer Songwriter-Folk, Neo-Paisley-Einfluß, Erinnerungen an Soft Boys, Who oder SF Sorrow, harter Ziggy-Bowie, schroffer Indie Rock mit Poesie, 70s Hard Rock mit Pop-Appeal, 70s Brit-Pop mit Rock-Groove" Großteils gitarrenbetont, recht viele mehrstimmige Vocals (Chöre). Satte 21 Stücke, manche nur kurze Skizzen, es wimmelt vor durchschlagskräftigen markanten Riffs und eingängigen Melodien, erstklassigen catchy Songideen, die in ihrer geballten Substanz oft durchaus länger hätten ausfallen dürfen! Ungemein kurzweilig, andere Bands hatten 3 oder 4 Alben draus gemacht. (dvd)


Nate Hall - A Great River
CD - EUR 15,95

12er, außergewöhnlich. Er streift das Terrain eines Nikki Sudden, man vermeint die selbst angegebenen Einflüsse von Dylan und Neil Young (mehrfach, z.T. wie in Trance) zu hören - aber ohne, daß es direkt nach denen klingt. Weil sie eingebunden sind in ein mit viel Hall teils fast halluzinogenes gedehntes psychedelisches Ambiente mit ebensolchen oder auch verspielt-perlenden Gitarren, grundiert von akustischen. Folkig, ohne Folk zu sein. Auch an Mark Kozelek, Songs: Ohia mußte ich kurz denken. 1x wirkt's dagegen eher wie Alt. Country, 2x wie eine Art Acid Drone Folk mit Banjo und incl. Appalachen-Feeling. Sogar ein Townes Van Zandt-Cover ist dabei (und ein wunderschönes rein vokales Traditional). Ob spooky, einsam, verloren oder gar dämonisch: Keine Drums! Nur Piano, Orgel, Theremin kommen ganz sporadisch dazu. (dvd)


Jerry Garcia Band - Pure Jerry: Merriweather Post Pavilion: September 1 & 2, 1989
4-CD - EUR 27,95

Die ersten Releases aus der Pure Jerry Serie wurde kurz nach Erscheinen aus rechtlichen Gründen zurückgezogen, umso überraschter waren wir, als wir dieses frische 4erpack entdeckten, von dem wir zumindest einige am Lager haben. Hier nun zwei komplette Shows aus dem Merriweather Post Pavilion in Columbia, Maryland vom 1. und 2. September 1989. Eine lange Lobeshymne aus dem All Music Guide findet sic hunter obigem Link.


Carole King - The Living Room Tour
2-CD - EUR 16,95

Wiederveröffentlichung des rundum erfreulichen Mittschnitts der 2004er/2005er Living Room-Tour, auf dem King-eigenen Rockingale Label. Im ebenso ansprechenden wie dicken Digipak finden sich 2 CDs mit nahezu 90 Minuten reinsten Carole-Genusses, 21 Tracks, vor begeistertem Publikum dargereicht in Solo- und Trio-Versionen, häufig allein zum Piano, mitunter von den Dauerbegleitern Rudy Guess und Gary Burr gefühl- und stilvoll mit Stimm- und Saitenklang umrahmt; als besondere Gäste hinterliessen Sherry Goffin Kondor und Louise Goffin ihre familiären Gesangs-Spuren. Die 21 Songs führen quer durch die ca. fünf Carole--Jahrzehnte, von den Medley-artig versammelten Take Good Care Of My Baby, I'm Into Something Good, Hey Girl, One Fine Day, Will You Love Me Tomorrow und dem dezent gebremsten Locomotion über die King-Klassiker Jazzman, Smackwater Jack, I Feel The Earth Move, You Make Me Feel Like A Natural Woman unde You've Got A Friend bis hin zu neueren Songs wie Peace In The Valley, Love Makes The World, Lay Down My Life oder dem Mutter-Tochter-Duett Where You Lead I Will Follow. Zeitlos wertes Liedgut in intensiv naturbelassenen Versionen, ein Live-Album, das lohnt. (cpa)


Larkin Poe - Thick As Thieves (Special Edition)
CD+DVD - EUR 13,95

Die bezaubernden Folk-/Blue-/Jam-Grass-Geschwister Lovell melden sich in bekannt-ansteckender Art zurück, und weiterhin ist die randvolle EP-Form die Album-Länge ihrer Wahl, denn besser 25 Minuten randvoll gepackt, als 50 Minuten zur Hälfte mit heißer Luft gefüllt (und die Diskussion über werte Werke der Rockgeschichte unter 25 Minuten Spielzeit hatten wir ja bereits mehrfach). Begleitet von voller Band spielen sich die instrumental wie vokal glänzend aufgelegten Schwestern Rebecca und Megan durch eine von EP zu EP immer weiter wachsende Melange aus Folk-, Country- und groovenden Rock-Elementen, gefüllt mit halsbrecherischen Rhythmuswechseln und köstlichen Saiten-Duellen auf akustischen und elektrischen Gitarren, Mandoline (Rebecca), Lap Steel und Dobro (Megan). Mitunter erinnern sie dabei an die Heart-Schwestern Wilson oder sie wildern auf schleppend-deftigem Heavy-Grund erfolgreich in Led Zeppelin-Gefilden. Allein die sieben Lovell-Originale der CD wären ihren Preis wert, aber die Sonderedition des 2012er Larkin Poe-Middle-Longplayers bietet als Dreingabe auf der beiliegenden Bonus-DVD einen 60-minütigen kompletten Konzertmitschnitt, abgerundet durch 2 Video-Clips. Aufgenommen in kleinem Rahmen in einer anscheinend nicht ganzjährig für Auftritte genutzten Lokalität (der vortreffliche Schlagzeuger muss sich unter der Treppe ganz schön bücken), erlebt man die beiden beeindruckenden Schwestern, begleitet von 2 Weggefährten auf Gitarre und Drums, wie sie bei bester Spiellaune 14 Songs ihres Repertoires (darunter 4 Songs des neuen Werks und 2 Fremdstücke (In My Time Of Dyin' & Folsom Prison Blues)) mit mitreißendem Leben füllen. Um dann nach begeisterter Ansicht dem Geschwisterpaar noch ein Stück weit mehr zu verfallen? Weiblich-vehemente Roots-Rock-Rundum-Vollbedienung, mit jeder Menge Musik fürs Ohr, fürs Auge und fürs Geld. (cpa)


Lisa Marie Presley - Storm & Grace
CD - EUR 15,95
ltd. DeLuxe CD - EUR 16,95

Hier heißt es ganz mutig sein und für einen Moment über den andeutungsvollen Namen hinwegblicken. So schwer das Erbe des übermächtigen Vaters wiegt, so wenig hat sich die Tochter bislang um die Musik als solche verdient gemacht; ihre ersten beiden Alben schienen dann auch mehr der Not des Vermächtnisses gehorchend entstanden zu sein. Zu Storm & Grace aber traten (mindestens) gleich drei uns liebgewordene Namen in das kreative Leben der ewigen Tochter und prägten auf unterschiedliche Weise, aber gleichermassen nachhaltig ein Southern Gothic-Folk/Swamp-Roots-Rock/British Psyche-Pop-Album, das von reifen Songs, trefflichem akustischen wie elektrischen Instrumentalwerk, einer bassbetont-satten Produktion und einer außergewöhnlichen, dunklen Stimme getragen wird. Einen Großteil der Presley-Co-Compositionen (Lisas Name schmückt jeden der 11 bzw. 15 Songs) schrieb die bemerkenswert berührende Sängerin zu gleichen Teilen mit Richard Hawley und Ed Harcourt, die spürbare britische Spuren auf dem Album hinterlassen haben. Den größten Einfluß auf das akustische Erscheinungsbild des Werkes aber hatte T-Bone Burnett, dem als Produzent und Instrumentalist das Kunststück gelingt, Lisa sowohl als Sängerin als auch als Autorin gleichermassen gekonnt in Szene zu setzen. Wie ein Katalysator wirkt Lisa dabei im Brennpunkt dieser unvereinbar scheinenden Musik-Pole und sorgt für mal bewegende, mal berührende, mal heftig mitreissende Reaktionen. Das klingt mal nach typischem, satt groovendem Burnett-Sumpf, mal nach klassischem Buddy Miller-Terrain, reine akustische Perlen wechseln mit dreckig verzerrten elektrischen Saftigkeiten oder belebt swingendem Swamp-Groove, ihre ganz große Stärke aber entfaltet die Sängerin in den düsteren Großballaden, sei es in britisch-dunkler Tristesse, amerikanischer Tränenzieher-Intensität oder grandiosen Gesten in Walker Brothers- bis Walkabouts-Format. Begleitet von einer handverlesenen Mannschaft aus den Erwähnten und u.a. Jay Bellerose (Drums), Blake Mills (Gitarre), Dennis Crouch (Bass), Mike Compton (Mandoline), Greg Leisz (Pedal Steel) und Patrick Warren (Keyboards) lässt Lisa dabei ihre Stimme in dunklen Farben leuchten, die mitunter an Neko Case reife Kühle erinnert, an Julianne Regan's mitreissende Tragik gemahnt, aber am ehesten noch in bemerkenswerter Nähe zu Burnett's Weggefährtin Sam Phillips spielt. Ein überraschend vielschichtiges, überraschend reifes, überraschend tiefes, wertes Werk. Eine wirkliche Überraschung, eben. Die limitierte Edition bietet 4 Songs mehr und ist der einfachen Fassung vorzuziehen. (cpa)


Omar & The Howlers - I'm Gone
CD - EUR 14,95

Sein erstes Studioalbum nach 8 Jahren bietet lustvollen treibenden Rockabilly mit frenetischen Gitarren, ein pures traditionelles Country-Stück (!) wie Anfang der 70er, R'n'B im Bo Diddley-Beat (klasse vibrierende Gitarre) bzw. (ausnahmsweise) balladesk, einen schnellen feinen Instrumental-Boogie, v.a. aber typischen (Texas/Chicago etc.) Blues im Stile der 50er/60er: Trocken/schnörkellos; wie Elmore James ohne Slide; ein wenig an frühe Fleetwood Mac erinnernder klassischer Slow Blues mit schön ökonomischer effektvoller gestochener Gitarre; wunderbar schleppend-schwer und stoisch (einziges Cover, von John Lee Hooker). Stripped down to the essentials, völlig unverwässert, kaum Rock, ganz auf seine rauhe Raspelstimme und die Gitarren (mit wenig Effekten) konzentriert. (dvd)


Rumer - Boys Don't Cry
CD - EUR 15,95
ltd. DeLuxe CD - EUR 16,95

Eine wahre Köstlichkeit unter den Coverversionen-Alben, ein göttliches Geschenk für alle Verehrer des goldenen Zeitalters des Singer-Songwritings, eine genial gelungene Verneigung vor den melodischen (und textlichen!) Höhen der amerikanischen Liedkunst der seligen 70er Jahre! Das Debut-Album der in Pakistan geborenen Britin hat meine Ohren eigenartigerweise nicht wirklich erreicht, aber mit diesem 2012er Zweitwerk hat sie mein Herz und Hirn gleichermaßen in Windeseile bleibend besetzt. Als hätten New Wave, Grunge, Hip Hop oder Elektro nie existiert, badet die überraschend reife Interpretin in stets an den erlesenen Originalen orientierten zeitlosen Arrangements zwischen akustischem Folk und Bacharach-Barock, zwischen kleiner Country-Besetzung und düster-elegantem Chanson, zwischen Cosmic American Music und opulenter Orchester-Brillanz und lässt dabei ihre wundervoll warm-weich-dunkle Stimme zwischen zarter Rosie Thomas, früher Judy Collins und vor allem gelassener Karen Carpenter-Eleganz ihre volle Wirkung entfalten. Dabei spielt der Albumtitel nicht mit einem bekannten Cure-Song, sondern mit der Tatsache, dass Rumer ausschließlich gefühlstiefe Songs männlicher Singer-Songwriter für ihre perfekte Perlen-Sammlung auswählte, und dabei gleichermassen eine beeindruckende Kenntnis als auch eine glückliche Hand bewies. Mit ihrer höchst einfühlsamen Stimme ruft sie dabei manches zu Unrecht in Vergessenheit geratene Stück, vor allem aber uns sammelnden Liebhabern tief ins Herz gewachsene Lieder zurück ins Gedächtnis (eine Menge Lang-nicht-mehr-gehört-Momente inclusive!), und vereint dabei verführerisch-schmeichelnde Musikalität und reifen Respekt vor den bleibenden Originalen zu einer nachhaltig Sinn und Seele berührenden Einheit. Soweit noch unter uns, würden sich die verfassenden Interpreten der Originale vor diesen Verneigungen ihrerseits verneigen, denn mit ihnen werden wahrhaft bleibende Songs ins Hier & Jetzt getragen, und mit ihnen die Erinnerung an Jimmy Webb, Richie Havens, Todd Rundgren, Paul Wiliams, Isaac Hayes, Stephen Bishop, Townes van Zandt, Neil Young, Clifford T. Ward, Ron Wood, Ronnie Lane, Terry Reid, Tim Hardin, Leon Russell nicht nur wachgehalten, sondern lobenswerterweise auch einer neuen, jüngeren Generation nähergebracht. Incl. u.a. P.F. Sloan, It Could Be The First Day, Travelin' Boy, Soulsville, Sara Smile, Flyin' Shoes, Home Thoughts From Abroad, Just For A Moment, Brave Awakening, Andre Johray, My Cricket und A Man Needs A Maid, das dicke Booklet glänzt fast Bear Family-wert mit den Coverabbildungen der jeweiligen Originalalben, die dezent teurere Edel-Ausgabe bietet 16 statt des Dutzend Songs der Norm-Edition, und ist letzterer des wahren Mehrwerts wegen definitiv vorzuziehen. (cpa)

Scott Kelly, Steve Von Till & Wino - Songs Of Townes Van Zandt
LP - EUR 15,95
CD - EUR 14,95

Eine seltsam anmutende Konstellation, die exzellent funktioniert: Die Co-Leader von der (zugegeben ungewöhnlichen und avancierten) Metal-Band Neurosis (beide jedoch auch Solo-Künstler/Singer-Songwriter) und der ex-Saint Vitus/Obsessed-Chef covern im Wechsel ausschließlich Townes! Aber das ist im Fall der Neurosis-Leute gar nichts Neues! Dunkle Stimmung, oft auch dunkle Stimmen, tiefe Melancholie im intimen Setting voller eigenartiger einsamer/depressiver/gebrochener Schönheit - alles paßt wunderbar zusammen! Ungemein eindringlich, reduziert, packend. Mal deutlich anders, mal erstaunlich dicht am Original. Fast immer langsam und gedehnt. Entweder nur schlichte Akustikgitarre oder zusätzlich sägende bis klangmalende elektr., nur 1x + Keyboards/Drums. Tip der besonderen Art! Vinyl 180g. (dvd)


Silver Jews - Early Times
LP - EUR 16,95
CD - EUR 13,95

Diese "Early Times" sind die ganz frühen 90er Jahre, als die drei Silver Jews Dave Berman, Stephen Malkmus und Bobby Nastanovich ganz frisch aus dem ländlichen Virginia nach New York gezogen waren - also noch deutlich bevor die beiden letzteren mit Pavement internationale Stars wurden. Silver Jews hatten später ja auch noch beachtlichen Erfolg, hier hören wir ihre allerersten Aufnahmen, sprich mit dem Kassettenrecorder aufgenommene Demos in scheppernder Lo-Fi-Qualität, die 90/91 tatsächlich als 7-Inch-EP "Dime Map Of The Reef" und der 12-Inch "The Arizona Record" veröffentlicht wurden. Brauchen wohl nur beinharte Fans, dachte ich erst angesichts des doch arg rohen Sounds, doch beim Hören entwickelt sich dann doch ein seltsam trashiger Charme, sagen wir mal irgendwo zwischen Velvet Underground, Daniel Johnston, Royal Trux und den sleazigen Stones der "Exile On Mainstream"-Phase. Auf Drag City. (Joe Whirlypop)


Chris Smither - Hundred Dollar Valentine
CD - EUR 15,95

12. Studioalbum von gewohnter Qualität. "These acoustic performances are laid back but sizzle with the soul of the blues, especially with Treat Her Right's master harpist Jim Fitting's lonesome wail threading its way throughout the predominantly ballad songs. Smither's deep, mellifluous rustic voice has aged but has never sounded better and longtime associate David Goodrich's sympathetic production makes it seem these tunes were recorded live on his front porch, even when cello and violin underscore the music's deep feeling." (American Songwriter)


The Soundtrack Of Our Lives - Throw It To The Universe
LP - EUR 16,95
CD - EUR 15,95

It's over when it's over: die schwedische Band um Ebbot Lundberg löst sich zum Jahresende leider auf. Dies ist das Vermächtnis, noch mal ein ganz neues Studioalbum, also keine Greatest Hits oder Resteverwertung. Und obwohl Soundtrack Of Our Lives meines Erachtens nie die stolze Größe der sagenhaften Vorgänger-Band Union Carbide Productions erreichten, gehören sie doch zu den ganz großen europäischen Gitarrenbands der vergangenen fast zwanzig Jahre. Ihr wegweisender Mix aus Stooges, Garagenpunk und schwerem Spacerock ist heute einem altersweisen, oft elegischen Gitarrenrock gewichen, bei dem akustische Gitarren eindeutig dominieren - wobei man aber fast immer gebannt an der sonoren Stimme des dicken Schweden Ebbot Lundberg hängt. Die Songs haben etwas in sich ruhendes, versöhnliches, die Stimmung ist entspannt und zurückgelehnt, vieles klingt wie eine lässige Frontporch-Session in heiter-melancholischer Stimmung. Genauso sollte der Abschied von jeder guten Band klingen. (Joe Whirlypop)


Tallest Man On Earth - There's No Leaving Now
LP - EUR 16,95
CD - EUR 14,95

Drittes und bislang rundestes, reifstes und schönstes Album des Schweden Kristian Matsson, der sich in kargen und kargsten Arrangements zum seelenvollen Seelentröster singt. Häufig nur von belebt-bewegten fingergepickten Akustik-Gitarren-Akkorden oder einem einsam-trunkenden Klavier begleitet, selten in einem Hauch von Trio-Besetzung, von leiser Lap Steel bewegt, ab und an mit sanftest gestreicheltem Schlagwerk als zartem Schwunggeber zählen bei dem skandinavischen Singer-Songwriter wirklich nur Stimme & Song, ist weniger wirklich mehr, wirkt hier das reine, durch nichts kaschierte/verfälschte Liedgut. Mit einer Stimme, die weiterhin dem Vergleich mit dem jungen Dylan lebhaft Nahrung gibt, weiß Matsson inzwischen aber deutlich mehr Klangfarben in seinem Gesang strahlen zu lassen, ist seine Melodietreue auch weit ohrenfreundlicher als die des großen Vorbildes. Mal schnoddrig schneidend, mal charmant schmeichelnd, mal fragil verletzlich wie Prinz Bonnie, mal von schmerzlicher Joel R.L. Phelps-Intensität gezeichnet schenkt der Schwede seinen herrlichen Melodien alle Möglichkeit, sich zu mitreissendem Leben zu entwickeln, gebettet in ein ebenso schlicht wie kunstvolles Folk-Lager, dass sich im sonnendurchwirkten Zentrum des Dreiecks Aström-Akustik, Oldham-Tiefe und Simon & Garfunkel-/New York-Folk-Harmonie-Liebe zu voller lebensbejahender Leuchtkraft entfaltet. Dem Verehrer des Einfachen, Guten & Bleibenden nachhaltig ans Herz gelegt. (cpa)

Obacht: Vinyl-Freunde aufgemerkt! Unter den so oft übermässig zur Kasse Gebetenen, den von langen Lieferzeiten Gebeutelten verteilen wir knapp 30 T.M.O.E.-7"es als Gratisbeilage. Die anderweitig nicht erhältliche Single bietet neben dem Album-Song 1904 mit Cycles ein exklusives Gayle Caldwell-Cover. Geht Dank der Hilfe von Vertrieb und Label gratis an die LP-Besteller, solange der Vorrat reicht.


Mit den allerbesten Grüssen aus Beverungen

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2012