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WERKSTOFFE/406: Wann Werkstoffe ermüden (RUB)


RUB - Ruhr-Universität Bochum - 5. Januar 2009

Wann Werkstoffe ermüden

RUB verleiht Ehrendoktorwürde an Prof. Haël Mughrabi
Bahnbrechende Leistungen in der Werkstoffwissenschaft


Die Ehrendoktorwürde verleiht die Fakultät für Maschinenbau der RUB an Prof. i. R. Dr. Haël Mughrabi von der Universität Erlangen-Nürnberg. Gleich mehrere gute Gründe nennt die Fakultät dafür: Allen voran sind es Mughrabis wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet des Zusammenhangs zwischen dem Aufbau und den mechanischen Eigenschaften von Werkstoffen. Aber auch außerhalb von Forschung und Lehre hat Mughrabi viel bewirkt. Mit der Ehrenpromotion würdigt die Bochumer Fakultät ebenso seine Förderung des wissenschaftlichen Dialogs und seinen Einsatz für den Nachwuchs. Prof. Dr. Haël Mughrabi erhält die Ehrendoktorwürde am Freitag, 9. Januar im Veranstaltungszentrum der RUB (Mensagebäude, Beginn 16 Uhr). Die Laudatio hält Prof. Dr. Gunther Eggeler vom Lehrstuhl Werkstoffwissenschaft der RUB.

Die Lebensdauer von Werkstoffen

Flugzeugflügel, Turbinenschaufeln oder Fahrzeugachsen haben kein unendliches Leben. Die Werkstoffe - zum Beispiel Metalle -, die für solche High-Tech-Konstruktionen verwendet werden, ermüden. Ihre Lebensdauer wird begrenzt durch die hohe zyklische Beanspruchung, der sie unterliegen. Bei einem Flugzeugflügel ist diese Beanspruchung das Auf- und Abschwingen der Flügel. Welche Lebensdauer von einem Werkstoff in einer bestimmten Konstruktion zu erwarten ist, dass ist vor dem Bau eine entscheidende Frage. Die dazu nötige metallkundliche Hintergrundforschung liefern die Arbeiten von Prof. Haël Mughrabi.

Den wissenschaftlichen Dialog gefördert

Von Kollegen in aller Welt wurde Prof. Haël Mughrabi 1994 zum Vorsitzenden des internationalen Komitees der International Conference on Strength of Materials (ICSMA) gewählt und hatte diese Position bis zum Jahr 2000 inne. In dieser Funktion und auch darüber hinaus hat er den wissenschaftlichen Dialog auf seinem Fachgebiet gefördert. Doch auch sein Einsatz an seiner Hausuniversität Erlangen-Nürnberg ist ein entscheidender Faktor für die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Mughrabi. Die Fakultät für Maschinenbau zollt ihm ihre Anerkennung dafür, dass er seinen wissenschaftlichen Nachwuchs - junge Ingenieurinnen und Ingenieure - stets intensiv gefördert hat. Mit messbarem Erfolg. Eine Reihe seiner ehemaligen Studenten haben ihm beruflich nachgeeifert und sind heute selber Hochschulprofessoren.

Biographisches

Nach seinem Abitur in Kairo absolvierte Haël Mughrabi in Deutschland eine Lehre zum Mechaniker. Im Anschluss nahm er an der Universität Stuttgart sein Studium der Physik auf und promovierte dort 1970. Zu dieser Zeit forschte Mughrabi bereits am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart und spezialisierte sich auf das Gebiet der Mikrostruktur und die mechanischen Eigenschaften metallischer Werkstoffe. Nach einer Gastprofessur an der Cornell University (USA) und Rufen an verschiedene Universitäten übernahm Mughrabi schließlich 1984 den Lehrstuhl Werkstoffwissenschaften I (Allgemeine Werkstoffeigenschaften) an der Universität Erlangen-Nürnberg und leitete diesen bis zum Jahr 2002. Mughrabis Arbeiten sind vielfach ausgezeichnet worden - unter anderem mit dem Hsun Lee Lecture Award der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shenyang. Das Institute für Scientific Information (ISI) zählt Haël Mughrabi zu den hochzitierten Wissenschaftlern seines Fachs.

Weitere Informationen
Fakultät für Maschinenbau der RUB
Homepage: http://www.mb.ruhr-uni-bochum.de


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 1 vom 5. Januar 2009
RUB - Ruhr-Universität Bochum
Dr. Josef König - Pressestelle - 44780 Bochum
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Internet: ruhr-uni-bochum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Januar 2009