Diesmal kam das Wasser vom Himmel, das Venedig die schlimmste Überflutung seit 1966 beschert hat. Während sonst das winterliche Hochwasser vom Wind in die Stadt gedrückt wird und gewöhnlich nach wenigen Stunden abfließt, halten sich diesmal die hohen Fluten, dringen in die Häuser ein und zerstören viel von der uralten Bausubstanz.

Nach der katastrophalen Sturmflut von 1966 hatten die Verantwortlichen der Stadt beschlossen, ein Bollwerk zur Abriegelung der Lagune zu schaffen. Zwar wurden für das 2003 begonnene System fünf Milliarden Euro bewilligt, aber viele Gelder kamen dann offenbar doch der Tourismusbranche zugute, so daß das Wassertoresytem Mose auch nach so langer Zeit nicht vollendet ist. Kein Wunder also, daß es doch wieder zu einem verheerenden Hochwasser kommen konnte.

Die Bewohner Venedigs sind verbittert über die Tatenlosigkeit der Politiker. So nannte Bürgermeister Brugnaro auch umgehend den Klimawandel als Grund für die Katastrophe. Und die Regierung in Rom beeilte sich, Hilfe zu versprechen.

14. November 2019