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MELDUNG/091: Planetarium und Besucherzentrum an die ESO gestiftet (idw)


Max-Planck-Institut für Astronomie, ESO Science Outreach Network - 03.12.2013

Planetarium und Besucherzentrum an die ESO gestiftet



Pressemitteilung der Europäischen Südsternwarte (Garching) - Die ESO hat eine Spende in Form eines Planetariums und Besucherzentrums für den Standort ihres Hauptsitzes in Garching bei München erhalten. Das Zentrum wird ein atemberaubendes Schaufenster auf die Astronomie für die Öffentlichkeit werden. Das Projekt wird von der Klaus Tschira Stiftung möglich gemacht, die angeboten hat, die Baukosten vollständig zu finanzieren.

Illustration: © Architekten Bernhardt + Partner (www.bp-da.de)

Das neue Planetarium und Ausstellungszentrum am ESO-Hauptsitz
Illustration: © Architekten Bernhardt + Partner (www.bp-da.de)


Die ESO hat die angebotene Spende von der Klaus Tschira Stiftung für den Bau eines neuen Planetariums und Besucherzentrums am ESO-Hauptsitz in Garching bei München angenommen. Der laufende Betrieb des neuen Zentrums wird mit finanzieller Unterstützung der ESO gewährleistet sein. Es soll den Menschen als Inspiration für den Blick hinauf zu den Sternen dienen und der breiten Öffentlichkeit die Bedeutung der Astronomie und ihre Wirkung auf unseren Alltag vermitteln.

Die Klaus Tschira Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, die 1995 von dem Physiker Klaus Tschira ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, Projekte auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, der Informatik und der Mathematik zu fördern, mit besonderer Betonung von Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in diesen Bereichen.

Die neue Einrichtung wird den Besuchern einen atemberaubenden Einblick in die Astronomie im Allgemeinen und die wissenschaftlichen Ergebnisse, Projekte und technologischen Durchbrüche der ESO im Besonderen bieten. Die Inhalte werden dabei sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache bereitgestellt.

Das einzigartige Design des neuen Gebäudes wird einem Doppelsternsystem ähneln, in dem Masse von einem Stern zum anderen übertragen wird, was schließlich zu einer Supernovaexplosion führt. Dies spiegelt sich auch im Namen der Einrichtung wieder: ESO Supernova. Das Design des eindrucksvollen, schnittigen Gebäudes ist von Klaus Tschira mit Unterstützung des Darmstädter Architekturbüros Bernhardt+Partner konzipiert worden.

Das Zentrum wird die "Schwester" des Hauses der Astronomie werden, einem Zentrum für astronomische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in Heidelberg, das Ende 2008 von der der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften und der Klaus Tschira Stiftung gegründet wurde.

Ein Besuch der ESO Supernova wird dank des Ganzkuppel-Planetariums, das modernste Technologien nutzt, und einer mehr als 2000 Quadratmeter großen Dauerausstellung eine unvergessliche Erfahrung sein. Zusätzliche Räume sollen als Veranstaltungsort für eine Vielzahl an Vorlesungen, Workshops und Konferenzen dienen. Zusätzlich ist eine öffentlich zugängliche Sternwarte geplant, die von freiwilligen ESO-Astronomen und Ingenieuren betrieben werden wird.

"Die Astronomie ist eine unglaublich faszinierende und inspirierende Wissenschaft, und ich freue mich sehr, dazu beitragen zu können, meine Begeisterung für die Astronomie mit der Welt teilen zu können", sagt Klaus Tschira, Geschäftsführender Gesellschafter der Klaus Tschira Stiftung.

"Wir hoffen, dass dieses Zentrum wie ein besonders heller Stern leuchten wird, der überall Enthusiasmus und Leidenschaft für die Astronomie erzeugt", ergänzt Tim de Zeeuw, der Generaldirektor der ESO.

Das Zentrum soll im Sinne der Nachhaltigkeit wirken, sowohl bezogen auf die ökologischen, wirtschaftlichen, soziokulturellen und funktionellen Aspekte, als auch im Hinblick auf Technologien, Prozesse und den Standort.

Der ESO-Hauptsitz befindet sich auf dem Forschungscampus Garching, etwa 15 Kilometer nördlich von München. Dabei handelt es sich mit 6000 Mitarbeitern und 13.000 Studenten um einen der größten Forschungs- und Bildungskomplexe Deutschlands. Er ist die Basis für den größten Standort der Technischen Universität München, mehreren Instituten der Max-Planck-Gesellschaft, der Ludwig-Maximilians-Universität München und vielen anderen renommierten Einrichtungen und Unternehmen.

Das Projekt basiert auf einer Idee, die aus einer Kooperation zwischen der ESO und dem Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) hervorgegangen ist - dem Forschungsinstitut der Klaus Tschira Stiftung. Die Bauarbeiten sollen 2014 beginnen.


Zusatzinformationen

Die Europäische Südsternwarte ESO (European Southern Observatory) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch ihre 15 Mitgliedsländer: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik. Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine maßgebliche Rolle. Die ESO betreibt drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Nordchile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und zwei Teleskope für Himmelsdurchmusterungen: VISTA, das größte Durchmusterungsteleskop der Welt, arbeitet im Infraroten, während das VLT Survey Telescope (VST) für Himmelsdurchmusterungen ausschließlich im sichtbaren Licht konzipiert ist. Die ESO ist der europäische Partner bei den neuartigen Teleskopverbund ALMA, dem größten astronomischen Projekt überhaupt. Derzeit entwickelt die ESO ein Großteleskop mit 39 Metern Durchmesser für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren und Infrarotlichts, das einmal das größte optische Teleskop der Welt werden wird: das European Extremely Large Telescope (E-ELT).

Die Übersetzungen von englischsprachigen ESO-Pressemitteilungen sind ein Service des ESO Science Outreach Network (ESON), eines internationalen Netzwerks für astronomische Öffentlichkeitsarbeit, in dem Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren aus allen ESO-Mitgliedsländern (und einigen weiteren Staaten) vertreten sind. Deutscher Knoten des Netzwerks ist das Haus der Astronomie in Heidelberg.

Weitere Informationen unter:

http://www.eso.org/public/germany/news/eso1349/
- Webversion der Pressemitteilung
http://www.klaus-tschira-stiftung.de/
- Klaus Tschira Stiftung
http://www.h-its.org/
- Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1413

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Max-Planck-Institut für Astronomie, ESO Science Outreach Network
(Dr. Carolin Liefke), 03.12.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2013