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AGRAR/141: Bäuerliche Landwirtschaft braucht Existenzgründer


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 22. November 2012

Bäuerliche Landwirtschaft braucht Existenzgründer



Zum Fachgespräch "Nachwachsen statt Weichen: Landwirtschaftliche Existenzgründung und außerfamiliäre Hofübergabe als Alternative zum Höfesterben" am 21.11. erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:

Wir fordern eine Gründungsoffensive zum Erhalt von Bauernhöfen und die Förderung von landwirtschaftlichen Existenzgründern, um der Industrialisierung der Landwirtschaft Einhalt zu bieten. Agrarindustrie kann sich nur da breit machen, wo Bauernhöfe verschwinden. Viel zu oft werden wirtschaftlich starke Betriebe nur aus Mangel an Nachfolgerinnen oder Nachfolgern aufgegeben.

Unsere Veranstaltung mit 120 überwiegend jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Landwirtschaft hat gezeigt, dass dieses Thema für die Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume von zentraler Bedeutung ist.

Der Bundesregierung nimmt das Höfesterben nach dem Motto "wachse oder weiche" nicht nur billigend in Kauf, sondern begrüßt es in ihrer Antwort auf unsere Kleine Anfrage als "strukturverbessernd". Damit unterstreicht die Bundesregierung einmal mehr ihre Politik für die Agrarindustrie und gegen die Bäuerinnen und Bauern.

Wir wollen den fortschreitenden Verlust oftmals rentabler Bauernhöfe stoppen. Daher fordern wir eine Gründungsoffensive für die Landwirtschaft, um dem Mangel an Hofnachfolgern zu begegnen, Neueinsteigerinnen und Neueinsteigern den Aufbau einer eignen Existenz zu erleichtern und den alten Hofbewirtschaftern eine Perspektive für den Ruhestand zu ermöglichen.

Nicht nur bei zwei Drittel der kleineren Betriebe gibt es keine gesicherte Hofnachfolge, auch bei vielen großen Betrieben hat die Unklarheit der Nachfolge stark zugenommen. Dem steht eine große Zahl junger Menschen gegenüber, die eine landwirtschaftliche Existenz gründen wollen, aber nur sehr schwer Zugang zu Land und Kapital bekommen. Dennoch werden heute nur 3 Prozent der Betriebe außerhalb der familiären Erbfolge übergeben. Hier muss die Politik Hilfestellung für innovative Lösungsansätze bieten.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 22. November 2012, Nr. 1031/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. November 2012