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GESUNDHEIT/8179: Medizin und Gesundheitswesen - 17.07.2019 (SB)


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Keine Entwarnung im Kampf gegen Aids

Während die Zahl der Menschen, die sich neu mit dem Aids-Virus angesteckt haben, letztes Jahr auf 1,7 Millionen gesunken ist - das entspricht laut dem Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) einem Rückgang um 16 Prozent seit 2010 -, gilt gleiches nicht für Osteuropa und Zentralasien. Dort steigt laut Deutschem Ärzteblatt die Zahl der Neuinfektionen um 29 Prozent. Insgesamt sind in der Region (Rußland, Ukraine und rund einem Dutzend anderer Länder) etwa 1,7 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Ähnlich sieht es im Nahen Osten und Nordafrika sowie in Lateinamerika aus. Auch dort stiegen die Zahlen. Außerdem sind Ost- und Südafrika weiterhin die am stärksten von HIV betroffene Region. Nicht weniger als 20,6 Millionen sind dort infiziert. Gleichwohl ist in Südafrika die Zahl der Neuinfektionen seit 2010 um 40 Prozent zurückgegangen. Gleiches gilt für die Zahl der Todesfälle. Insgesamt leben nach einer Schätzung von UNAIDS 37,9 Millionen Menschen weltweit mit HIV. Nur gut 60 Prozent von ihnen wurden mit den lebenswichtigen Medikamenten versorgt. Und 770.000 Menschen starben vergangenes Jahr an Erkrankungen, die im Zusammenhang mit Aids stehen. Das bedeutet einen Rückgang von 33 Prozent gegenüber 2010. Trotz alledem ist der Kampf gegen Aids nach Ansicht der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen noch lange nicht gewonnen. Insbesondere die Zahl der Todesfälle ist ihnen weiterhin viel zu hoch. Dabei könnten die meisten Todesfälle bei rechtzeitigem Einsatz wirksamer Diagnostika und Medikamente zur Behandlung von HIV/Aids verhindert werden.

17. Juli 2019


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