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MELDUNG/378: Eine Hochschule für alle - Verbesserungen für Studierende mit Behinderung (Uni Potsdam)


Universität Potsdam - Medieninformation 07.04.2014

"Eine Hochschule für alle"

Universität Potsdam trägt Inklusionsgedanken in die Lehre und verbessert Bedingungen für Studierende mit Behinderungen



Für Studierende mit Behinderung verbessern sich an der Universität Potsdam die Studienbedingungen. Dank einer Förderung in Höhe von rund 150.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) konnten spezielle Hard- und Software sowie neues Mobiliar angeschafft und installiert werden. Möglich wurde auch die Einstellung einer sehbehinderten studentische Tutorin.

Die Universität Potsdam verfolgt das Ziel, "eine Hochschule für alle" zu sein, an der sich nichtbehinderte wie behinderte Menschen gleichermaßen bilden können. Mit den aktuellen Investitionen verbessern sich insbesondere die Arbeitsbedingungen für Sehbeh inderte. Ihnen stehen nun zwei zusätzliche Braillezeilen und ein Brailledrucker zur Verfügung. Ebenfalls hinzugekommen sind mehrere Lizenzen einer speziellen Software mit Vergrößerungs- und Vorlesefunktion, die es Nutzern in Kombination mit einer Braillezeile erlaubt, eigenständig mit Literaturquellen, Webanwendungen und anderen Applikationen zu arbeiten. Aber auch Hörbehinderte können künftig leichter studieren. Nachdem es für sie bisher keine Hilfsmittel an der Universität gab, existieren nun Audioverstärker. Die mobilen Anlagen lassen sich ohne Probleme an die normale Hörsaaltechnik anschließen und stehen für alle drei Komplexe der Universität bereit. Zu den Neuanschaffungen gehören außerdem zwölf neue Tablet-PCs.

"Wir haben versucht, alle drei Universitätsstandorte gleichermaßen zu berücksichtigen", erklärt Prof. Dr. Ulrike Lucke, Chief Information Officer der Hochschule. Gemeinsam mit der Behindertenbeauftragten für Studierende, Dr. Irma Bürger, und Gabriele Grabsch von der Zentralen Einrichtung Informationsverarbeitung und Kommunikation (ZEIK), hatte sie Anfang 2013 die EU-Mittel beantragt. Im Ergebnis halten jetzt alle Standorte eine Sprachausgabe- und Vergrößerungssoftware vor, sind neben dem Campus Griebnitzsee auch die Standorte Golm und Am Neuen Palais mit Braillezeilen ausgerüstet. In Griebnitzsee gibt es demnächst sogar ein zweidimensionales Braillegerät, mit dem Sehbehinderte Tabellen, Grafiken, Diagramme oder Landkarten ertasten können. "Das bedeutet einen großen qualitativen Sprung für den Zugang zu Information", so Ulrike Lucke.

Begleitend wurden neue Arbeitsräume für Studierende mit Behinderung eingerichtet beziehungsweise mit entsprechendem Mobiliar ausgestattet. Damit hat sich vor allem die Situation in Golm und Am Neuen Palais verbessert. Die Räume nutzen nicht nur Körperbehinderte, sondern auch Studierende mit psychischen Beeinträchtigungen und chronischen Krankheiten. Besonders groß ist der Bedarf in der Vorbereitung auf Prüfungen und beim Schreiben von Klausuren.

Nicht zuletzt konnte mit den Fördergeldern eine sehbehinderte studentische Tutorin bezahlt werden. Innerhalb des EFRE-Projekts leitete sie eine Schreibgruppe, in der sie Studierenden mit Beeinträchtigung Arbeitstechniken vermittelte und sie beim Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten unterstützte.

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Quelle:
Medieninformation Nr.: 2014-046 vom 07.04.2014
Universität Potsdam
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. April 2014