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GESUNDHEIT/8184: Medizin und Gesundheitswesen - 22.07.2019 (SB)


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Internationaler Gesundheitsnotstand im Kongo

Die Situation im Kongo spitzt sich immer weiter zu. Im vierten Anlauf hat ein unabhängiger Expertenausschuß der Weltgesundheitsorganisation WHO dpa zufolge empfohlen, den internationalen Gesundheitsnotstand auszurufen. Bisher hatte sich der Ausschuß dagegen entschieden, da keine Panik geschürt und der Kongo nicht durch Handelsbeschränkungen oder Flugunterbrechungen isoliert werden sollte. Doch die Situation droht den lokalen Behörden und internationalen Hilfsorganisationen immer mehr zu entgleiten. Seit Seuchenausbruch haben sich mindestens 2500 Menschen mit dem hämorrhagischen Fieber infiziert, mehr als 1600 kamen ums Leben. Damit ist es der bislang schlimmste Ebola-Ausbruch nach der verheerenden Epidemie in Westafrika 2014/2015 mit mehr als 11.000 Todesopfern. Derweil gestaltet sich die Bekämpfung der Seuche als ausgesprochen schwierig. Bewaffnete Rebellengruppen sorgen dafür, daß die Sicherheitslage in der Region im Osten des Kongos angespannt ist. Immer wieder werden Ebola-Helfer angegriffen, manchmal getötet. Vor diesem Hintergrund fordert die britische Organisation Wellcome Trust, auch den zweiten bereits entwickelten Impfstoff unverzüglich zur Behandlung zuzulassen, damit mehr Menschen geimpft werden können. Bislang beschränkten sich Helfer darauf, Angehörige und Freunde von Betroffenen sowie deren Kontakte zu impfen, da nicht genug Impfstoff für eine größere Impfkampagne vorhanden war.

22. Juli 2019


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