Technische Universität Chemnitz - 21.03.2016
Schulterschluss im Nanokosmos
Wissenschaftler aus Russland, der Ukraine und Deutschland bilden Partnerschaft bei der Erforschung von Halbleiternanokristallen
Halbleiter sind von großer Bedeutung als Schalter, Verstärker und Gleichrichter von Strömen. Sie werden deshalb oft in der Sensorik und Energiewandlung, in der Photovoltaik, bei Leuchtdioden und Katalysatoren eingesetzt. Dabei stellt eine spezielle Klasse der Halbleiter, die sogenannten Halbleiternanokristalle, die Wissenschaft seit Jahren vor große Herausforderungen. Der Grund: Im Gegensatz zu theoretischen Modellen existieren Halbleiternanokristalle nicht als isolierte Objekte, sondern sind umgeben von Molekülen, die ihre Eigenschaften stark beeinflussen. Das Verständnis dieser Interaktion stellt jedoch eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Fortschritt in der Entwicklung von umweltfreundlichen und günstigen Nanomaterialien dar. An diesem Punkt setzt ein neues Projekt der Technischen Universität Chemnitz, der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften in Kiew und der Russischen Akademie der Wissenschaften in Nowosibirsk an: Ziel ist die Entwicklung einer Reihe von umweltfreundlichen und vielseitigen Verfahren zur Herstellung von Halbleiternanokristallen. Zu diesem Zweck werden die Wissenschaftler unter anderem optische und elektronische Spektroskopie- und Mikroskopiemethoden einsetzen.
Gefördert wird das Projekt mit 249.600 Euro im Rahmen des Programms
"Trilaterale Partnerschaften - Kooperationsvorhaben zwischen
Wissenschaftler(inne)n aus der Ukraine, Russland und Deutschland" der
Volkswagenstiftung. Prof. Dr. Dietrich Zahn, Inhaber der Professur
Halbleiterphysik der TU Chemnitz, leitet auf deutscher Seite das auf drei
Jahre befristete Forschungsvorhaben. Insgesamt hat die VolkswagenStiftung
39 "Trilaterale Partnerschaften" bewilligt und fördert diese in Summe mit
etwa 8,6 Millionen Euro. Die deutschen Projektpartner sind dabei über das
gesamte Bundesgebiet verteilt. Die Vorhaben sind in den Biowissenschaften,
Geistes- und Gesellschaftswissenschaften sowie den MINT-Fächern
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) verortet. Die
Bewilligungssummen der 36 Forschungsprojekte liegen jeweils zwischen rund
200.000 und 250.000 Euro, die der drei geförderten Veranstaltungsreihen
zwischen 55.000 und 130.000 Euro. Insgesamt waren mehr als 200 Anträge für
kooperative Forschungsvorhaben bei der Stiftung eingegangen.
Zum Hintergrund der Ausschreibung "Trilaterale Partnerschaften - Kooperationsvorhaben zwischen Wissenschaftler(inne)n aus der Ukraine, Russland und Deutschland": Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland verhindert seit 2014 zunehmend die fruchtbaren Kooperationen zwischen exzellenten Wissenschaftlern beider Länder. Die VolkswagenStiftung als nicht-staatliche Akteurin versteht sich als Brückenbauerin, die seit jeher Wissenschaftler ungeachtet geografischer Grenzen oder politisch-diplomatischer Konflikte zu Dialog und Zusammenarbeit motivieren will. Dadurch will sie auch in Krisenzeiten einen Beitrag zur Annäherung, Vertrauensbildung und Verständigung leisten und helfen, für gemeinsame Forschung wieder eine tragfähige und zukunftsweisende Basis zu etablieren.
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution85
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Chemnitz, Dipl.-Ing. Mario Steinebach, 21.03.2016
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E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2016
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