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LABEL/3823: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 24.01.14 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (24.01.2014)



Original Album Series - Gib mir 5!

Mit einer mächtigen Neuheiten-Woge wartet die Original-Albums-Series-Serie aus dem guten Hause Warner zum Jahresbeginn auf, stilistisch recht breit gefächert, um auch jedem guten Geschmack dienlich zu sein (nicht zuletzt das Hinzuwachsen des EMI/Parlophone-Backkataloges sorgt dabei für frische Archiv-Perlen!). Zwei Monate lang dürfen wir Euch die Fünferpack-Neuheiten zum Sonderpreis andienen, danach erklimmen die Sammlerobjekte wieder die weit weniger attraktiven Vollpreis-Höhen. (21,95).

Die frischen OAS-Fünfer (je 5-CD):
Kevin Ayers - Original Album Series - 15,95
Edgar Broughton Band - Original Album Series - 15,95
Hollies - Original Album Series - 15,95
Hot Chocolate - Original Album Series - 15,95
J. Geils Band - Original Album Series Vol. 2 - 15,95
KC & The Sunshine Band - Original Album Series - 15,95
Man - Original Album Series - 15,95
Meters - Original Album Series - 15,95
Michael Schenker Group - Original Album Series - 15,95
Frankie Miller - Original Album Series - 15,95
Psychedelia - Original Album Series/Various Artists - 15,95
Runrig - Original Album Series - 15,95
Saxon - Original Album Series - 15,95
Al Stewart - Original Album Series - 15,95
Stiff Little Fingers - Original Album Series - 15,95
Tommy James & The Shondells - Original Album Series - 15,95
Robin Trower - Original Album Series - 15,95
Ufo - Original Albums Series - 15,95


Demnächst in diesem Theater...

Damit Euch fürderhin nicht nur die Platten des jeweiligen Wochenendes Appetit auf mehr machen, sondern auch kommende Köstlichkeiten dazu beitragen, den Musik-Feinschmecker-Mund zu wässern, werden wir Euch in Zukunft im guten alten Glitterhouse-Newsletter einen kleinen Ausblick auf zukünftige Perlen der Tonkunst bieten. Selbstverständlich ganz ohne Gewähr oder andere Waffengewalt, nur eine kurze Aufzählung all der Feinheiten, die uns von verschiedensten Seiten als in Zeitnähe erscheinend gemeldet wurden und die sowohl Euer als auch unser Interesse wecken dürften. Die Liste erhebt keinerlei Anspruch auf irgendetwas, und wird sich heute und - in lockerer Reihe - auch in den folgenden Newsletter-Ausgaben immer am Ende des Tonträger-Teils finden, kurz vor den Live-Daten unserer Label-Heim-Künstler.


Obacht: Januar-Katalog online!

Die Online-Version unseres knackfrischen Januar-Mailorder-Kataloges zum Online-Blättern, akustisch unterlegt mit Musik von nicht minder frischen Glitterhouse-Veröffentlichungen.


NEUERSCHEINUNGEN ZUM WOCHENENDE:

Bad News Reunion - Lost And Found
CD - EUR 14,95

Mit ihrer 2014er Studio-Album-Rückkehr (knapp 35 Jahre nach Two Steps Forward) beweist das Sextett um die Ur-Bad News-Mannen Michael Schlüter, Peter Urban und Jochen Brückner nicht nur die ungebrochene Güte ihrer Country-Rock-Kunst, sondern auch die durchgängige Qualität ihres Original-Song-Schaffens. Nicht selten vorwiegend als großartige Cover-Band geführt, nehmen sich die Hamburger Helden um Haupt-Stimme und -Schreiber Schlüter verschollen geglaubten eigenen Liedguts an, füllen die durchweg ungemein eingängigen Songs zwischen Roots-Rock, Country-Folk und sonnendurchwirktem Westcoast mit von Erfahrungen geprägtem, von beeindruckender Instrumental-Kunst dargebotenen Leben, und schenken der treuen Gemeinde ein Dutzend gut abgehangener Song-Schätze. Der wehmütig vakante Gitarren-Platz von Abi Wallenstein wird ebenso gefühlvoll wie gekonnt von Uli Kringler ausgefüllt, als Gast gibt gibt Julian Dawson zweimal seinen Mundharmonika-Segen. Bemerkenswerter Blick zurück nach vorn, fast überraschend beeindruckendes, lang vermisstes Lebenszeichen von gelassener Größe und abgehangener Reife. (cpa)


Beatles - The U.S. Albums
13-CD - EUR 179,-

Ebenso wie die weiter unten aufgelisteten zwölf Einzeltitel sausack-limitierte 2014er Box-Zusammenfassung der US- Ausgaben der Fab Four-Alben, die CDs bieten sowohl Mono- wie Stereo-Fassungen der jeweiligen Werke, der edlen Sammler-Kiste liegt zudem ein 64-seitiges Booklet bei. Die Box bietet mit "The Beatles' Story" zudem ein dreizehntes Album, welches nicht unter den 12 einzeln erwerbbaren CDs zu finden ist. Das weitere Dutzend: A Hard Day's Night, Beatles '65, Beatles VI, Help, Hey Jude, Meet The Beatles, Revolver, Rubber Soul, Something New, The Beatles' Second Album, The Early Beatles und Yesterday And Today.

Die Einzel-US-Alben, je 1-CD:
Beatles - A Hard Day's Night (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - Beatles '65 (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - Beatles VI (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - Help! (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - Hey Jude (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - Meet The Beatles (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - Revolver (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - Rubber Soul (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - Something New (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - The Beatles' Second Album (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - The Early Beatles (ltd. US-Version) - 16,95
Beatles - Yesterday And Today (ltd. US-Version) - 16,95


Blind Boys Of Alabama - I'll Find A Way
CD - EUR 16,95

14er der nach wie vor exquisiten Gospel-Gesangstruppe, Lead- wie Harmony/Chor-Stimmen voller Seele und Gefühl! Unter Leitung von Justin Vernon (Bon Iver) in dessen Studio von ihm produziert (meist ist er auch der Gitarrist), gewohnt variabel: Feinziselierter becircender angenehm unorthodoxer bzw. tief berührender balladesker Soul-Gospel; Gospel mit R'n'B-Infusion, erdig und kraftvoll rockend-groovend samt feinster scharf-cremiger Gitarre a l a Ry Cooder; bunte Roots-Mixe, sehr atmosphärisch und leichtfüßig (Dylans Grain Of Sand) oder mit einer Prise Spiritual und New Orleans; klassisch soulig-balladesk; aufpeitschender stürmischer rockender jubilierender Gospel; 2 alte Klassiker: I Shall Not Be Moved (treibend-rollend, upliftend) und Take Me To The Water (ganz langsam, deep, feierlich, brillantes Gesangs-Arrangement mit ebensolcher Falsettstimme ihres neuen Sängers Paul Beasley); und sogar ein old-fashioned Reggae. Als Sahnehäubchen: Diverse Gast-Sänger/innen (lead oder Duett), u.a. Vernon selbst, Patty Griffin, Sam Amidon, Shara Worden (My Brightest Diamond, Sufjan Stevens). Neben E-Gitarre viel Piano, Orgel, Bläser. Satte Empfehlung! (dvd)


Lars Bygden - Songs I Wrote (A Collection 1996-2011)
2-CD - EUR 14,95

So muss man eine Compilation ausstatten, dann klappt das auch mit dem Künstler-Kennenlernen. Das Westpark-Label hat mit der Veröffentlichung des dritten Albums des schwedischen Americana-Artisten Ende 2013 das Pferd von hinten aufgezäumt und liefert uns im Nachgang mit dieser trefflich zusammengestellten 36-Track-Anthologie die erhellende Vorgeschichte zu LB. Bevor der Mann mit der beweglich-bewegenden, mal John Grant-weichen, mal intensiv-schneidenden, mal Moneybrother-mitreissenden Stimme solistisch die Alben Trading Happiness For Songs (2005) und Family Feelings (2009) veröffentlichte, war er Kopf der Roots-Rock-Band The Thousand Dollar Playboys und nahm nebenbei eine Duett-CD unter dem Projektnamen The Bukks auf. Die vorliegende Collection bietet auf CD 1 wohlgewählte Albumtracks der Thousand Dollar Playboys und von den beiden ersten Bygden-Solo-Taten (darunter ein auch ein Duett mit Ane Brun!), aber lässt darüberhinaus mit 19 Raritäten der CD 2 auch den Bygden-Kenner strahlen. Unveröffentlichte Duette mit Sharon Vaughan und Nina Persson, früheste Band-Demos, B-Seiten-Stücke, exklusive alternative Fassungen und schließlich fünf Coverversionen (The Passenger, Highwayman, (She's So) Untouchable, I Said Yes und Ruby Tuesday) erfreuen dabei nicht nur das Sammlerherz, sondern zeichnen auch das bewundernswert bandbreite Bild eines mit allen Wurzelwassern gewaschenen Americana-Künstlers, mit Songs zwischen Singer-Songwriter-Folk und Roots Rock, Power Pop und Alternative Country, karger Intensität und blechblas-bewährtem Breitwand, Soul und Southern Rock, das man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Besser kann man einen kennenlernenswerten Künstler nicht vorstellen. (cpa)


Bill Callahan - Have Fun With God
LP/CD - EUR 18,95/15,95

14er. Alle Dream River-Songs in Dub-Versionen! Oft relativ reduziert doch absolut konsequent gemixt, heißt: Es gibt wenig nicht bearbeitete/manipulierte Spuren, je nach Dichte der Arrangements zurückhaltenden bis reichlichen Effekte-Einsatz. Das reicht von sehr sparsamen Phasen, bei denen fast nur der Bass übrigbleibt, bis zu abenteuerlichen innovativen Sounds (v.a. im längsten und wohl lebhaftesten Stück, Summer Dub, kleine dramatische Spitzen inbegriffen). Öfters (nicht immer) sind selbst die Vocals modifiziert, mindestens (wie vieles hier) stark verhallt. Viel Gitarre. Und eine mächtig dunkle bis regelrecht düstere (oder spooky) Stimmung, auf Dauer genossen mit beinahe meditativer Wirkung! Ich bin überrascht, wie schlüssig das wirkt, ein lohnendes für sich bestehendes Album! (dvd)


Rosanne Cash - The River & The Thread
LP/CD/ltd. CD - EUR 24,95/15,95/19,95

Welch eine wundervolle Wurzel-Wohltat! Was für ein rundum reifer Roots-Reigen, welche friedlich Freude für den Country-Connaisseur und den Kenner und Schätzer der düstereren Mythen des amerikanischen Südens. Schon früher erfreute die älteste Cash-Tochter mit ihrer Stimme und Songwritingkunst, aber die Partnerschaft mit dem viel-saitigen Wurzel-Weisen John Leventhal tut ihr nicht nur hör- und spürbar gut, sondern von Album zu Album besser. Vor mehr als einer Dekade begann sie mit Rules Of Travel den reifen Teil ihrer Künstler-Reise, lässt sich Zeit für jedes neue Werk, und nach dem letzten Album mit eigenen Songs, Black Cadillac, sind fast acht Jahre vergangen. Aber das Warten hat sich gelohnt, nie zuvor gelang ihr ein solch gelassen gefühlstiefer Blick zurück, eine derart in sich ruhende, reife Innenansicht der menschlichen Seele, gebettet in ein durchschimmernd-delikates Country-Klang-Lager, das nur die besten Vergleiche zulässt. Geprägt von vielerlei Saitenwerk atmen die neuen Songs weiche Wärme und wurzeltreues Wohlgefühl, Folk-Ehrlichkeit, düstere Southern Gothic-Seelen-Tiefe, Country-Klarheit und dezent dampfenden Swamp-Groove gleichermaßen, stets gesegnet von Rosanne's dunkel-samt-weicher Stimme. Tift Merritt-Sanftmut gepaart mit der berührenden Stimmkraft einer Carly Simon, eigensinnige Lucinda Williams-Würde vereint mit klarer Kaplanksy-Country-Kunst, T-Bone Burnett-Swamp-Groove mit Ry Cooder-Twang, eine prachtvoll-perlende Paarleistung, wie man sie sonst nur bei den Millers erlebt. Aber während John einen brillanten Buddy gibt, ist Rosanne weit davon entfernt, eine bloße Judy-Kopie zu sein, sie salbt, sorgt und schmeichelt, wo Frau Miller sonst schneidet. Auch wenn das 2014er Meisterstück vor allem ein Kind zweier Eltern ist, so trugen allerhand Geistesverwandte zum grandiosen Gelingen bei, unter den Gästen finden sich alte und neue Weggefährten wie Cory Chisel, Rodney Crowell, Amy Helm, Kris Kristofferson, Allison Moorer, John Prine, Derek Trucks, Gabe Witcher (Punch Brothers), John Paul White (The Civil Wars) und Tony Joe White. Ein seltener Singer-Songwriter-Schatz von ebenso genialer wie gelassener Größe. (cpa)

Die limitierte CD-Fassung kommt als 36-seitiges Hard-Cover-Buch und bietet drei nicht unwesentliche Bonustracks, darunter Coverversionen von Townes van Zandt (Two Girls) und Jesse Winchester (Biloxi).


ClickClickDecker - Ich Glaub Dir Gar Nichts Und Irgendwie Doch Alles
LP+DVD/CD/CD+DVD - EUR 16,95/13,95/16,95

Feinziselierte Akustik-Kostbarkeiten, kunstvolle Klanggebilde aus luftiger Leichtigkeit und gelassener Größe, herrlich dazu angetan, Leib und Seele zu umschmeicheln, während die Worte sich nachdrücklich ins Hirn schrauben. Als kongeniales Duo agierend haben Kevin Hamann und Oliver Stangl den ClickClickDecker-Kosmos von den ehemaligen Acht-Spur-Rekorder-Anfängen zu köstlichster Klangfülle erweitert, flirrende Vielfalt und filigrane Feinarbeit prägen die 13 (+1, dem Geduldigen schenkt das Album ein weiteres, verstecktes Kleinod) Lied-Kunstwerke, in akustisch geprägtem, aber gern auch in elektronischen Elementen spielendem Ambiente von den beiden Protagonisten nahezu im Alleingang viel-instrumental erschaffen, wobei neben Band-Eigenheiten auch Stangls musikalische Sozialisation (Fink, Missouri) ihre klingenden Spuren hinterlässt. Die vor vielfarbigen Folk-/Alternative Country-/Pop-Phantasien flirrenden, von unwiderstehlichen Melodien verzauberten Weisen umranken dabei Wort-Bilder von ungekünstelter Klarheit und immer wieder überraschender Trefflichkeit, federleicht hingeworfen und erst auf den zweiten Blick spürbar tonnenschwer. In Szenen, Skizzen, Sofortaufnahmen wird der Alltag zum Spielball lächelnder Lyrik, in einem märchenhaften Meer aus wohligen Klängen zwischen knarzigen Wurzeln, schmeichelndem Folk, sanftem Groove, traumhaften Pop-Perlen und leuchtenden Wolken aus schier schönem Schall versprüht sanfter Mehrstimmengesang leise lachelnde Worte von bedeutsam-berührender Tiefe, gehen sensible Sprache und meisterliche Musik eine Symbiose von ebenso unaufdringlicher wie bemerkenswerter Reife ein. Ein kostbares, kunstvoll-natürliches Kleinod von bleibender Eingängigkeit, ein Album "wie mein altes Taschenmesser - für alles zu gebrauchen". (cpa) Sowohl der Vinyl-Erstauflage als auch der limitierten CD-Fassung liegt die 28-minütige Album-Entstehungs-Dokumentations-DVD "Emmelsbüll und die letzten 12" bei.


Jeff Finlin - My Moby Dick
CD - EUR 15,95

Der frühere Thieves-Schlagwerker und mittlerweile ebenso eigenständige wie -sinnige Singer-Songwriter aus East Nashville veröffentlicht seine Solo-Werke alle zwei bis drei Jahre hierzulande nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit, überrascht mich immer wieder, und wird von Album zu Album stetig besser. Mit einer Stimme irgendwo zwischen Johnny Dowd und Tim Gibbons prägt er auch 2014 eine ebenso saiten-silbern-strahlende wie immer wieder satt-saftig swamp-groovende Song-Kollektion, die er auch als Vielinstrumentalist (Drums, A- und E-Gitarren, Percussions, Keyboards, Piano, Arp) nahezu im Alleingang trägt. Um den Alternative Country-Klangraum noch weiter wertvoll zu füllen, stehen ihm dennoch eine feste Nashville-Mannschaft (mit Dave Jacques, Joe V. McMahan) und ausgewählte Gäste (Eric Straumanis/Gitarren, Fats Kaplan/Strings & Steel, Kevin Gordon/Gesang) zur Seite, und gemeinsam erschaffen sie eine rundum erfreuliche, gern kantig-verspielte, dennoch schneidend reine Americana-Vision zwischen Backporch-Country und deftigem Swamp-Groove, schneidend-schreiendem Gitarren-Twang und friedvollen Folk-Ruhe-Inseln, zwischen mitreissendem Roots-Rock und ausladend-üppigen Sonnenuntergangsballaden. Reifes, kantenreiches Wurzel-Werk eines gestandenen Singer-Songwriters mit den Füßen im Sumpf und dem Kopf im Wüstenwind; in guten, alten Glitterhouse-Tagen hätte Moby Dick einen Platz zwischen Shylingo und der falschen Seite von Memphis verdient. (cpa)


Girl Trouble - Hit It Or Quit It
LP/CD - EUR 16,95/13,95

14er Reissue, 25th Anniversary Edition, 1988 die 1. LP überhaupt, die bei Sub Pop erschien. Aus Tacoma (Washington), gilt als Missing Link zwischen der Garage Rock/Punk-Szene des Nordwestens der 60er (Sonics, Wailers etc.) und dem Seattle-Grunge. Okay, zu Letzterem gibt's einige Parallelen (teilweise auch starke), "Garage" ist's sowieso, aber häufiger erinnert mich das an den wüsten Rock'n'Roll-Appeal der Cramps (oder auch Gun Club)! Und es steht denen nicht viel nach! Glorios dreckig und roh, einige Male schönster Fuzz, und ein paar herrlich verzerrte/fuzzige/klirrende/scharf-frenetische kurze Gitarren-Soli. Zeitlose Klasse! Mit 2 (ebenso guten) unveröffentl. Bonustracks. (dvd)


Anna von Hausswolff - Singing From The Grave
CD - EUR 16,95

Nicht zuletzt durch das breite Echo in geschmackssicheren Kreisen, das ihr 2014er Orgel-Opus Ceremony nach sich zog, wurde jetzt auch das beeindruckende Debut-Kunstwerk der schwedischen Sängerin & Klangkünstlerin an unser Gestade gespült. Schon damals kleidet Anna ihre melancholischen Tragödien mit barocker Wucht, wild wehender Romantik und vielfarbigstem Tastenspiel aus, allerdings spielte auf diesem 2010er Erstling die Orgel nicht so übermächtig im Vordergrund, vielmehr gestaltet sich das akustische Gerüst filigraner, verspielter, Folk-näher, trägt das perlende Piano weit größere Passagen der elegischen Epen, ist überhaupt die Vielfalt an Tasteninstrumenten ein prägender Faktor der zum Teil fast progressiv-phantasie-prall ausufernden Instrumental-Passagen. Dennoch schenkt der sakrale Ton der Orgel auch den Grabgesängen ihre ganz eigene Charakterfarbe, aber es gibt auch kunstvoll kreative Sigur Ros-Saiten-Gespinste, skandinavische Folk-Töne und sogar Americana-Verweise, erhabene Momente von tragischer Antony-Größe und kunstvoll-verspielte, an Joanna Newsom gemahnende Arrangements, alles durch Annas expressiv-mitreissenden Gesang - der sie in Momenten zur einzig würdigen Kate Bush-Nachfolgerin kürt - auf düsteren Engelsflügen in ein dunkel-melancholisches Elysium getragen.

Ein einzigartiger Erstling, dem Ceremony-Verehrer vehement ans Herz gelegt. (cpa)


Henry Girls - Louder Than Words
CD - EUR 14,95

Also das muss doch wohl der Durchbruch für die drei betörenden Schwestern aus dem irischen Donegal sein?! Auch auf diesem neuen Album bieten Karen, Lorna und Joleen McLaughlin bewundernswertesten Harmony-Gesang, quer durch unterschiedliche Genres. Erneut verbinden sie traditionellen amerikanischen Bluegrass und Country-Folk mit keltischen Roots, was man dann zu Recht "Transatlantic Connection" nennt. Wobei der Americana-Anteil auch diesmal wieder den der Brit-Folklore deutlich dominiert - mit Fiddles, Mandoline, Dobro und Steelguitars, aber auch keltischer Harfe. Im Zentrum stehen aber diese unglaublich schönen Stimmen, klassisch geschult und durchaus geschichtsbewusst, denn der eine oder andere Song erinnert gekonnt an historisch Swingendes von den Andrew oder Clark Sisters. Der Bogen wird dann aber weit gespannt in Richtung Indigo Girls, gerne auch in Richtung US-Mainstream-Country-Rock a la Dixie Chicks, aber dann auch wieder in der rotzigen Variante von sagen wir mal Baskery. Der Irische Vibe bleibt für mich meistens im Hintergrund, eine gewisse Clannad-Atmosphäre (die kommen ebenfalls aus Donegal) ist aber oft latent präsent. Egal, man konzentriert sich beim Hören ohnehin ganz auf den ultraharmonischen Zusammenklang von drei perfekten Mädchenstimmen - was eben immer einzigartig zeitlos und wunderschön klingt. (Joe Whirlypop)


Sharon Jones & The Dapkings - Give The People What They Want
LP (+MP3)/CD - EUR 16,95/14,95

Wie wenn nie etwas gewesen wäre. Die große Sharon Jones - in meinen Augen klar die beste/wichtigste/einflussreichste Soul-Sängerin der Gegenwart - ist nach unerfreulicher Auszeit wieder mit einem makellosen neuen Album zurück. Dabei saß der Schock nach ihrer Krebsdiagnose vom letzten Jahr erst mal tief. Scheint aber alles gut gegangen zu sein, denn das neue Album klingt genau so wie es sein soll und auf Tour ist sie mit ihrer einzigartigen Band auch schon wieder - im Mai übrigens auch in Germany. Die Band ist mal wieder vom Feinsten, die Daptones sind mittlerweile weltweit gefragte Cracks ganz ohne Profilneurosen - viel mehr absolute Teamplayer, was eben diesen einzigartig kompakten, rundum klassischen Soul-Sound ausmacht. Diesmal wieder etwas bläserlastiger und stilistisch flexibel, denn erneut bedient man sich hier beim besten von Stax, Motown und Southern Soul. Diesmal höre ich einige Referenzen an die großen Girl-Soulistinnen wie Marvellettes, Velvelettes und Mary Wells, die Tempi sind weitgehend kontrolliert, der Groove souverän untertourig. Der beste Song ist dennoch das dynamische "People Don't Get What They Deserve", mit Vibraphon und brodelndem Northern-Beat. Auch wenn "Give the People What They Want" wahrscheinlich nicht ihr bestes Album geworden ist, wird es die Erfolgsgeschichte von Sharon Jones, ihrer grandiosen Band und dem famosen (Indie-) Label Daptone garantiert nahtlos fortsetzen. (Joe Whirlypop)


Mark Lanegan - Has God Seen My Shadow?/An Anthology 1989-2011
3-LP/2-CD - EUR 39,95/18,95

Es scheint mir, als würde das Light In The Attic Label aus Seattle von einem Mann geleitet, der gleichzeitig Visionär und Verpackungskünstler ist, der es liebt, zu graben, zu forschen und sich selbst Wünsche zu erfüllen. Da geht es scheinbar nicht in erster Linie um Geld, sondern um die Liebe zur Musik, gerne auch von Aussenseitern. Der Erfolg der Rodriguez Platte machte sicher vieles einfacher, aber man muss vor dem Einsatz und dem geschmackvollen Output des Labels einfach den Hut ziehen. Den Gedankengang, eine Mark Lanegan Retrospektive zu erstellen, den kann ich auf jeden Fall nachvollziehen, gehörte der Brummbär spätestens seit dem ersten Sub Pop Solo-Album (das wir noch veröffentlichen durften) zu meinen favorisierten Stimmen. Danach erwies sich der Mann ja als beinahe hyperaktiv und lieh bzw. verkaufte seine Stimme vielen Projekten und Seitenaktivitäten. Eine Werkschau aus seinen Soloplatten und den Projekten wäre das Optimale gewesen, aber vielleicht arbeitet man noch daran, für ein weiteres Volumen das Projekt- Lizensierungsgeflecht zu lösen, denn Has God Seen My Shadow? besteht durchweg aus Songs seiner Soloalben für Sub Pop und Beggar's Banquet. Auf CD1 finden sich pro Album 2-4 Tunes, dazu einige rare Single- und EP-Tracks. An der Auswahl gibt es wenig zu meckern, das Ergebnis ist eine stimmige, im unteren Tempo balladierende Zusammenstellung. Die richtigen Juwelen befinden sich dann auf der 2. CD - 12 zuvor unveröffentlichte Aufnahmen - 11 mal Studio und nur ein mal live. Und diese 35 Minuten fallen meiner Meinung nach qualitativ nicht ab, sondern bilden so, auch wenn sie über einen Zeitraum von fast 15 Jahren aufgenommen wurden, ein durchaus stringentes Album. Das sind voll instrumentiert-arrangierte Aufnahmen und keine Demos oder Songskizzen, sondern leicht psychedelisierte Folk-Blues-Pretiosen, die eben durch diesen einzigartigen Bariton in die Champions League katapultiert werden. Die Verpackung der CD besteht aus einem LP-ähnlichen Gatefoldsleeve mit dickem Booklet, welches aber keine Bio oder Linernotes bereit hält, sondern Fotos, Besetzungs/Aufnahmedetails und handgeschriebenen Texten vorbehalten ist. Perfekte Platte zum Einstieg in den Lanegan-Kosmos und für die, die sich bereits "in space" befinden, sowieso unverzichtbar. (rh)


Eleni Mandell - Let's Fly A Kite
LP (+CD)/CD - EUR 16,95/13,95

Farbenreich arrangiertes, zurückgelehnt dargebotenes, von Erfahrung, Gefühl und Wärme kündendes Album einer Singer-Songwriterin, die ihren ganz eigenen Weg gefunden hat. Schon der Vorgänger wies in die von goldenen Country-Zeiten gesegnete, verlockend-charmante Crooner-Richtung, mit den 12 neuen Originalen perfektioniert Eleni den einst elegant eingeschlagenen Weg. Gebettet in einen von keinerlei Hast getrübten, silberklar fließenden Fluss aus zahlreichen alterslosen Country-Stil-Strömungen von Waltz bis Swing, von Honky Tonk bis Hazelwood, bereichert um Elemente aus Gospel, Jazz und Mariachi, beherrscht die nur selten erhobene, engelsgleiche Stimme der Protagonistin das köstliche Klangbild. Zu voller Wirkung aber gerät die von herrlichen Melodien getragene, liebevolle Verneigung vor dem unbeschwerten, federleichten Wohlklang vergangener Tage nicht zuletzt durch die meisterliche Mittäterschaft von berufener, vielfach vorbelasteter Seite: Unter der Produktions-Regie von Neil Brockbank und Robert Treffern steht die komplette Nick Lowe-Backing Band (Geraint Watkins, Matt Radford, Robert Trehern, Martin Winning und Gregory Townson) der sanften Heldin reif und rund agierend zur Seite, zusätzliche Gäste an Vibraphon, Akkordeon, Geigen, Trompeten und Flügelhorn runden den galant-gelungenen Genuss ab. Weder von Zeitströmungen noch von übertriebener Eile beeinträchtígte, federleichte Warmherz-Wohlklang-Wolken. (cpa)


Ira May - The Spell
LP/CD - EUR 15,95/14,95

Huch, die neue Amy Winehouse ist eine Heidi und dazu Absolventin der Musikakademie Basel, nicht unbedingt eine klassische Soul-Schmiede, vermute ich jedenfalls. Aber jetzt mal ganz ohne Klischees: Iris Bösinger aka Ira May ist tatsächlich ein echtes Stimmwunder. Die blonde Eidgenossin hat sich scheinbar mühelos Volumen und Timbre von Frau Winehouse angeeignet, teilweise ist das wirklich kaum zu unterscheiden. Auf ihrem Debütalbum hat sie sich die Musik vom deutschen Hip-Hop-Produzenten Shuko maßschneidern lassen. Der kann zwar die Daptone-Posse nicht ersetzen, macht seine Sache aber trotzdem gut. Der Sound ist absolut organisch und klingt altmodisch handgespielt - zeitgemäßer Neo-Soul mit Rootsbewusstsein und Geschichtswissen - eben wie beim großen Vorbild. Dazu mit crediblem Gastauftritt des Briten Ty. Die eine oder andere Nummer schielt gekonnt Richtung Pop, dazwischen gibt es auch mal einen flotten Ska-Beat - die Mischung stimmt. Die Balladen sind mir ein wenig zu standardisiert, aber die schnellen Nummern: Chapeau! Die erste Single "Let You Go" groovt mit Vehemenz im unteren Midtempo, mit Streichern, saftiger Orgel und einem mächtigen Beat-Wumms. Dazu diese Stimme, die oft geradezu unheimlich an Amy Winehouse erinnert. Womit Ira May die Welt wohl offen steht - verdientermaßen. (Joe Whirlypop)


James Vincent McMorrow - Post Tropical
LP/CD - EUR 19,95/15,95

Der im Süden der USA lebende Ire ist ein ganz und gar aus dem Rahmen fallender Singer/Songwriter. War sein Debütalbum "Early In The Morning" noch halbwegs konventionell strukturiert, liefert er mit diesem Zweitling ein erstaunliches Epos in ungeahnten musikalischen Dimensionen ab. Denn der Typ ist - mit Verlaub - ein wenig seltsam. Nur so zum Spaß nimmt er eigene Versionen von HipHop-Alben (N.E.R.D.) im DIY-Verfahren auf. Und er singt - fast ausschließlich - in höchstem Falsett, was anfangs schon ein wenig anstrengend ist. "Post Tropical" ist dazu doch ziemlich esoterisch-abgehoben geraten, aber auf durchaus spannende Weise. Die Songs haben oft einen flirrenden Grundton, mit gesampelten Harfen, sanften Blechbläsern und pointiert gesetzten elektronischen Beats. Dazwischen eine wenig diskrete Gitarre und umso mehr von dieser außergewöhnlichen Stimme. Songstrukturen werden dabei oft fast aufgelöst, das ganze mäandert in impressionistische Abstraktion, aber immer sehr liebevoll und detailreich inszeniert. Insgesamt ergibt das dann musikalisches Neuland irgendwo zwischen Scott Matthew, Matthew E. White, Marvin Gaye, Antony & The Johnsons und Bon Iver. Doch, das geht. (Joe Whirlypop)


Beth Nielsen Chapman - Back To Love
CD - EUR 13,95

Da lebt und wirkt dieses Geschenk an die Singer-Songwriter-Gilde seit einem knappen Vierteljahrhundert in Nashville, verfasst wunderbare, bleibende Weisen für Willie Nelson, Lorrie Morgan, Alabama, Kathy Mattea oder Trisha Yearwood, bereichert Soundtracks und veröffentlicht in loser Regelmäßigkeit seit 1990 unter ihrem eigenen, werten Namen ein wundervolles Album nach dem anderen und dennoch erreicht ihr hymnisch-harmonisches Schaffen unsere Gestade nur derart rudimentär, dass man heulen möchte. Auch dieses, ihr 2010er Song-Glanzstück erblickte nie das Veröffentlichungs-Licht unserer deutsch-dämlichen Diaspora, und erst das angekündigte Auftauchen des aktuellen Uncovered-Albums verschaffte mir die großartige Gelegenheit, Back To Love mit Haut und Har zu verfallen. Sie selbst bezeichnet ihre zehnte Song-Sammlung als Rückkehr zur Pop-Musik, war sie doch mit den Werken Hymns und Prism in gänzlich anderen, nicht minder eindrücklich-nachwirkenden Song-Re(li)gionen unterwegs. Diese 11 Chapman-Originale, geprägt von genialer kreativer Kraft, gesegnet von Gastbeiträgen großer Namen wie Darrell Scott, Pat Buchanan, Danny Flowers, Benmont Tench, Michael McDonald , Phil Cunningham, Maartin Allcock, vor allem in der zweiten Hälfte getragen von einem sensibel agierenden Streicher-Ensemble, adeln den selbstgewählten Pop-Begriff allerdings außerordentlich, eröffnet sich dem von Beginn an bezauberten Hörer doch eine ausgewogen-wohlige Melange aus Folk-, Bluesgrass-, Country-, Roots-Rock-, Gospel- und Great American Songbook-Elementen, gekrönt von einer ebenso herzwärmenden wie herrlich klaren Stimme, deren Reife und Natürlichkeit umgehend und bleibend in Bann schlägt. Im besten Sinne eingängige Weisen von edler, erwachsener Eleganz, trotz mancher Parallele (Jennifer Warnes als Stimm-Schwester, Julie Miller für Gefühlstiefe, Shawn Colvin in Sachen Wurzel-Umgang, Judy Collins für die Kunst der ganz großen Streicher-Ballade) in einer Klasse ganz für sich spielend. Mit Nachdruck zur Entdeckung freigegeben. (cpa)


David Olney - Sweet Poison
CD - EUR 15,95

14er, live im Duo mit Sergio Webb, nur Gesang und 2 Gitarren (akustisch, elektrisch oder gemischt). Etwas mehr als die Hälfte der Songs sind ausgesprochen leise, intim gehalten, bewegen sich zwischen typischer Americana, eher Folk (z.T. ziemlich originell!), Songwriter-Country - und fast alle klingen wunderschön! Reichlich Highlights! If I Were You, leicht Townes wesensverwandt, ist einfach traumhaft, so anrührend? Auch No Lies und Red Tail Hawk bewegen sich deutlich in der Tradition von Townes, und Guy Clark. One Tough Town atmet bluesigen Geist. Die restlichen Stücke wirken extrovertiert, zwischen klassischem Storytelling und, mehrfach, Rock ('n'Roll) im Herzen (schon mal incl. einer Prise R'n'B-Einfluß, oder richtig Roots-rockend) - nur halt ohne Drums, aber durchaus mit aggressiver Gitarre. Oh Yeah z.B. kommt richtig gut, fast catchy. Hübsche kleine Melodien der Gitarren übrigens, hier und dort. Er bürgt für hohe Qualität, Empfehlung! (dvd)


Doug Paisley - Strong Feelings
LP/CD - EUR 15,95/14,95

Der Mann aus Toronto schafft es erneut, mit dem denkbar unprätentiösesten Americana-Sound seinen in kurzer Zeit gewachsenen Ruf als höchst vielversprechender Musiker und Songwriter zu zementieren. Sein Sound ist auch auf diesem neuen Album konservativer Countryrock (bluegrassgeschult) im Stil der frühen Siebziger, mit deutlichen Soulelementen, irgendwo zwischen Gene Clark und Dan Penn. Die meistens akustisch-folky gespielte Gitarre wird konsequent (und höchst geschmackvoll) von Tasteninstrumenten begleitet: mal Piano, mal Fender Rhodes oder auch Hammond Orgel. Die Beats sind Country-Style und immer angenehm luftig, die Songs schlicht, rund und melodisch. Das Ganze atmet eine wissende und extrem ausgeruhte Reife, obwohl die Mehrzahl der Songs doch deutlich uptempo ist. Der Vibe erinnert an einen gutgelaunten JJ Cale im Urlaub, in ruhigeren Momente (und mit Co-Sängerin Mary Margaret O'Hara) fast schon an die familiär-impressionistischen Songs der famosen Creekdippers mit Mark Olson und Victoria Williams. Und wie beim Vorgänger "Constant Companion" ist auch wieder The Band-Legende Garth Hudson als Gast dabei. (Joe Whirlypop)


Nathaniel Rateliff - Falling Faster Than You Can Run
CD - EUR 15,95

14er aus Missouri, hierzulande kürzlich Opener für Mumford & Sons. Ein Mann mit absolut eigenem Profil und Klasse! Dafür sorgt u.a. in fast allen Songs eine Eigenheit mit enormem Effekt: (Häufig extreme!) Laut-leise-Kontraste (auch und gerade der Stimme!) mit z.T. dramatischem Ergebnis, wozu sein wunderbar emotionaler Gesang bestens paßt, ihm verschiedenste Ausdrucksmöglichkeiten eröffnet. Mit einfachsten Mitteln schafft er so jede Menge Atmosphäre (der man nur zu gern gebannt folgt!), oft sind größere Teile der Stücke sehr leise (bis fast unhörbar) gehalten, Stille inbegriffen, um hier und da plötzlich richtig Druck, Power, Emphase zu entwickeln. Ausgesprochen gut auch das Songmaterial, hier verschwimmen häufig die Genregrenzen: Stark reduzierter Folk (recht viel), (Roots) Rock, R'n'B-Einfluß (den man teils erst bei näherem Hinhören realisiert), auch eine kleine Prise Country? In den meisten Tracks steht ak. neben (ab und zu auch feinsinnig klangmalender) elektr. Gitarre, Piano (Orgel) ergänzen. Sporadisch dachte ich an Bill Callahan, kurz gar in der Emotionalität an Springsteen. Klasse Album, ich bin gespannt, was da noch folgt? (dvd)


Supersuckers - Get The Hell
LP/CD - EUR 19,95/14,95

14er nach 5 Jahren Pause. Keine Spur von Country diesmal. Sondern im Stil alter Zeiten: Schnörkelloser Pop Punk (meets Rock'n'Roll) - ein Mix aus Rock'n'Roll und hartem Power Pop - frenetischer schneller brettharter Rock'n'Roll a la Motörhead, doch ohne deren rabiate metal-haltige Attitüde - schön rollender Hard Rock mit bluesigen Untertönen respektive einem Hauch R'n'B... und Mischungen aus all dem. Die Gitarren scharf, sogar z.T. aggressiv singend. Melodienreich bis beinahe catchy, richtige kleine Hymnen inklusive. 2 Covers stammen von Depeche Mode und Gary Glitter (!). Gast 1x: Harmonica- Legende Mickey Raphael (also doch noch ein Country-Bezug, wenn auch nur personell). Nichts haben sie verlernt! (dvd)


Transatlantic - Kaleidoscope
3-LP+2-CD/2-CD/2-CD+DVD/2-CD+2-DVD-Artbook - EUR 39,95/17,95/23,95/49,95

Dem Inside Out-Verpackungswahn geschuldet gibts auch das 2014er Mammutwerk der Prog-Rock-Kronen-Collaboration (zu seligen ELP-Zeiten nannte man so etwas Supergroup, glaube ich) gleich in vier verschiedenen Variationen. Das Königs-Quartett Neal Morse (Spock's Beard), Mike Portnoy (Dream Theater), Roine Stolt (Flower Kings) und Pete Trewavas (Marillion) legt mit Kaleidoscope ein neues Welten auslotendes Epos vor, und bietet in allen Format-Fassungen als Dreingabe eine beachtungswürdige 8-Coversong-Bonus-CD (mit eigenen Versionen von And You And I/Yes, Can't Get It Out Of My Head/E.L.O., Conquistador/Procol Harum, Goodbye Yellow Brick Road/Elton John, Tin Soldier/Small Faces, Sylvia/Focus, Indiscipline/King Crimson und Nights In White Satin/Moody Blues). Neben der 2-CD-Standard-Ausgabe gibt's eine um eine DVD (1,5-stündige Making Of-Dokumentation) erweiterte 3-Silberlinge-Version; die Artbook-Ausgabe versammelt die genannten drei Scheiben und eine zusätzliche 5.1-Mix-DVD-Audio in einem LP-formatigen Kunstdruck-Buch. Der wohlverpackten Drei-180g-Vinyl-Version schließlich liegt die erwähnte Doppel-CD als Bonus bei.


Shonna Tucker & Eye Candy - A Tell All
LP/CD - EUR 16,95/15,95

14er, lange Jahre Bassistin und Sängerin der Drive-By Truckers, mit u.a. John Neff (ebenfalls D-BT), Clay Leverett (Jason Isbell, Bright Eyes, D-BT), Gast: Spooner Oldham. Das Ergebnis: Folk/Country-beeinflußter Rock, leise spartanische Folk-Balladen (sehr apart: Lonely People), klassischer leicht rootsiger druckvoller oder differenzierter melodiebetonter US-Guitar (College) Rock, ein famoser dunkler schwerer bluesiger Rocker, eine teilakust. country-eske Ballade, und der großartige rhythmisch packende melodisch ganz feine Country Rock-Shuffle Linda Please, eine wahre Perle! Die beiden Gitarristen (bzw. Pedal Steel) bestens verzahnt, teils von Orgel (oder E-Piano: Spooner) veredelt. Southern-Touch, na klar, soulful gespielt. (dvd)


Warpaint - Warpaint
2-LP/ltd. 2-LP/CD - EUR 23,95/24,95/13,95

Zeitloses Zweitwerk des rein-weiblichen Quartetts aus L.A., den einzigartigen Warpaint-Live-Sound bewahrend rauh-sanft in Szene gesetzt von Flood (P.J. Harvey, Nick Cave) und ein ähnlicher Reife-Sprung wie von der Erst-EP zum eindrücklichen Voll-Debut. Stella, Jenny, Emily und Theresa holen den Harmonie-Himmel herab in die grummelnde Garage, verkleiden zartesten Zauber-Gesang mit roh gereichtem Post-Rock-Saiten-Gespinst, vereinen rauh-faserndes Shoegazing-Geflecht mit mystisch-verzauberndem Traum-Pop, bereichern die verstörend-faszinierenden, gekonnt-kunstvoll errichteten Ton-Türme um psychedelische Rausch-Flüge, waits-pluckernde Trauma-Tiefen und einen verhexten Hauch grenzfreier Björk-Vokal-Phantasie, um schließlich ihre elementare Musik-Chemie jenseits von Zeit und Raum zu erschaffen. Von überschaubarem Tasteneinsatz bekränzt, entstehen die artifiziell verwobenen Klang-Kleider fast ausschließlich auf dem bemerkenswert reif gespielten Grund-Instrumentarium E-Gitarre, Bass und Schlagwerk, trotz aller Fingerfertigkeit von köstlich-rauher Naturbelassenheit getragen, die den Songs einen ganz eigenen, verlockenden Reiz verleihen, bemerkenswert aber auch, zu welcher Melodie- und Stil-Fülle das Warpaint-Weltall gereift ist. Nahezu unbeschreiblich wachsen hier wolkengleich schmeichelnde Traum-Sequenzen und roh-rotziger Rauh-Reif, akustische Artistik und gemüts-gefährdende Gefühlstiefe, sphärische Space-Exkursionen und psychedelischer Post-Rock-Rausch, dezentes Funk-Groove-Gründeln und gelassenes Trip Hop-Tänzeln, filigraner Feen-Folk und samt-sanfter Gesang in himmlischen Harmonien zusammen und bilden eine düster-schillernde, entrückend-verführerische Einheit. Dunkel-rauschhafte Phantasie-Flüge bei bleibender Bodenhaftung, weich-warme Verführung in knisternd-kratzigem Kleid, köstlich kontrastreiche Kombination sich gegenseitig befruchtender Gegensätze. Bewußtseinserweiternd, zeitlos, gut. (cpa) Neben der Norm-Doppel-LP-Ausgabe gibt es auch eine limitierte Fassung in farbigem Vinyl.


The Waterboys - Room To Roam (Collector's Edition)
2-CD - EUR 13,95

Mitte der 80er, als die Fans sich auf die Nachfolger von U2 und The Alarm einstellten, kehrten die Waterboys der "big music" den Rücken und musiszierten mit Fisherman's Blues in pastoral-keltischen Folk-Rock Gefilden an. Rooam To Roam war der Nachfolger und der All Music Guide beschreibt das Werk wie folgt: "Room to Roam extends the scope of the group's previous effort by integrating that album's Irish and Scottish folk elements further into the rock and pop nether regions. If anything, Room to Roam captures head (and soon to be only) Waterboy Mike Scott at his most unabashedly Beatlesque, stringing together whispery interludes, pub-style jam sessions (of the traditional folk variety), sound effects, and genre-defying forays into soul (Something That Is Gone), country (How Long Will I Love You?), traditional folk (Raggle Taggle Gypsy), and full-on rock & roll (Life of Sundays) - the latter cut even dissolves into a group singalong of the Fab Four classic Yellow Submarine. Of the two albums, Room to Roam balances these two worlds the most effectively, and while the more focused and nuanced Fisherman's Blues is the superior record, it lacks Roam's amiable, schizophrenic, and pioneering spirit." 2008 erschien erstmals eine wohlfeil verpackte Collector's Edition mit 17 Bonustracks., die mittlerweile vergriffen ist und hier im Jewelcase zum freundlichen Preis wiederveröffentlicht wird. CD1 dieses Reissues enthält das komplette Album als Remaster - entstanden unter der Aufsicht von Ober-Waterboy Mike Scott, der auch die 17 Bonustracks der 2. CD selbst auswählte. Darunter Alternativversionen, Livetracks und unveröffentlichte Songs. (rh)


Lucinda Williams - Lucinda Williams (25th Anniversary Edition)
2-LP (+Download-Code)/2-CD - EUR 19,95/16,95

Gehörig erweiterte Edel-Ausgabe zum Silber-Jubiläum des dritten Williams-Albums, auf dem Thirty Tigers-Label, bei dem im Laufe des Jahres 2014 auch ihr neues Werk erscheinen soll. Für ihr zweites Album mit selbstverfassten Songs (nach Happy Woman Blues) ließ sich die eigenwillige Alt.-Country-Künstlerin ganze neun Jahre Zeit, das Ergebnis aber rechtfertigte die Mühen. Nicht nur in den Originalfassungen blieben Songs wie I Just Wanted To See You So Bad, Changed The Looks oder Passionate Kisses dauerhaft im Kenner-Ohr, auch in den Versionen von Tom Petty, Mary Chapin Carpenter, Johnny Rodriguez oder The Silos zogen Lucinda's Lieder ihre Wirkungs-Kreise. Die Geburtstags-Ausgabe des frühen Klassikers und nahezu ebenbürtigen Car Wheels-Vorgängers bietet jetzt als Dreingabe zum Originalwerk nicht nur die 6 Bonustracks der 1998er Koch-US-Wiederveröffentlichung (darunter Live-Fassungen von Nothing In Rambling, Disgusted, Side Of The Road, Sundays und Something What Happens When We Talk), sondern zusätzlich noch einen kompletten, 14-Track-langen, bislang unveröffentlichten, rauh-mitreissenden Konzertmitschnitt vom 19. Mai 1989 in Eindhoven, Niederlande. Begleitet von der Band um Gurf Morlix (Gitarren) und Dondald Lindley (Schlagwerk) stellte Lucinda die 88er Studioveröffentlichung mit 8 Songs klar in den Mittelpunkt, Standards und Coverversionen (u.a. Factory Blues, Wild And Blue), und Songs von Happy Woman Blues und Sweet Old World runden ein kreativität- und kraftstrotzendes Konzerterlebnis ab. Großartig gelungenes Geburtstagsgeschenk. (cpa)

Die Doppel-LP-Version kommt in rotem Vinyl und bietet sowohl das Original-Album als auch die 72-minütige Bonus-Abteilung in Download-Form.


Demnächst in diesem Theater...

31.1.
Andrea Schroeder - Where The Wild Oceans End
Uncle Tupelo - No Depression (Legacy Edition)
David Crosby - Croz
Robben Ford - A Day In Nashville
Autumn Defense - Fifth
Railroad Earth - Last Of The Outlaws
Suzanne Vega - Tales From The Realm Of The Queen Of Pentacles
Seth Lakeman - Word Of Mouth
John Butler Trio - Flesh & Blood
Jeff Finlin - My Moby Dick
Mary Chapin Carpenter - Songs From The Movie
Beth Nielsen Chapman - Uncovered
Dum Dum Girls - Too True
Peter Hammill/Gary Lucas - Other World
Man - All's Well That Ends Well (ren.& exp.)
Michael Bloomfield - From His Head To His Heart To His Hands (3-CD+DVD)

07.02.
Aziza Brahim - Soutak
Baskery - Little Wild Life
Hard Working Americans - Hard Working Americans
The Seeds - Raw & Alive
Neil Finn - Dizzy Heights
Bap Kennedy - Let's Start Again
Marissa Nadler - July

Ab 14.02.
Allman Brothers Band - Play All Night: Live At The Beacon Theatre 1992
Band Of Horses - Acoustic At The Ryman
William Fitzsimmons - Lions
Jezabels - The Brink
Nina Persson - Animal Heart
Dr. Feelgood - Live At Rockpalast (1980)
Rockpile - Live At Rockpalast (1980)
Streetwalkers - Live At Rockpalast (1975+1977)
Johnny Winter - True To The Blues: The Johnny Winter Story (4-CD)


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

BLAUDZUN
www.blaudzun.com
Präsentiert von Kulturnews, Melodie & Rhythmus, TapeTV, DetektorFM, Nothing but hope and passion
28.02.2014 NL - Groningen - Vera Prologue Show + Exclusive Online Album Stream
01.03.2014 NL - Rotterdam - Rotown Prologue Show + Exclusive Online Album Stream
02.03.2014 NL - Nijmegen - Doornroosje Prologue Show + Exclusive Online Album Stream
06.03.2014 BE - Brussel - AB Club Prologue Show + Exclusive Online Album Stream
07.03.2014 NL - Utrecht - Tivoli (Release show)
21.03.2014 DE - Cologne - Stadtgarten
22.03.2014 CH - Düdingen - Bad Bonn
23.03.2014 CH - Zürich - Papiersaal
24.03.2014 DE - Munich - Kranhalle
25.03.2014 AT - Vienna - Chelsea
26.03.2014 DE - Berlin - Privat Club
27.03.2014 DE - Hamburg - Prinzenbar
05.04.2014 NL - Amsterdam - Paradiso
06.04.2014 BE - Gent - Vooruit

CHRIS ECKMAN
www.chriseckman.net
21.03.2014 IT - Verona - Club Il Giardino
16.05.2014 BE - Brugge - Cactus Club

GOLDEN KANINE
www.goldenkanine.com
06.02.2014 DE - Leipzig - Schaubühne
07.02.2014 DE - Plauen - Malzhaus
08.02.2014 DE - Braunschweig - Nexus
09.02.2014 DE - Berlin - Badehaus
11.02.2014 DE - Dresden - Societätstheater
12.02.2014 DE - Wiesbaden - Schlachthof
13.02.2014 DE - Oberhausen - Druckluft
14.02.2014 DE - Husum - Speicher
15.02.2014 DE - Lauenau - Kesselhaus
16.02.2014 DE - Köln - Studio 672 (Stadtgarten)

TERRY LEE HALE
www.terryleehale.com
31.01.2014 DE - Cafe Kapillo - Langenau
01.02.2014 DE - Stuttgart (TLH solo) - Laboratorium

ANDREA SCHROEDER
www.andreaschroeder.com
24.01.2014 DE - Berlin - Maschinenhaus (Kulturbrauerei) - Album Release show
06.03.2014 DE - Potsdam - Andrea Schroeder mit dem 'Deutschen Filmorchester Babelsberg
(Radiokonzert exklusiv auf Radioeins)
17.04.2014 RU - Bukarest - The Silver Church
25.04.2014 DE - Berlin - Lido

SLIM CESSNA'S AUTO CLUB
slimcessnasautoclub.com
24.01.2014 DE - Freiburg - Räng Teng Teng
25.01.2014 DE - Crailsheim - Adieu Tristesse
26.01.2014 DE - München - Feierwerk
27.01.2014 AT - Wien - Arena
29.01.2014 DE - Oberhausen - Druckluft
31.01.2014 NL - Utrecht - DB's
01.02.2014 DE - Stuttgart - Goldmark's
02.02.2014 CH - Schaffhausen - Taptab
03.02.2014 FR - Montpellier - Secret Place
04.02.2014 ES - Barcelona - Sidecar
05.02.2014 ES - Madrid - El Sol
06.02.2014 ES - Valencia - Wah Wah
07.02.2014 ES - Santander - Escenario
08.02.2014 ES - Bilbao - Fever Club

TAMIKREST
www.tamikrest.net
14.02.2014 CH - Luzern - Südpol
15.02.2014 CH - Geneve - Antigel Festival
18.02.2014 DE - Nürnberg - Hirsch
19.02.2014 NL - Rotterdam - Bird
20.02.2014 BE - Borgerhout/Antwerpen - De Roma
21.02.2014 DE - Karlsruhe - Tollhaus
22.02.2014 CH - Fribourg - La Spirale
23.02.2014 DE - Cologne - Philharmonie
24.02.2014 DE - Heidelberg - Karlstorbahnhof
27.02.2014 HR - Zagreb - Vintage Industrial Bar
28.02.2014 AT - Ottensheim /Linz - Gasthof zur Post
05.03.2014 DE - Husum - Speicher
06.03.2014 DK - Aalborg - Studenterhuset
07.03.2014 NO - Oslo - Cosmopolite
08.03.2014 SE - Gothenborg - Kulturhuset
09.03.2014 DK - Aarhus - Voxhall
12.03.2014 NL - Tilburg - 013
13.03.2014 DE - Trier - Tuchfabrik
17.03.2014 DE - Wiesbaden - Schlachthof
18.03.2014 DE - Koblenz - Café Hahn
21.03.2014 FR - Questembert - Centre Culturel
25.03.2014 DE - Dortmund - Konzerthaus (w/Sahara Soul)
26.03.2014 DE - Bremerhaven - Pferdestall
27.03.2014 DE - Wolfsburg - Hallenbad
28.03.2014 DE - Münster - Gleis 22
29.03.2014 LU - Luxembourg - Philharmonie (w/Sahara Soul)
30.03.2014 NL - Amsterdam - North Sea Jazz Club
31.03.2014 NL - Utrecht - Tivoli De Helling
02.04.2014 DE - Reutlingen - Franz K.
03.04.2014 De - Lörrach - Burghof w/Sahara Soul)
04.04.2014 DK - Copenhagen - Global CPH
01.08.2014 DE - Fulda - Burg Herzberg Festival
03.08.2014 DE - Nürnberg - Bardentreffen


Schönes Wochenende!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2014