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GESUNDHEIT/8239: Medizin und Gesundheitswesen - 10.10.2019 (SB)


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Schlaganfall bei Kindern oftmals zu spät erkannt

Gemeinhin gilt der Schlaganfall als eine Erkrankung, die vor allem Menschen im fortgeschrittenen Alter trifft. Doch auch Kinder sind davor nicht gefeit. Laut Deutschem Ärzteblatt erleiden in Deutschland jedes Jahr 300 bis 500 Kinder einen Schlaganfall. Obgleich die Behandlung von Schlaganfallpatienten in Deutschland einem genauen Protokoll folgt und auf eine schnellstmögliche Versorgung ausgerichtet ist, dauert es bei Kindern noch immer durchschnittlich 23 Stunden, bis überhaupt die Diagnose gestellt wird. Für eine zielführende Behandlung ist es dann meist zu spät. In der Folge erholt sich nur rund jedes dritte Kind nach einem Schlaganfall vollständig, bei einem Großteil kommt es zu langfristigen neurologischen Beeinträchtigungen wie einer Halbseitenlähmung oder einer Epilepsie. Der Grund: Viele Kinderärzte ziehen die Möglichkeit eines Schlaganfalls für ihre kleinen Patienten oftmals nicht in Betracht. Dem will das Deutsche Netzwerk Pediatric Stroke ein Ende setzen und setzt sich dafür unter anderem ein, die Kinderneurologie als Notfalldisziplin zu etablieren sowie interdisziplinäre Strukturen zur Akut- und Langzeitversorgung zu schaffen, auch unter Einsatz von Telemedizin.

10. Oktober 2019


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