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SONSTIGES/8215: Tragisches und Kurioses - 10.09.2019 (SB)


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Motorradkleidung bietet nicht wirklich Schutz

Alljährlich sind die Opferzahlen im Straßenverkehr rückläufig. Aber das gilt hauptsächlich für Autofahrer. Bei Motorrädern sieht das ganz anders aus. Während im Kfz-Bau ständig höhere Sicherheitsstandards erreicht werden, sind Motorradfahrer bei Unfällen ziemlich ungeschützt. Auch die spezielle Biker-Kleidung hält nicht das, was sie verspricht. Dabei spielt allerdings die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Unfalls eine große Rolle.

So verhindert die übliche Schutzkleidung mit Protektoren aus Kunststoff oder Leder bei einem Aufprall bereits ab einer Geschwindigkeit über 25 Stundenkilometer keine lebensbedrohlichen Verletzungen. Je höher das Tempo, desto größer der Abrieb der Kleidung nach dem Kontakt mit der Straße oder einem anderen Untergrund.

Im vergangenen Jahr starben bundesweit 619 Motorradfahrer im Straßenverkehr. Die meisten trugen tödliche Brustkorb- oder Kopfverletzungen davon.

Überraschend kamen die Forscher nach der Auswertung von etwa 2000 Unfallberichten zu der Erkenntnis, daß zwei Drittel der Biker den Unfall selbst verursacht hatten. Viele seien aus Kurven heraus in den Gegenverkehr geraten. Außerdem bergen Fahrten in Gruppen offenbar ein besonderes Risiko. Die Experten plädieren für ein spezielles Sicherheitstraining, notfalls gesetzlich verordnet.

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die die Unfallforschung der Versicherer (GDV) in Münster kürzlich vorstellte.

10. September 2019


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