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WIRTSCHAFT/8419: Märkte und Finanzen - 16.03.2020 (SB)


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Internationales Interesse an deutschen Biotechunternehmen

Das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech ist intensiv mit der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus befaßt. Um die rasch voranschreitende Forschung zu forcieren, wird BioNTech künftig mit dem chinesischen Arzneimittelhersteller Fosun Pharma zusammenarbeiten. Dazu erhalten die Mainzer aus China 120 Millionen Euro als Vorauszahlung für künftige Investitionen. Im Austausch geben sie Aktien für 44 Millionen Euro ab. Nach der entsprechenden Kapitalerhöhung hält Fosun Pharma 0,7 Prozent an BioNTech. Fosun will den Impfstoff, sobald er zur Verfügung steht, in der Volksrepublik vermarkten. BioNTech behält die vollen Vermarktungsrechte für alle anderen Länder. Das Mainzer Unternehmen will den Impfstoff für die klinischen Studien mit seinem Partner Polymun in Europa produzieren.

Für die Tübinger Biotechfirma CureVac, die ebenfalls an einem Sars-Cov-2-Impfstoff forscht, soll sich die US-Regierung interessiert haben. Diese hat dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern angeblich eine Milliarde Dollar geboten, damit sie einen eventuellen Impfstoff allein den USA zur Verfügung stellen. Der SAP-Gründer Dietmar Hopp ist über seine Beteiligungsgesellschaft Dievini mit über 80 Prozent an dem Startup beteiligt. In einem Interview des Senders Sport 1 erklärte Hopp, für ihn sei es selbstverständlich, daß es nicht sein könne, daß eine deutsche Firma den Impfstoff entwickle und dieser in den USA exklusiv genutzt werde. Das sei für ihn keine Option. Laut Hopp hat US-Präsident Trump mit der Firma gesprochen, die dann umgehend bei ihm angefragt hat. Er habe sofort gewußt, daß das nicht in Frage komme, versicherte Hopp.

16. März 2020


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