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LABEL/4216: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 11.09.15 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (11.09.2015)


Gratis-Beilage zum Wochenende!

Frohe Botschaft aus dem Lager: Gewissenhaftes Räumen brachte eine recht gute Handvoll von drei Blaudzun-Promo-Singles zum Vorschein, in schmucke bedruckte Pappe gewandete Tonträger zur Radio-Bewerbung des jüngsten Blaudzun-Albums, für kein Geld der Welt auf dem freien Markt da draußen zu erwerben. Die drei CD-Singles Promises Of No Man's Land (2 Tracks), Hollow People (1 Track) und Too Many Hopes For July (2 Tracks) werden wir, in einem Akt der unvergleichlichen Gnade, den ersten 100 Bestellern dieses Newsletter-Wochenendes gratis beilegen, jeder Auftrag, der uns von Newsletter-Erhalt, Freitagmittag (in Zahlen: 11.09., 12:00 Uhr), bis Montagmittag (14.9., 12:00 Uhr) erreicht, kommt mit in den großen Gratis-Verteiler-Topf.


Frischer Weltmusik-Wind von Glitterbeat

Bixiga 70 - III
LP (+Download-Code)/CD - EUR 16,75/14,75

Fünf Jahre nach ihrer Gründung bewegt sich die aus São Paulo stammende brasilianische Band Bixiga 70 musikalisch weiter vorwärts und benennt ihr drittes Album kurz und treffend III. Hier trifft eine energetische Mischung verschiedener Kulturen aus den Klängen und Rhythmen Brasiliens und Afrikas auf die unverwechselbare musikalische Identität der zehn Bandmitglieder. Deren kollektive Einflüsse reichen von Jazz, Funk und afro-brasilianischer Musik bis zu Dub und Reggae, Elektronik, Cumbia und Carimbó, Ethio-Jazz und Samba. III ist ein atemberaubender rhythmischer Sturm, in den inspirierte Soli, Harmonie und Dynamik, Beats und Improvisationen in vitaler und unvorhersehbarer Weise ineinander greifen. Mit absoluter Tanzbarkeit, einem scharfen Sinn für Humor und politischen Überlegungen ist das Herzblut dieses Albums reine Instrumentalmusik, die allerdings zutiefst anspricht. Auf den neun Tracks verschmelzen die Stile - zeitgenössischer Afro-Funk, marokkanische Cumbia, spiritueller Jazz, afro-brasilianische Gesänge, kubanische Blaxploitation, Sounds der São Paulo Black Rio Bewegung, arabischer Dub, Malinké Trommeln, angolanische Gitarrenmusik und traditionelle Bambus Fife Bands - und erwachen zu neuem Leben.


Universale Überraschungen

Das Weihnachtsgeschäft naht mit großen Schritten, und da ist man sich auch bei den Großen Brüdern vor nichts mehr fies, wenn es um die Mitt-Bepreisung neuer und neuester Veröffentlichung geht. Warum schon solche Pracht-Perlen wie die aktuellen Alben von Calexico, Tocotronic, Sophie Hunger oder Laura Marling bereits mittpreiswürdig sind, entzieht sich meiner Kenntnis, decken wir also den gütigen Mantel des Schweigens darüber und nehmen den vorübergehenden Preisverfall einfach hin und mit. Obacht: Weihnachten ist Schluss mit lustig, da gehen die Preise wieder rauf und räufer. Hier nur eine kleine, feine Essenz.

Je 1-CD:
Angus & Julia Stone - Angus & Julia Stone 8,95
Arcade Fire - Reflektor 2-CD 8,95
Rebekka Bakken - Little Drop Of Poison 8,95
Broken Circle Breakdown Bluegrass Band - Unbroken! Live In Concert 8,95
Eric Burdon - 'Til Your River Runs Dry 8,95
Calexico - Edge Of The Sun 8,95
Rosanne Cash - The River & The Thread 8,95
Chemical Brothers - Don't Think CD+DVD 8,95
Deep Purple - Made In Japan (2014 Remaster) 8,95
Ben & Ellen Harper - Childhood Home 8,95
Sophie Hunger - Supermoon 8,95
Keith Jarrett/Charlie Haden - Last Dance 8,95
B.B. King - One Kind Favor 8,95
Kooks - Listen 8,95
Amos Lee - Mountains Of Sorrow, Rivers Of Song 8,95
Laura Marling - Short Movie 8,95
Mavericks - Mono 8,95
Benmont Tench - You Should Be So Lucky 8,95
Tocotronic - Tocotronic (Das Rote Album) 8,95
Allen Toussaint - Songbook 8,95
Frank Zappa - Joe's Garage Acts 1, 2 & 3 2-CD 8,95

Je 2-CD:
Burt Bacharach - Anyone Who Had A Heart: The Art Of B.B, 11,95
Fairport Convention - Rising For The Moon (DeLuxe Edition) 11,95
Jam - The Gift (DeLuxe Edition) 11,95
Rod Stewart - Rarities 11,95
Velvet Underground & Nico - Velvet Underground & Nico (45th Anniversary) 11,95
Amy Winehouse - Back To Black (DeLuxe Edition) 11,95
Amy Winehouse - Frank (DeLuxe Edition) 11,95
Steve Winwood- Arc Of A Diver (DeLuxe Edition) 11,95


Frisch entdeckter Lanegan-Leckerbissen

Mark Lanegan - Houston: Publishing Demos 2002
LP/CD - EUR 24,95/14,95

Vergesst den Publishing Demo-Quark in der Titel-Angabe, hier habt Ihr das Beeindruckendste, Bewegendste, ja Beste, was ich vom Mann mit der fels-rauhen Stimme seit den seligen Field Songs hören und erleben durfte. Lanegan ließ bislang nie viel Langeweile aufkommen, wenn es um Vielfalt an Veröffentlichungen ging, nicht jedem seiner Pfade konnte ich uneingeschränkt folgen, zudem bleibt die Einstufung seines Werkes jedem selbst und seiner jeweiligen musikalischen Sozialisation überlassen. Sind manchem bis heute seine Screaming Trees-Tage in bester Erinnerung, so stehen bei anderen die beiden ersten Sub Pop-Solo-Alben unangefochten auf dem ewigen Thron, schätzen dritte nichts so sehr wie seine verschiedenen, variations- wie wendungsreichen Collaborationen. Für mich bilden die Alben I'll Take Care Of You (1999) und Field Songs (2001) das prägende Paar für meinen Begriff der Lanegan-Magie, nie wieder sollte er derart tief und bleibend mein Hörer- und Verehrer-Herz erreichen. Jetzt veröffentlicht Ipecac ein in den Archiven gut verstecktes 12-Song-Album aus dem Jahre 2002, das die nicht nur zeitlich große Lücke zum 2003er Field Songs-Nachfolger Bubblegum mit einer Wucht und Vehemenz schließt, die mich nachhaltig überwältigt. Ein Dutzend fiebriger Lanegan-Originale, innerhalb von 5 Tagen in Houston, Texas mit voller Band eingespielt (mit Mike Johnson/Gitarren, Keni Richards/Schlagwerk, Ian Moore/Gitarren, Bukka Allen/Hammond, Akkordeon & weitere Tastenarbeit und Willie Nelson-Seitenmann Mickey Raphael/Mundharmonika), den ganzen düsteren, dreckigen Desert-Kosmos zwischen Timbre und Twang, roh-verzerrtem Saitenklang und rauh wehender Romantik atmend, zwischen bösem Blues, versöhnlichen Balladen, hypnotisierenden Drones, schwermütigen Wüsten-Shanties, psychedelischen E-Gitarren-Landschaften und unendlichen Cowboy Junkies-Weiten. Die wenigsten Songs dieses ebenso spürbar satt wie handfest-heftig produzierten Vollwert-Albums erlebten seit der Ersteinspielung eine andere Form der Veröffentlichung (darunter When It's In You (Methamphetamine Blues)), zehn wehe Weisen erfahren hier ihre CD-Premiere, in ihrer Gänze und in dieser rauh-reifen Form aber darf man das dreckige Dutzend hier erstmals kennen und lieben lernen. Von innen her verbrennendes Feuer, die dunkel-desaströse Seite des Americana-Traumes und eine einzigartige Stimme, die sich klaftertief unter die Gänsehaut reibt - lange durfte man Lanegan nicht mehr derart intensiv erleben. Eine essentielle Entdeckung. (cpa)

Einen Monat zum Sonderpreis:
Der klassische Solo-Lanegan auf Sub Pop, je 1-CD:
Mark Lanegan - The Winding Sheet 9,95
Mark Lanegan - Whiskey For The Holy Ghost 9,95
Mark Lanegan - Scraps At Midnight 9,95
Mark Lanegan - I'll Take Care Of You 9,95
Mark Lanegan - Field Songs 9,95


Auch im Netz begehbar: Der September-Katalog

Ganz in Ruhe könnt Ihr die September-Ausgabe des Glitterhouse-Mailorder-Kataloges auch online studieren, akustisch unterfüttert mit Songs kommender Veröffentlichungen unserer Heim-Labels Glitterhouse & Glitterbeat.


ERLESENE TONTRÄGER ZUM KLINGENDEN WOCHENAUSKLANG

The Arcs - Yours, Dreamily
LP/CD - EUR 25,95/15,95

15er, neue Side-Band von Dan Auerbach (Black Keys), mit Richard Swift und 3 Leuten der Daptone-Clique. Einige Songs leben vom Kontrast der Sounds (u.a. Fuzzgitarren) und Stile (z.B. R'n'B) von ca. 1970 zu zeitgenössischeren Pop- oder Groove-Anleihen (samt full-blooded Synthies), andere zelebrieren die 70er halbwegs (nie ganz) pur (Soul v.a., mal feat. funky Grooves, mal ein Hauch Reggae, mal balladesk mit Soundeffekten). Oder es wirkt eher zeitlos (ohne auf die 70er zu verzichten), sacht psychedelisierte satt groovende oder blue-eyed Soul-Rock-Pop-Mixturen z.B.; auch die 80er kommen zu Ehren, sei es via einem Hauch Prince oder einer Prise Curtis Mayfield der Zeit. Saftiger/süffiger Stoff, v.a. jede Menge feine Melodien/gute Songs! Und eine Reihe toller kurzer Gitarreneinlagen wie in alten Zeiten. Die spooky-dunkle Ballade Come And Go gefällt mir besonders! (dvd)


Brian Auger - Back To The Beginning: The Brian Auger Anthology
2-LP/2-CD - EUR 23,95/16,95

Doppel-Tonträger-Werkschau des mittlerweile 76 Jahre alten britischen Tastenmanns, mit 24 repräsentativen Songs aus rund fünfzig Karrierejahren. Anfangs noch am Piano, später dann an der klassischen B3 Hammondorgel in der Tradition von Jimmy Smith, ging Auger seinen Weg vom zunächst noch recht braven Jazz über dreckigeren, funky R&B, ganz ähnlich wie sein ebenso guter Kollege Georgie Fame, bis zu durchaus psychedelischem Fusion Jazz der späteren Jahre. Über knapp zwei Stunden fängt die Reise bei drei Nummern seines frühen Jazz-Trios an (Auger noch am Piano), führt dann über diverse Nummern mit Judy Driscoll & The Trinity bis zu seiner Band Oblivion Express, und endet schließlich in der Gegenwart: das neue Album "Live In Los Angeles" erscheint demnächst. Das Ganze zwar mit stilistischen Entwicklungen, aber in gleichbleibend hoher musikalischer Qualität - und eben diesem unverwechselbaren Stil. Brian Auger spielt eine messerscharfe, psychedelische, superflüssige Acid-Hammond Orgel, der ich tatsächlich stundenlang zuhören könnte. Beim Hören der teils längeren Tracks wartet man geradezu auf Augers Soloparts, die aber (leider...) niemals allzu episch geraten. Am besten gefallen mir natürlich die funky-tanzbaren Nummern wie das unsterbliche "Indian Rope Man" mit Julie Driscoll, es finden sich hier aber auch einige Raritäten. Jazz ist das nicht wirklich, viel eher ein hypnotischer Mix aus psychedelisch angehauchtem Funk und Proto-Acid Jazz (Joe Whirlypop)


Paul Brady - Live At Rockpalast (1983)
DVD+CD - EUR 16,95

2015er Repertoire-Veröffentlichung des restaurierten/remasterten Rockpalast-Materials, vom WDR-Team bei einem Auftritt in der Hamburger Markthalle am 8. Dezember 1983 mitgeschnitten. Im Zentrum der 78-minütigen Aufnahme steht dabei vor allem das 1983 Solo-Album Hard Station, welches sich auch musikalisch von seiner Planxty-Bandvergangenheit abhob; zu hören gibt's auf DVD wie CD ein Dutzend Songs incl. Not The Only One, The Road To The Promised Land, Crazy Dreams, Steel Claw, Helpless Heart und Busted Loose.


Ane Brun - When I'm Free
LP/CD - EUR 15,95/14,95

Anfänglich verwirrendes, bei jedem neuen Eintauchen berührenderes, mit der eigenen Wandelbarkeit spielendes 2015 Düster-Wolken-Werk der Norwegerin mit der unverwechselbaren, bewegend-beeindruckenden Stimme, das sich und seine Untiefen erst bei wiederholtem Intensiv-Lauschen preisgibt. Nur wenige rein akustische Instrumente beleben das zunächst kühl schimmernde, von allerlei kunstvollem Keyboard-Einsatz geprägte Klangbild der zehn gazegleichen, gewohnte Song-Strukturen aufbrechenden Schwebstoffe, weiche Piano-Akkorde, eine Folk-Geist-gebende Gitarre, ein sanft-beweglicher Kontrabass und Linnea Olsson's Harfe zählen zu den wenigen greifbaren Instrumental-Zeugen, die in dem weich-warm schwebenden Meer aus Keyboard-Klängen, Synth-Schwaden und Orgel-Teppichen auf- und abtauchen, auch die unterschwellige Rhythmik bleibt stets eher dezent, Trip Hop-verträumt, alles ist einzig dazu angetan, Anes Gesang in seiner engelsgleichen Entrücktheit in den Mittelpunkt der weit hallenden Klang-Säle zu stellen. Und so schwebt sie durch dunkle Gothic-Kathedralen, gereifte Gabriel-Pop-Phantasien, exotische World Music-Welten und warme Jazz-Verwandtschaften, geschaffen von Weggefährten, Freunden und Gästen wie Dan Berglund (Esbjörn Svensson Trio), Martin Hederos (Soundtrack Of Our Lives), Andreas Werliin (Wildbirds & Peacedrums), Nina Kinert, John Eriksson (Peter, Björn & John) und gefühlvoll gekrönt von einer einzigartig gefühlsgeführten Stimme. Imaginationsreiche, weltfern-verwehte Phantasielandschaften zwischen Trip Hop-Traum, elektronischem Düsterwald und ästhetischem Art-Pop-Paradies. (cpa)


Clientele - Alone & Unreal: The Best Of
LP (+Download-Code)/CD - EUR 24,95/15,95

Die 2015er Zusammenstellung des Pointy-Labels beinhaltet neben 10 ausgesuchten Albumtracks (aus den Vollwerken Suburban Light, Violet Hour, Strange Geometry, God Save The Clientele und Bonfies On The Heath) und dem 2014er Single-Stück On A Summer Trail noch eine Download-Card (beiden Formaten beiliegend), die den Zugang zu der bislang unveröffentlichten, 10-Song-gefüllten Live-Session The Sound Of Young Basingstoke aus der Frühphase der Band bietet. "Welcome to an exquisitely haunted world of suburban psychedelia by one of the decade's great overlooked bands! (Mojo); "A welcome reminder of how magical Alasdair MacLean's songs can sound." (Uncut)


Elster Silberflug - Ich Fahr Dahin & Komm In Meinen Rosengarten
CD - EUR 14,95

2015er Sireena-Wiederveröffentlichung der beiden ersten Alben der Elster-Silberflug-Original-Besetzung, die in den frühen 70ern mit zur Wogenkrone der überschau-, aber deutlich vernehmbaren Folk-Welle zählte, in der auch Formationen wie Zupfgeigenhansel, Ougenweide, Fiedelmichel, Singspiel oder Liederjan erfolgreich und prägend mitschwammen. Zum Repertoire des Heidelberger Sextetts um Barbara Grosse (Gesang, Perkussion), Lutz Berger (Geige) und Diethard Heiss (Bass, Flöte) zählten vor allem Volksweisen, denen es mit naturbelassenen Arrangements neues Leben verliehen. Unter den 27 Tracks finden sich u.a. Zum Tanze Da Geht Ein Mädel, Klein Wild Vögelein, Mandolinentanz, Wacker Mädchen, Schwartenhals, Es Gingen Drei Gesellen.


Jimi Hendrix - Freedom: Atlanta Pop Festival
2-LP/2-CD - EUR 21,95/18,95

Offizielles 15er Release auf Sony Legacy, also best-möglicher Sound. Live vom Mega-Festival am 4.7.70, die "Cry Of Love"-Band (Billy Cox, Mitch Mitchell). Einen Teil gab's, ewig nicht mehr erhältlich, auf der raren Stages-Box und dem Atlanta-Video. Teils ganz schön wüst/wild (Spanish Castle Magic, v.a. das Solo, Fire, Purple Haze), teils sehr konzentriert (Red House, Hey Joe, top!), mal viel Zug drin (All Along The Watchtower, das scharfkantige damals neue Straight Ahead) bzw. gar mächtig abziehend (Stone Free, beschleunigt, klasse sehr lineares längeres trocken-straightes Solo; ein Highlight!). Superb das 9-minütige Hear My Train A Comin', 2 lange immens inspirierte z.T. ungewöhnlich "weiche" fließende Soli, Lover Man kommt extrem agil, fast brennend, Room Full Of Mirrors irgendwie mit kleinem Country-Touch (!), Star Spangled Banner noch greller, abgefahrener als sonst, kurz explodierend. Plus Message To Love, Foxy Lady, Freedom, ein ausnehmend kraftvolles relativ kompaktes Voodoo Chile. Lang und lohnend! (dvd)


Iron Maiden - The Book Of Souls
3-LP/2-CD/2-CD-DeLuxe - EUR 37,95/16,95/19,95

Hehe, da habe ich mich echt drauf gefreut: Die Metal-Großmeister raffen sich noch einmal zu einer Album-Großtat auf, so zumindest meine Hoffnung. Seit 40 Jahren im Geschäft und ein maßgeblicher Einfluss auf meine musikalische Sozialisation, habe ich Iron Maiden nach dem letzten richtig guten Album ("Seventh Son" von 1988) nur noch am Rande wahrgenommen, während sie sich von einer klassischen Album-Band zu einer Live-Maschine von beängstigenden Dimensionen entwickelt hatten. Jetzt also das mächtige Doppelalbum mit 92 Minuten Spielzeit und einem sich stimmlich auf der Höhe befindlichen Bruce Dickinson (nach überstandener Krebserkrankung). Stilistisch nur halbwegs angeprogt, also nicht überambitioniert komplex, soundmäßig kompakt, die Produktion vielleicht ein klein wenig matschig, aber man muss ja auch viele laute Instrumente zusammenbringen. So gut wie Martin Birch konnte das im Genre niemand, der hat sich aber leider schon vor zwanzig Jahren zur Ruhe gesetzt. Dass der eine oder andere Song mit ambitionierter Überlänge die Genre-Konventionen vorsichtig erweitern will, kann man ja auch verstehen, wer will nach all den Jahren schon ausschließlich gradlinige bis stumpfe Hardrock-Hymnen am Fließband raushauen. Iron Maiden haben für meinen Geschmack einen pragmatischen Weg zwischen gekonntem Bombast und kompetenter Härte gefunden: mit gewollten Klischees, aber nicht allzu schematisch, immer mit souveränen Hymnen, aber auch brachialen Uptempo-Brechern. Und gute Songs haben sie auch heute noch drauf: der Opener "If Eternity Should Fail" überzeugt mich ebenso wie das schnelle "When The River Runs Deep", der mächtige Tielsong und das durch und durch klassische "Tears Of A Clown". Es kommt nur selten zu ausufernden Soloeskapaden, was im Hardrock ja fast immer nervt. Stattdessen satte Breaks und Tempowechsel an den exakt richtigen Stellen, edle Twin-Gitarren und dieser ganz spezielle Bass-Sound von Steve Harris. Der finale 18-Minüter (von Dickinson geschrieben) zieht sich für meinen Geschmack etwas pianoschwanger und allzu episch in die Länge, aber das hat bei Iron Maiden ja durchaus Tradition. Keine Experimente also in einem ohnehin wertkonservativen Genre, hier hören wir das Beste aus 40 Jahren komprimiert auf einem Album. Oder sagen wir es mal so: "The Book Of Souls" klingt exakt so wie erhofft und auch erwartet. Die limitierte CD-Deluxe-Version kommt mit Hardcover Buch, das Vinyl ist "Triple-Heavyweight". (Joe Whirlypop)


Joco - Horizon
LP (+CD)/CD - EUR 18,95/13,95

Unvoreingenommenheit ist eine Gottes-Gabe. Einfach nur ein Werk für sich sprechen lassen, ohne, dass das info-verwirrte Hirn die Hörgänge mit unnötigem Neben-Wissen zukleistert. Und im Fall dieser 13-Song-Kollektion zwischen Boy-Duett-Harmonie-Himmel und kreativem Stoosh-Eigensinn lohnt es sich, erst die sparsam arrangierten, und dennoch so voller Wohlklang wirkenden Weisen in sich aufzunehmen, bevor man das gewaltige Wortrauschen des begleitenden Blätterwaldes das eigene Urteil vorwegnehmen lässt. Nach Jahren des gemeinsamen Musizierens und Monaten des Auf-den-Punkt-Vorbereitens haben die Schwestern Cosima und Josepha Carl nur zwei Tage gebraucht, um die vorliegende Pop-Perlen-Kette unter den erfahrenen Produktionshänden von Steve Orchard (Paul McCartney, Björk, Coldplay) in den geschichtsträchtigen Abbey Road-Studios einzuspielen, allein nur ihre perfekt harmonierenden Stimmen und ihre eigenen vielinstrumentalen Spiel-Künste für die guten Ziele nutzend. Das mal akkord-akzentuierte, mal perfekt perlende Piano steht im Zentrum des gewollt sparsam gehaltenen Instrumental-Raumes, pointiert eingesetztes, verspieltes, nie überbetontes Schlagwerk schafft köstliche Kontrapunkte, Fender Rhodes, Wurlitzer, Celeste und akustische Gitarren streuen grandiose Glanzlichter. Selbst in kargst besetzten Momenten (bis hin zur sanft-sakralen A-Capella-Reinheit) klingen die Schön-Schall-Räume der Schwestern phantasievoll ausgefüllt, was ebenso an ihrer Spielkunst wie an ihren perfekt harmonierenden Stimmen liegt, die sie durchgängig im Doppelpack einsetzen, mal unisono, mal im fesselnden Frage-Antwort-Spiel, mal im eleganten Parallel-Paarlauf, mal in kunstvoll verschlungenen, betörenden Zwiegesangs-Linien von zierlich-zartem Zauber. Durch die Zeilen spürt man die britischen Folk-Wurzeln und auch die New York-Folk-Revival-Elemente mehr, als dass man sie hört, denn was die beiden hier in blindem Einverständnis kreieren ist feen-feder-leichtfüßiger, edel-eleganter, verspielt-eigensinniger Pracht-Pop, der seine Klavier-Verwandtschaften irgendwo zwischen Kate Bush, Sara Bareilles oder Billy Joel finden kann, Boy als naheliegendes Vergleichsobjekt nicht überstrapaziert, und durch angeborenes Harmonie-Gefühl fasziniert. Sämtliche seelenvollen Songs stammen aus den Federn der Carl-Schwestern, vom unbegleiteten pastoralen Paargesang bis hin zur federleicht verführerischen Tanz-Einladung, und wenn das ungemein charmante Winter, einziges deutschsprachiges Stück der 13-Song-Sammlung, schmeichelnd in den milden Abend entlässt, ist man bereits so verzaubert, dass selbst Deutschlands Norden als Herkunft eines ebenso einzigartigen wie edlen Pop-Prachtstücks vorstellbar geworden ist. (cpa)


Kris Kristofferson & Rita Coolidge - Sunday Mornin' Comin' Down
CD - EUR 14,95

Bemerkenswertes Live-Dokument eines Singer-Songwriters, der beide Begriffe mit gleicher Qualität und Bedeutungstiefe zu füllen weiß - seine sonore Stimme ein prägendes Markenzeichen und seine Weisen bis heute unvergessen. Dieser Mitschnitt eines Auftritts in den RCA-Studios, New York, vom 25. April 1972 ist an der oberen Grenze der Broadcast-Aufnahmen-Klangqualität angesiedelt, die knapp, aber bestens besetzten Akustik-Arrangements (Terry Paul/Bass, Donnie Fritts/Piano und der damals 23 Jahre junge Stephen, "the baby of the group", an der führenden Akustik-Gitarre) kommen klar zur Geltung, und Kristofferson's Stimme reibt gewohnt rauh an der Gänsehaut. Nach einem wohlgewählten 9-Song-Set (incl. When I Loved Her, Jesus Was A Capricorn, Same Old Song, Loving Her Was Easier, Billy Dee, Sunday Mornin' Comin' Down) betrifft Gefährtin Rita die Szene, und mit ihren Solo-Songs halten Hammond, Gospel & Gott ihren Bühneneinzug. Nach Jesus Song, Woman Left Alone und Everybody Loves A Winner gesellt sich ihr Gesangspartner an die Seite, und Help Me Make It Through The Night und One Day Let The Music Play bilden als herz- und stimmvolle Duette den gefühlsgeladenen Abend-Abschluß. Auch wenn die ein- und ausleitenden 7-Up-Radio-Quasseleien als belustigend-belästigendes Zeitdokument durchaus auch verzichtbar gewesen wären, so sind doch die fast 60 Minuten reinen Konzert-Genusses zwischen An- und Ab-Moderation den Erwerb mehr als wert. (cpa)


Low - Ones And Sixes
2-LP (+Download-Code)/CD - EUR 21,95/14,95

Wie kann es sein, dass sich dieses Trio trotz seines beeindruckenden Wirkens immer noch im Werden und Wachsen befindet und sich (und uns) dennoch so treu bleibt? Dass jedes neue Low-Album mich derart überrollt, überrascht, erfüllt, bestätigt & bereichert, in einer Regelmäßigkeit und Konsequenz, wie ich es bei anderen seltenst erlebe? Und wie schaffen es Alan Sparhawk, Steve Carrington und die engelsgleich singende Mimi Parker, die 12 neuen Songs nahezu nackt darzureichen, und dennoch die Klangsäle mit himmlischem Hallen & Schallen bis an den Rand der Wohlfühl-Vorstellungskraft zu füllen? Was anfänglich wie eine Low-Fi-Variante scheint, mit wenigsten Mitteln realisiert, von sparsamer Elektronik umpluckert, entfaltet sich im Verlauf des musikalischen Geschehens zu einem Klangkosmos von ganz eigener, unwiderstehlicher, unendlich fesselnder Wirkung, in der nur scheinbaren Kargheit entfalten sich die Stärken dieses kongenialen Alt. Country-Dreigestirns zu voller, magischer Macht, vereinen sich hypnotisierend-wiegendes Wiederholen, seelenvolle Songstrukturen, traumwandlerisches Melodiegefühl und wahrlich himmlische, volltönende, vielstimmige Harmonien zu einem köstlichen Kosmos, der die herrlich hallenden Schallräume bis in die letzten Winkel füllt. Die ein- bis sparsame, analog anmutende Elektronik bleibt dabei nicht alleinig bestimmende instrumentale Macht, akustische und elektrische Gitarren beherrschen mehr und mehr den mitunter an der Schall-Schmerzgrenze zerrenden, dennoch wundersam warmweichen Weltraum, ohne dabei je die überwältigend führende Rolle der unendlich betörenden stimmlichen Schönheit der beiden Protagonistgen zu gefährden. Und wenn sich dann im ausschweifend-schwelgenden, 10 Minuten voll auskostenden Landslide-Epos diese konzentrierte kreative Kraft langsam, aber gewaltig zu epochalen Americana-Ausmaßen ausweitet, dann erreicht das Album einen einsam-einzigartigen Gipfel der großartigen Gefühle. In diesen harmonisch-heiligen Höhen werden auch die Vergleiche knapp, Boxharp-Anklänge, Scott Matthew-Nähen, auch Yo La Tengo-Nähen mag man heraushören, aber mit Ones & Sixes reichen selbst die Low-Vergleiche nicht mehr aus; und Mimi's vielstimmig dargereichtes vokales Weich-Wunderschaffen ist ohnehin ohne Gleichen. Ein grenzenloser Genuss. (cpa)

Low-Longplayer im leckeren Lockangebot:
Low - C'Mon CD 8,95
Low - Drums And Guns CD 8,95
Low - The Invisible Way CD 8,95


Moon Martin - Live At Rockpalast (1981)
DVD+2-CD - EUR 23,95

2015er Repertoire-Veröffentlichung des kompletten Konzerts vom 21. Januar 1981 in der Markthalle, Hamburg, eineinhalb Stunden restauriertes Film- und remastertes Klang-Material, begleitet von einem 16-seitigen Booklet incl. aktuellen Martin-Interviews. Dem Mann, der als Gitarrist u.a. Del Shannon, Jackie DeShannon, Gram Parsons und Linda Ronstadt begleitete und dessen Songs nicht nur Mink Deville oder Robert Palmer Glück und Gold brachten, gehörte an diesem WDR-aufgezeichneten Abend die Rockpalast-Bühne, und er und seine Band dankten es mit einer satten 26-Track-Set-List incl. u.a. She's A Pretender, S.O.S., Five Days Of Fever, Bootleg Woman, Bad News, Whispers, Gun Shy, Lawdy Miss Clawdy, No Chance, Havana Moon, Heartbreak Hotel, Rolene, Bad Case Of Loving You, Rolene und No Dice.


Laura Moisio - Ikuinen Valo
LP (+Download-Code)/CD - EUR 18,95/15,95

Schon das letztjährige Album "Spiraali" erwies die finnische Sängerin und Musikerin Laura Moisio als ganz betörende, blondgelockte Nordic Folk-Elfe, wobei mich nicht nur ihre wirklich kristallklare Stimme faszinierte, sondern vor allem auch, dass sie konsequent in ihrer Landesprache sang. Das tut sie auf diesem neuen Album jetzt wieder - und es klingt erneut ganz hinreißend (allein dieses sanft gerollte "R"...), auch wenn man kein Wort versteht. Denn die Musik ist auch diesmal wieder weitgehend reduziert und dennoch höchst atmosphärisch geraten. Zu Lauras karg gezupfter Gitarre kommen nur wenige ornamentale Sounds (sphärische Electronica, Cello, Geige, Bläser, verwehte Piano-Akkorde), aber nur selten Beats und überhaupt kein Ton zu viel. Mittendrin dann doch mal ein Uptempo-Song mit marschierenden Folk-Drums, und sogar einer mit dezenter Retro-Beatbox, was mir fast noch besser gefällt. Die Atmosphäre der Songs ist schwebend und ein wenig verträumt und versponnen, eben typisch nordic-folky. Die 27jährige Finnin spielt in einer Liga mit skandinavischen Kolleginnen wie Myrra Rós und Gudrid Hansdottir. Ein weiteres Kleinod für Scandinavia-Trüffelschweine vom verlässlichen Beste! Unterhaltung-Label aus dem Frankenland. (Joe Whirlypop)


Psycho Sisters - Up On The Chair, Beatrice
CD - EUR 14,95

Eine Zweistimmen-geführte Zeitreise in selige Tage, in denen noch alles gut war. Endlich wächst hier zusammen, was seit Urzeiten zusammengehört. Denn mit dieser Blue Rose-Veröffentlichung des lange fälligen 2014er Duett-Debuts der Schwägerinnen und Geistesschwestern Susan Cowsill und Vicki Peterson, hat diese Gesangs-Harmonie-geleitete, Gitarren-getragen bis -getriebene Americana-/Roots-Rock-Reinheit schließlich den Label-Hafen erreicht, der ihr die beste Heimat bietet. Noch vor den gemeinsamen, glorreichen Continental Drifters-Tagen zogen Susan und Vicki als Psycho Sisters (unter anderem im Giant Sand- oder Steve Wynn-Vorprogramm) durch die amerikanische Bühnenlandschaft, aber erst nach zahlreichen weiteren Band- und Solo-Stationen fanden die beiden perfekt harmonierenden Stimmen die Zeit, das seit knapp 25 Jahren geplante Duett-Album Gestalt annehmen zu lassen. Gemeinsame Stücke aus den weit zurückliegenden P.S.-Tagen, ein Cowsills-Cover (Heather Says), ein unveröffentlichtes Peter Holsapple-Stück (What Do You Want From Me) und eine Harry Nilsson-Verneigung (Cuddly Toy) werden von kompletter Band, immer wieder aufblitzender Fiddle, einer großartig Gitarre-aufspielenden Vicki und zwei angeheirateten Schlagwerkern unaufgeregt, ungekünstelt, naturnah, direkt und echt dargeboten. Und so klingt das 10-Song-Werk auch wie aus der Zeit gefallen, werden Erinnerungen an die großartigen Continental Drifters geweckt, denkt man immer wieder wehmütig an die wenigen, wunderbaren Hazeldine-Alben zurück, gleißt Tom Petty zwischen den Zeilen, blitzen Byrds, Beatles, Big Star und Bangles durch, wobei die Schönklang-Schwestern auch vor heftigeren, Riff-betonten Roots-Rock-Momenten nicht zurückschrecken, die sie dann paarstimmig mit vokalem Glanz überziehen. Ein grandioses Geschenk für alle, die das Gestern im Heute zu schätzen wissen. (cpa)


Rivulets - I Remember Everything
LP/CD - EUR 15,95/14,95

Ami-Band, deren neues Album bislang nur als Vinyl-only bei dem geschmackssicheren Jellyfant-Label zu haben war. Die Resonanz war aber wohl so gut, dass jetzt auch ein regulärer Release erfolgt - und zwar völlig zu Recht. Denn Mastermind Nathan Amundson (übrigens wie Dylan in Duluth, Minnesota geboren) spielt klassischen Americana- Sound auf gitarrenlastiger, psychedelischer Neil Young-Basis, melancholisch und meistens zurückgelehnt (also die "On The Beach"-Variante). Mit seiner Band Rivulets legte Amundson in den frühen 2000er Jahren bereits einige Alben vor, größerer Erfolg blieb aber aus. Als Fans erwiesen sich aber Alan und Mimi Sparhawk von Low, deren Einsatz jetzt diesen Neustart ermöglichte. Vor allem an einen Musiker erinnert der Sound dieses Albums, dem dann auch prompt Tribut mit einem ganzen Song gezollt wird: "Ride On, Molina" ist eine bewegende Hymne an den vor zwei Jahren verstorbenen Jason Molina - ein gut siebenminütiger Jam in edelster Tradition von Songs: Ohia und Magnolia Electric Co. Langsam steigern sich die Gitarren zu stoischer, hypnotischer Größe, wie ich das so schon seit langer Zeit nicht mehr gehört habe. Der sanfte Drone erinnert mich aber auch an so große Bands wie Galaxie 500 und Mazzy Star. Elegische Americana-Schönheit von zeitloser Klasse: Ride on, Molina! (Joe Whirlypop)


Linda Ronstadt - I Fall To Pieces (New York '74)
CD - EUR 14,95

Auch klanglich hoch erfreuliche Radiokonzert-Ausgrabung des Klondike-Labels, mitgeschnitten bei einem Auftritt im My Father's Place, Roslyn, New York am 21. Juli 1974. Auch wenn es vielleicht für eine hochoffizielle Live-Veröffentlichung nicht gänzlich ausgereicht hätte, so präsentiert diese klanglich angenehme 12-Song-Kollektion die großartige Interpretin wohlgewählten fremden Liedguts und ihre prächtig eingespielte Band (Andrew Gold/Keyboards & Guitar, Bob Worford/Lead Guitar, Kenny Edwards/Bass, Ed Black/Pedal Steel, Lloyd Myers, Drums) in bester Verfassung, vor allem die Protagonistin zeigt sich bei guter Laune und voller, klarer Stimme (und nur ganz leichtem Schnupfen). Fünf Monate vor Veröffentlichung ihres Erfolgswerkes Heart Like A Wheel finden sich bereits 5 vorausschauende Songs im Live-Repertoire (Willin', When Will I Be Loved, I Can't Help It, You're No Good & der Titeltrack), das Vorgänger-Album Don't Cry Now wird mit 4 Songs bedacht (Colorado, Love Has No Pride, Silver Threads And Golden Needles, Desperado), That'll Be The Day, I Fall To Pieces und Long, Long Time runden ein perfektes Set ab. (cpa)


Rumer - B Sides & Rarities
CD - EUR 14,95

Kaum drei Alben alt, da überrascht uns die Sanft-Sängerin bereits mit einer Raritäten-Sammlung, es muss sich also in den vergangenen fünf Jahren bereits einiges auf der Selten-Seite angesammelt haben. Und wirklich, diese 2015er WEA-Veröffentlichung bietet sogar satte 17 Tracks an rarem, verstecktem und exklusivem, ursprünglich vorwiegend aus den 60ern und 70ern stammendem Material, die die Karen Carpenter-Stimm- und Geistesschwester so nebenbei als Single-Stück, Live-Mitschnitt, Duett oder Soundtrack-Beitrag zu Band brachte, darunter Soul Rebel (Bob Marley), Marie (Randy Newman), Arthur's Theme, Dangerous, Sailing, Hasbrook Heights (mit Dionne Warwick), It Might Be You, Moon River (live), Separate Lives (mit Stephen Bishop), Alfie, Here Comes The Sun, Marie und That's All (live mit Michael Feinstein).


Souljazz Orchestra - Resistance
LP (+CD)/CD - EUR 16,95/14,95

Die Kanadier sind eine feste Größe in Sachen Afro-Beat: authentisch im Sound (ca. Nigeria frühe 70er), alles handgespielt und mittlerweile auch stilistisch etwas offener in Richtung Karibik, was dann eher französisch geprägte Styles wie Zouk und Cadence meint. So hören wir auf "Resistance" neben klassischen Fela-Kuti-Tributes (auch King Sunny Ade und Manu Dibango klingen durch) diesmal auch Tropicalismo aus der französischen Karibik und dem frankophonen Westafrika, bläserfett und mit famoser - zumeist rhythmisch akzentuierter - Gitarrenarbeit. Der Gesang ist bei nichtafrikanischen Afro-Bands ja oft der Schwachpunkt - beim Souljazz Orchestra ist er einfach rundum gelungen (alle Bandmitglieder dürfen mal ran, diesmal auch en francais). Man hört auch, dass die Band seit ihrer Gründung in konstanter Besetzung spielt, hier stimmt jeder Ton, der Sound ist druckvoll und kompakt zugleich. Und stilistische Ausreißer gehen gerne mal in Richtung Funk und Salsa. Das siebte Studioalbum beweist mehr denn je, dass Ottawa eigentlich in Karibisch-Westafrika liegt. (Joe Whirlypop)


Spain - Blue Moods Of Spain/I Believe/She Haunts My Dreams
4-LP - EUR 43,95

Zusammenfassung der ebenso werten wie limitierten LP-Reissues der drei klassischen Spain-Werke auf Omnivore, The Blue Moods Of Spain (1995), She Haunts My Dreamss (1999) und I Believe (2001), auf farbigem Vinyl.


Steve Miller Band - The Joker Live In Concert
CD - EUR 14,95

2015er Edsel-Veröffentlichung der 2014er Konzert-Aufnahme, die genau das hält, was der Titel verspricht, nicht mehr, vor allem aber auch nicht weniger. Begleitet von Kenny Lee Lewis, Gordy Knutson, Joseph Wooten, Sonny Charles und Jacob Petersen (mit den Miller Band-Veteranen Gary Mallaber und Lonnie Turner als Gästen) brachte der nur äußerlich dezent gealterte Miller bei seiner 2014er Tournee sein marksteinsetzendes 1973er Album in seiner Gänze auf die Bühne, und zeigte sich dabei ebenso fingerfertig wie bei bester, reifer Stimme. Gekonnt hält er die Blues-Balance zwischen Werktreue und gefühlvoll erfahrener Bearbeitung, und so klingen die neun Songs um das nachhaltig prägende, titelgebende Stück ebenso frisch wie zeitlos und sprühen vor mitreißender Spiellust. Ein echter Live-Leckerbissen. (cpa)


James Taylor - The Essential James Taylor
2-CD - EUR 18,95

Seine markante Samt-Stimme und sein gelassen-gekonntes Gitarrenspiel waren und sind die Markenzeichen seines nahezu fünf Jahrzehnte währenden Schaffens, das wie kaum ein zweites exemplarisch für den Singer-Songwriter-Begriff steht. Auch wenn die bewegte Geschichte des doppelten Hall Of Fame-Bewohners (Rock'n'Roll & Songwriter) von Höhen wie Tiefen zu berichten weiß, so haben seine Songs bleibende Spuren hinterlassen und der rüstige Rentner erst jüngst mit einem reifen Spätwerk bewiesen, wieviel kreative Energie noch in ihm wohnt. Höchste Zeit also für eine Label-übergreifende Schaffens-Übersicht, die das für diese Zwecke prädestinierte Rhino-Label hier mit einer reichhaltigen 37-Track-Auswahl (aus den Jahren 1970 bis 2002) jetzt vorlegt. Die lohnende Compilation bietet überwiegend Studio-Aufnahmen, aber auch Live-Songs, und dabei ein Wiederhören mit u.a. Sweet Baby James, Fire And Rain, You've Got A Friend, One Man Parade, Walking Man, Gorilla, Steamroller, Something In The Way She Moves, Carolina On My Mind, Millworker, That's Why I'm Here, Never Die Young, Country Road, My Traveling Star und You Can Close Your Eyes.


Dan Wilson - All Love Is Blind
CD - EUR 15,95

15er Solo-Debut des Singer-Songwriters. Der über eine klasse Charakterstimme verfügt, rauhes tiefes Timbre, aber kontrolliert und melodisch, teilweise sehr schön leicht vibrierend. Von den vielen dunklen Folk-Balladen (überhaupt extrem hoher Balladenanteil!) klingen ein paar so ungefähr wie Leonard Cohen goes Nick Cave (oder umgekehrt?), auch einige Backing Vocals von Laura Campbell erinnern an Cohen; teils mit etwas dramatischem Anstrich, oder tief traurig/einsam, 1x dachte ich an Bill Callahan. Anderswo taucht ein gewisses old-timey-Feeling (inkl. Blues und Country) auf, eine kleine Prise Southern Gothic, ein Country-Song mit Rock/Rockabilly-Touch und feinstem Pop-Appeal atmet Johnny Cash-Feeling, es gibt eine bluesige (Songwriter-) Ballade und einen ziemlich rohen/aggressiven Blues (ein Hauch Tom Waits). Und reichlich exzellente Songs, besonders der Titeltrack "Love Was Calling Me, So long" wissen zu begeistern! Zur Hälfte in der Kombination Ak.Gitarre/Cello/Geige, ab und zu E-Gitarre (auch Slide), wenig Drums. Ausgezeichnete LP, klare Empfehlung! (dvd)


Yo La Tengo - Stuff Like That There
LP/CD - EUR 18,95/14,95

Genial gelassene Zeitreise in die Zeitlosigkeit. Oder: In der konzentrierten Knappheit liegt die Country-Kraft. Oder: Fremde Federn sind die schönsten. Bzw.: Ein Vierteljahrhundert nach Vol. 1 fasziniert Fakebook Folge 2 umso mehr. 25 Jahre nach der ersten Sondersachen-Sammlung findet sich die Urmannschaft wieder ein (incl. Altkamerad und Fakebook-Mittäter Dave Schramm), um einer 14-Song-Melange aus Coverversionen, neu interpretierten Band-Klassikern und frischem Yo La Tengo-Stoff die ganz eigene Alt. Country-Behandlung angedeihen zu lassen. Reduziert auf weniges und wenigstes Wüsten- und Wurzel-Werkzeug gewinnen die derart über dem fiebrigen Feuer gekochten Weisen einen Grad der Gelassenheit, der einfach einzig ist; garniert mit herrlich dargereichter, twangender und slidender Saitenkunst und gekrönt von Pernice-sanftem wechselnden Mehrstimm-Harmoniegesang entwickelt sich ein luftig-leichter, langsam-friedlicher Song-Fluss durch seliges Americana-Areal, zwischen klassischem Country, 50's Rock'n'Roll, Spät-60's US-Sonnen-Pop, Desert-Country, Lagerfeuer- und Psyche-Folk hindurch in den finalen, sanft-wohlklingenden, stets verhalten verhallten Harmonie-Himmel. Dabei stört den ebenso weichen wie herrlich handgewirkten Lied-Fluss auch nicht, ob der solcherart frisch abgehangene Alt.-Country-Song gerade von Ira Kaplan, Georgia Hobley, James McNew stammt, oder bereits von The Cure, Hank Williams, Lovin' Spoonful, Darlene McCrea, Great Plains, Parliamant, Antietam oder gar Sun Ra zu hören war - das eigens wiederbelebte Quartett fügt u.a. I'm So Lonesome I Could Cry, All Your Secrets, Ballad Of Red Buckets, Friday I'm In Love, Butchie's Tune, I Can Feel The Ice Melting, Deeper Into Movies oder Somebody's In Love zu einer gewachsenen Einheit zwischen harmonie-satter Low-Lieblichkeit, Pernice-Sanftmut, intimer Handsome Family-Tiefe und rauh-reibendem Giant Sand-Wüstenwind zusammen. Und diese Wüste wächst und wächst und wächst.. (cpa)


Demnächst in diesem Theater...

18.09.
Grateful Dead - 30 Trips Around The Sun
Keith Richards - Crosseyed Heart
Glen Hansard - Didn't He Ramble
Robert Forster - Songs To Play
Ben Folds - So There
Lucero - All A Man Should Do
Plainsong - Reinventing Richard: Songs Of Richard Farina
Dave Alvin & Phil Alvin - Lost Time
Roger Lion - Roger Lion (Joe Pernice!)
David Gilmour - Rattle That Lock
Hank Shizzoe - This Place Belongs To The Birds
Dave Rawlings Machine - Nashville Obsolete
Metric - Pagans In Vegas
Taste - What's Going On: Taste Live At The Isle Of Wight (ca. vier Formate)
HeCTA - The Diet (Kurt Wagner et al.)
Lana Del Rey - Honeymoon

25.09.
Chantal Acda - The Sparkle In Our Flaws
Patty Griffin - Servant Of Love
Downpilot - Radio Ghost
Los Lobos - Gates Of Gold
Sophie Zelmani - Everywhere
New Order - Music Complete
Dungen - Allas Sak
Fehlfarben - Über'Menschen
Doe Paoro - After
David Bowie - Five Years (1969-1973) 12-CD
Julia Holter - Have You In My Wilderness
Osibisa - Singles A's, B's & 12 Inches (4-CD auf Repertoire)

02.10.
Editors - In Dream
Mercury Rev - The Light In You
Bottle Rockets - South Broadway Athletic Club
Julian Dawson - Living Good
Nicole Willis - Happiness In Every Style
Joe Bonamassa - Live At Radio City Music Hall

09.10.
Stacie Collins - Roll The Dice
Zombies - Still Got That Hunger

16.10.
Motorpsycho - Supersonic Scientists (A Young Person's Guide To Motorpsycho)

ab 23.10.
Susanna Hoffs & Matthew Sweet - Completely Under The Covers (4-CD-Box)
20 Years Of Blue Rose Records/Best Of Americana Rock Vol. 2: Past & Present (2-CD)
Anna von Hausswolff - The Miraculous


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

THE DESOTO CAUCUS
desotocaucus.com
19.09.2015 BE - Hasselt - Kunstencentrum Belgie
21.09.2015 DE - Bielefeld- C.ult
23.09.2015 DE - Hamburg - Hasenschaukel
24.09.2015 CH - Bern - Café Kairo
25.09.2015 CH - Winterthur - Kraftfeldt
26.09.2015 CH - Zürich - El Lokal
27.09.2015 DE - Nürnberg - Hemdendienst
29.09.2015 DE - Dresden - Blue Note
21.10.2015 DK - Aarhus - Atlas

DIE NERVEN
Präsentiert von SPEX
dienerven.com
Summer Dates:
22.10.2015 DE - Bonn - Harmonie (Rockpalast-Crossroads-Festival)
23.10.2015 DE - Saarbrücken - Silo
24.10.2015 NL - Zwolle - Let's get Lost Festival
Release Tour:
17.11.2015 AT - Wien - Fluc
18.11.2015 AT - Dornbirn - Spielboden
19.11.2015 AT - Graz - Postgarage
20.11.2015 AT - Wels - Youki Filmfest
21.11.2015 SI - Ljubljana - Gala Hala
24.11.2015 DE - Darmstadt - Oettinger Villa
25.11.2015 CH - Zürich - Hafenkneipe
26.11.2015 CH - Bern - Rössli
27.11.2015 DE - Erlangen - BR PULS Festival
28.11.2015 DE - München - BR PULS Festival
30.11.2015 DE - Chemnitz - Atomino
01.12.2015 DE - Leipzig - Conne Island
02.12.2015 DE - Dresden - Groove
03.12.2015 DE - Berlin - Lido
04.12.2015 DK - Kopenhagen - KB18
05.12.2015 DK - Aarhus - Tba
07.12.2015 DE - Hamburg - Molotow
08.12.2015 DE - Bremen - Lagerhaus
09.12.2015 NL - Groningen - Vera
10.12.2015 NL - Tilburg - Stadtwacht Extase
11.12.2015 NL - Hengelo - Metropol
12.12.2015 BE - Brüssel - AB Club
13.12.2015 DE - Essen - Weststadthalle
14.12.2015 DE - Köln - Gebäude 9
15.12.2015 DE - Weinheim - Cafe Central
16.12.2015 DE - Stuttgart - Universum

DISTANCE, LIGHT & SKY
distancelightandsky
26.09.2015 NL - Haarlem - Fluister
27.09.2015 NL - Den Haag - Theater aan het Spui
29.09.2015 BE - Antwerp - De Studio
30.09.2015 DE - Köln - Die Wohngemeinschaft
01.10.2015 CH - Zürich - Bogen F
02.10.2015 DE - Stuttgart - Laboratorium Stuttgart
03.10.2015 DE - Hannover - Feinkostlampe
04.10.2015 DE - Hamburg - Kulturflut

GOLDEN KANINE
www.goldenkanine.com
29.09.2015 DE - Bremen - Tor 23
30.09.2015 DE - Halle - Objekt 5
01.10.2015 DE - Chemnitz - AJZ Talschock
02.10.2015 DE - Wien - Waves Festival
03.10.2015 DE - Stuttgart - Zwölfzehn

KESTON COBBLERS CLUB
kestoncobblers.club
19.09.2015 FR - Rouen - Le Endroit
20.09.2015 BE - Rijkevorsel - De Singer
22.09.2015 DE - Wiesbaden - Schlachthof
23.09.2015 DE - Köln - Gebäude 9
24.09.2015 DE - Hamburg - Reeperbahn Festival
26.09.2015 DE - Hannover - Feinkostlampe
27.09.2015 DE - Münster - Fachwerk
28.09.2015 DE - Dresden - Ostpol
29.09.2015 DE - Berlin - Auster Club
30.09.2015 DE - Nürnberg - MUZclub
01.10.2015 AT - Vienna - Waves
02.10.2015 DE - München - Milla
04.10.2015 DE - Freiburg - Swamp
05.10.2015 CH - Colmar - Libellule Cafe
06.10.2015 CH - Zürich - Bar Rossi
07.10.2015 CH - Basel - Parterre
More shows tba soon!

SCOTT MATTHEW
scottmatthew.com
04.12.2015 - EBENSEE (AUT) - KINO
05.12.2015 - VIENNA (AUT) - W.U.K.
11.12.2015 - STEYR (AUT) - ROEDA
12.12.2015 - DORNBIRN (AUT) - SPIELBODEN
13.12.2015 - BERLIN (GER) - HEIMATHAFEN Neukoelln

NIVE NIELSEN & THE DEER CHILDREN
nivenielsen.com
24.09.2015 DE - Hamburg - Reeperbahn Festival
25.09.2015 DE - Köln - Yuca Club

MARK OLSON
markolsonmusic.com
16.02.2016 DE - Wetzlar - Franzis
18.02.2016 DE - Hamburg - Knust
19.02.2016 DE - Weilbach - LindenCult
20.02.2016 DE - Stuttgart - Laboratorium

HUGO RACE & THE TRUE SPIRIT
hugoracemusic.com
19.09.2015 AUS - Melbourne - Post Offive Hotel
24.09.2015 AUS - Melbourne - Toff in Town
25.11.2015 DE - Berlin - Badehaus Szimpla

SEA + AIR
seaandair.net
13.09.2015 DE - Darmstadt - Golden Leaves Festival
14.09.2015 BE - Brussels - Huis 23
19.09.2015 DE - Nürnberg - Nürnberg pop
20.09.2015 AT - Wien - Chelsea
09.10.2015 DE - Halle (Saale) - Verleihung Deutscher Filmmusikpreis
04.11.2015 DE - Stuttgart - Im Wizemann
05.11.2015 DE - Freiburg - Waldsee
07.11.2015 DE - Heidelberg - Karlstorbahnhof
08.11.2015 DE - Neunkirchen - Stummsche Reithalle
09.11.2015 DE - Frankfurt - Das Bett
12.11.2015 DE - Augsburg - Soho Stage
13.11.2015 DE - Dresden - Scheune
14.11.2015 DE - Potsdam - Waschhaus
16.11.2015 DE - Leipzig - Moritzbastei
17.11.2015 DE - Düsseldorf - FFT
18.11.2015 DE - Osnabrück - Kleine Freiheit
19.11.2015 DE - Bremen - Lagerhaus
24.11.2015 CH - Zürich - Kinski


Alle guten Wünsche für ein möglichst angenehmes Wochenende!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. September 2015

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