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BERICHT/103: Gauss-Zentrum holt ersten "Peta-Computer" Europas nach Jülich (FZ Jülich)


Forschungszentrum Jülich - 10. Februar 2009

Gauss-Zentrum holt ersten "Peta-Computer" Europas nach Jülich

Neuer Rechner leistet mehr als 50 000 PCs.


Jülich, 10. Februar 2009 - Der Supercomputer-Standort Deutschland bleibt an der Weltspitze. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das nordrhein-westfälische Innovationsministerium finanzieren im Rahmen des Gauß-Zentrums für Supercomputing (GCS) gemeinsam die Installation eines Rechners des Typs Blue Gene mit einer Rechenleistung von einem Petaflop/s am Forschungszentrum Jülich. Die Liefervereinbarung mit dem Hersteller IBM wurde heute bekanntgegeben.

Der neue Rechner ist der erste für das deutsche Gauss-Zentrum für Supercomputing mit seinen Standorten Jülich, Stuttgart und Garching beschaffte Supercomputer. "Supercomputer dieser Leistungsklasse sind eine universelle Schlüsseltechnologie, um komplexeste und dringlichste wissenschaftliche Probleme in vielen Bereichen zu lösen", sagt Professor Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums. Forscher aller Fachrichtungen nutzen Supercomputer, um zu klären, wie das Klima sich wandelt, wie sich Proteine in Zellen falten, wie neue Halbleiter funktionieren oder wie Brennstoffzellen zu verbessern sind.

"Der neue Jülicher Supercomputer wird eine Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde ausführen können, kurz ein Petaflop/s. Dies entspricht der Rechenleistung von mehr als 50 000 PCs", erklärt der leitende Wissenschaftler des Jülich Supercomputing Centres, Professor Thomas Lippert, "Dabei arbeitet unser IBM-System besonders energieeffizient arbeitet". Mehr als 500 Fachartikel wurden von den Nutzern des Jülicher Zentrums im letzten Jahr veröffentlicht. Die meistbeachtete Arbeit, die Bestätigung der grundlegenden Theorie der starken Kraft zwischen Quarks, wurde vom Fachjournal "Science" sogar in die Spitzengruppe der 10 weltweit wichtigsten Forschungsarbeiten des Jahres 2008 gewählt.

"IBM und das Forschungszentrum Jülich ergänzen sich in dem Ziel, kompakte und energieeffiziente Rechner der höchsten Leistungsklasse für Natur- und Ingenieurwissenschaft zum Einsatz zu bringen," sagt Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung von IBM Deutschland. "Die öffentliche Hand setzt hier ein wichtiges Zeichen für den Forschungs- und Entwicklungsstandort Deutschland."

Die rund 295.000 Prozessoren des neuen Supercomputers werden in 72 telefonzellengroßen Schränken in der Rechnerhalle des Jülich Supercomputing Centre Platz finden. Sein Arbeitsspeicher beträgt rund 144 Terabyte. Zusammen mit den anderen Jülicher Supercomputern hat er Zugriff auf rund 6 Petabyte Festplattenspeicher. Dies entspricht dem Speicherplatz von mehr als einer Million DVDs. Einweihung und Taufe des noch unbenannten Computers werden im Rahmen einer Festveranstaltung Mitte des Jahres stattfinden.

Neuer Jülicher Supercomputer in Kürze:
Typ: IBM Blue Gene / P
Rechenleistung: 1 Petaflop/s
Prozessoren: 294 912
Prozessortyp: 32-bit PowerPC 450 core 850 MHz
Compute node: 4-way SMP processor
Hauptspeicher: 144 Terabyte
Racks: 72
Netzwerklatenz: 160 Nanosekunden
Netzwerkbandbreite: 5,1 Gigabyte/s
Leistungsaufnahme: 2,2 Megawatt

Weiterführende Links:
Jülicher Supercomputer Portal
http://www.fz-juelich.de/supercomputer

Gauss Centre for Supercomputing
http://www.gauss-centre.eu/

Die Masse der Welt berechnen:
http://www.fz-juelich.de/portal/index.php?index=163&jahr=2008&cmd=show&mid=649
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,597623-10,00.html


Das Forschungszentrum Jülich ...
... betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Informationstechnologie. Kombiniert mit den beiden Schlüsselkompetenzen Physik und Supercomputing werden in Jülich sowohl langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaften und Technik erarbeitet als auch konkrete technologische Anwendungen. Mit rund 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört Jülich, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, zu den größten Forschungszentren Europas.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 10. Februar 2009
Forschungszentrum Jülich GmbH
Wilhelm-Johnen-Straße, 52428 Jülich
Postanschrift: 52425 Jülich
Telefon-Sammel-Nr. 02461 61-0, Telefax-Sammel-Nr. 02461 61-8100
E-Mail: info@fz-juelich.de.
Internet: http://www.fz-juelich.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2009