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MELDUNG/211: horus aktuell 26/2011 - Eine bessere Welt (DVBS)


DVBS - horus aktuell 26/2011 - 23. November 2011

Eine bessere Welt


Liebe Leserinnen und Leser!

Dr. Otto Hauck, dem 73-jährigen Ehrenvorsitzenden des DVBS, wurde eine weitere Ehrung für sein Lebenswerk zuteil. Am vergangenen Sonntag erhielt er in Innsbruck den "life award", der zum sechsten Mal an Persönlichkeiten vergeben wurde, die sich trotz ihrer Behinderung ihre Träume verwirklichen. Fünfmal gab es eine Weltkugel, die von zwei Händen gehalten wird. Der Marburger bekam sie als einziger Blinder unter vier Rollstuhlfahrern und die Initiatoren würdigten damit vor allem haucks Einsatz für die Zulassung blinder Juristen zum Richteramt auch in Österreich. "Das war eine rund herum gelungene Veranstaltung", schwärmte Dr. Hauck und erzählte von einem Galadinner, einem tollen Hotel und vielen freundlichen Helfern. Herzlichen Glückwunsch, Otto!


Grausige Zahlen

Das Bundesfamilienministerium veröffentlichte erste Ergebnisse einer Studie der Universität Bielefeld zum Ausmaß von Gewalt gegen behinderte Frauen. Man(n) muss schwer schlucken, wenn einem folgende "wesentliche Ergebnisse" per Pressemeldung mitgeteilt werden:

- "(...) Frauen mit Behinderungen haben ein stark erhöhtes Risiko Opfer von Gewalt zu werden: Mit 58 bis 75 Prozent haben fast doppelt so viele Frauen im Erwachsenenalter körperliche Gewalt erlebt als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt (mit 35 Prozent).

- Von sexueller Gewalt im Erwachsenenleben waren die Frauen der Befragung etwa zwei- bis dreimal häufiger betroffen als der weibliche Bevölkerungsdurchschnitt (21 bis 44 Prozent versus 13 Prozent).

- Gewalterfahrungen in Kindheit und Jugend tragen maßgeblich zu späteren gesundheitlichen und psychischen Belastungen im Lebensverlauf bei: Sexuelle Übergriffe in Kindheit und Jugend durch Erwachsene gaben 20 bis 34 Prozent der befragten Frauen. Sie waren damit etwa zwei- bis dreimal häufiger davon betroffen als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt (zehn Prozent).

- Psychische Gewalt und psychisch verletzende Handlungen in Kindheit und Jugend durch Eltern haben etwa 50 bis 60 Prozent der befragten Frauen erlebt (im Vergleich zu 36 Prozent der Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt).

Die Kurzfassung der Studie ist inzwischen als PDF-Datei im Internet verfügbar.
http://www.uni-bielefeld.de/IFF/for/zentrale_ergebnisse_kurzfassung.pdf



Blind schlafen können?

Wir berichteten bereits über eine Zulassungsstudie für ein neues Medikament gegen Schlafstörungen und blieben natürlich in Verbindung mit den Wissenschaftlern, berieten, vernetzten, dachten mit. So recht wollen viele Betroffene nicht, hören wir von der Firma "Medpace", teilweise auch deshalb, weil sie überhaupt nicht wissen, dass ihre innere Uhr nicht richtig funktioniert. Frau Dr. Pelz von "Medpace" mailte uns folgendes Update zur Studie, das vielleicht den ein oder anderen neu nachdenken lässt:
http://www.dvbs-online.de/news460.htm

- "Die ersten Patienten haben die erste Phase der Studie erfolgreich durchlaufen. In Hannover ist ein Patient bereits in der Behandlungsphase und in München wird demnächst der erste Patient mit der Behandlung beginnen!

- Alle Kosten für die Anfahrt zum Prüfzentrum werden übernommen. Zusätzlich gibt es eine Aufwandsentschädigung für die Urinsammlung und die Besuche am Prüfzentrum. Bei Interesse erhalten die Patienten Details zur Aufwandsentschädigung vom Prüfzentrum.

- Patienten die eine weite Anfahrt haben können auch schon am Abend vorher anreisen und eine Nacht in einem Hotel verbringen. Sollten Teilnehmer daran Interesse haben, sollen sie sich bei Ihrem Prüfzentrum melden.

- Jeder der an der Studie teilgenommen hat, bekommt die Möglichkeit an einer weiteren Studie teilzunehmen, in der Tasimelteon für 2 Jahre eingenommen wird. Keine Plazebogruppe und keine Urinsammlungen!

- Alle Prüfzentren in Berlin, Bochum, Hannover, Marburg und München haben bereits Patienten in die erste Phase der Studie aufgenommen."



Alles dreht sich um die Blindenschrift

Die Ausgabe 4/2012 der Zeitschrift "horus" wird in diesen Tagen ausgeliefert. Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis verrät, dass der Schwerpunkt diesmal die Brailleschrift ist. Schließlich fand Ende September in Leipzig die internationale Konferenz "Braille21" statt.
http://www.dvbs-online.de/horus/2011-4-4999.htm

Kann die Blindenschrift überleben fragte z.B. RNIB-Präsident Kevin Carey in einem bemerkenswerten Vortrag. Ja, den "horus" kann man auch abonnieren, wenn man kein DVBS-Mitglied ist.
http://www.dvbs-online.de/horus/2011-4-4970.htm

Eine Mail oder ein Anruf beim DVBS-Textservice (06421-94888-24) genügt.
http://textservice@dvbs-online.de



In diesem Sinne bis zum nächsten Mal
Ihr

Michael Herbst
DVBS Öffentlichkeitsarbeit


Der Newsletter "horus aktuell" ist ein gemeinsamer Informationsdienst des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) und der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (Blista).

"horus aktuell" mit Archiv im Internet:
http://dvbs-online.de/newsletter.htm
(Dort findet sich unten auf der Seite außerdem das Formular zum Abonnieren des Newsletters.)

Redaktion:
Michael Herbst (V.i.S.d.P.), DVBS
Rudi Ullrich, Blista
Susanne Schmidt, DVBS
Wilhelm Gerike, DVBS
Irmgard Behrens, Blista


*


Quelle:
Newsletter "horus aktuell" 26/2011 vom 23.11.2011
http://www.dvbs-online.de/nl476.htm
DVBS - Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten
in Studium und Beruf e.V.
Frauenbergstraße 8, 35039 Marburg
Tel: +49 (0) 64 21 / 9 48 88-0, Fax: +49 (0) 64 21 / 9 48 88-10
E-Mail: pr@dvbs-online.de
Internet: www.dvbs-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2011