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WERKSTOFFE/690: Stahl bleibt ein etablierter Werkstoff mit hohem Innovationspotenzial (idw)


Technische Universität Clausthal - 30.09.2013

Stahl bleibt ein etablierter Werkstoff mit hohem Innovationspotenzial



Clausthal-Zellerfeld. Moderne Windkraftanlagen bestehen zu 80 Prozent aus Stahl. Und: Im Auto bleibt Stahl der Werkstoff Nummer eins. Mit diesen Beispielen unterstrich Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, im Eröffnungsvortrag des Metallurgie-Kolloquiums mit Alumnitreffen der TU Clausthal: "Stahl ist und bleibt ein etablierter Werkstoff mit hohem Innovationspotenzial."

Kerkhoff machte in seinem Referat über die "Industrielle Wertschöpfung in Deutschland" aber zugleich deutlich: Regulierungen in Bezug auf die Energieversorgung machen der Industrie zu schaffen. So hätten sich hierzulande die Stromkosten der Stahlbranche von rund 570 Millionen Euro im Jahr 2003 auf fast 1,2 Milliarden in 2013 verdoppelt. "Das energiepolitische Zieldreieck ist nicht ausbalanciert", so der Stahl-Experte. Der Umweltverträglichkeit werde im Vergleich zu Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit zu viel Bedeutung beigemessen. Grundsätzlich betonte Kerkhoff: "Die letzten drei Jahre haben gezeigt, dass sich die Länder mit einer starken Industrie wie Deutschland schneller von der Wirtschafts- und Finanzkrise erholt haben."

Hierzulande sind 1,7 Millionen Ingenieure erwerbstätig, die zusammen an einem Drittel des Bruttoinlandsprodukts beteiligt sind. Anhand dieser Zahlen stellte der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Gießereitechnik, Dr. Erwin Flender, die Bedeutung des Ingenieurberufs heraus. In seinem Vortrag "Qualifizierte Ingenieure für die Werkstoff- und Prozessentwicklung" sagte er: "Energiewende und Elektromobilität bleiben ohne Ingenieure nur leere Worthülsen." Da es hierzulande nach wie vor mehr offene Ingenieurstellen als Bewerber gebe, müsse noch mehr getan werden, um gute Fachkräfte zu gewinnen.

Einer, der in seinem Leben viel für die Bildung junger Menschen getan hat und sich noch immer engagiert um die Geschicke der Gießereitechnik bemüht, ist Professor Reinhard Döpp. Von 1983 bis zu seinem Ruhestand 1998 war er Professor für Gießereitechnik an der TU Clausthal. Noch heute geht er als Emeritus im Institut für Metallurige (IMET) ein und aus. In diesem Sommer feierte Professor Döpp seinen 80. Geburtstag. Im Rahmen des Metallurgentreffens in der Aula wurde der anerkannte Wissenschaftler gewürdigt. "Du bist ein Lehrer, Forscher und Sammler durch und durch", sagte Professor Hartmut Hoffmann von der TU München in seiner Laudatio. Ebenfalls gewürdigt wurde Dr. Carsten Kuhlgatz. Der Geschäftsführer der H üttenes-Albertus GmbH, die chemische Produkte für die Gießereiindustrie herstellt, erhielt eine Auszeichnung der TU Clausthal. Er habe sich um die Universität verdient gemacht, indem er mit großem Engagement eine Vielzahl von Schülerinnen und Schülern für ein technisches Studium an der TU begeistert habe, lobte Professorin Babette Tonn, Dekanin der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften.

Standen am ersten Tag des Kolloquiums Vorträge vor 150 Teilnehmern - darunter Industrievertreter sowie Partner, Ehemalige und Institutsmitarbeiter - auf dem Programm, konnten die Gäste am zweiten Tag aus fünf Themengebieten wählen: Thermochemie und Mikrokinetik, extraktive Metallurgie, metallurgische Prozesstechnik, Gießereitechnik sowie Werkstoffumformung. Gut kam auch der traditionelle Metallurgenabend im Gl ück-Auf-Saal an, zu dem sich 180 Teilnehmer angemeldet hatten. "Die gesamte Veranstaltung ist bestens gelaufen. Die Teilnehmer haben einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten unseres Instituts erhalten und Netzwerkpflege betreiben können", bilanzierte IMET-Direktor Professor Heinz Palkowski.

Weitere Informationen unter:
http://www.imet.tu-clausthal.de/uploads/media/ProgrammheftAlumnitreffen2013a.pdf

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution3

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Clausthal, Christian Ernst, 30.09.2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2013