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KULTUR/047: Humboldt Forum - späte und unklare Eröffnung ist enttäuschend


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 26. Juni 2019

Humboldt Forum: späte und unklare Eröffnung ist enttäuschend


Zur heutigen Ankündigung des Stiftungsrates des Humboldt Forums, dass das Humboldt Forum nach dem abgesagten Eröffnungstermin im November 2019 nun ab September 2020 eröffnet wird, erklären Chris Kühn, Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik, und Erhard Grundl, Sprecher für Kulturpolitik:

Dass das Humboldt Forum nun erst fast ein Jahr später eröffnet wird, ist sehr enttäuschend. Da hat Kulturstaatsministerin Grütters Recht. Leider ist es im Humboldt-Jahr auch zusätzlich noch ziemlich peinlich für das Kultur- und Ingenieursland Deutschland.

Auffallend ist, wie vage die neuen Aussagen von Stiftungsrat und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) zur Eröffnung ausfallen. Ein konkretes Datum wird nicht mehr genannt, wenn nun "ab September 2020" eröffnet werden soll. Und der Vorstand geht - wörtlich - auch nur "davon aus", dass die Mängelbeseitigung bis zum Sommer 2020 erfolgt. Angesichts des großen Fachkräftemangels im Bausektor ist es ein Riesenproblem, wenn nun aufgrund der Fehlplanung hunderte zusätzliche Kräfte bei der Fertigstellung benötigt werden.

Höchste Zeit, dass das Projekt nun endlich Priorität genießen soll, wie Frau Grütters meint. Schön wäre allerdings auch, wenn dem Parlament auch eine gewisse Priorität im Planungs- und Informationsprozess eingeräumt worden wäre.

Erst Ende Januar dieses Jahres wurde uns Bundestagsabgeordneten des Bauausschusses berichtet, welch ein Musterbeispiel das Humboldt Forum für kluges Baumanagement und straffes Controlling sei. Kleinere technische Probleme, die damals nur angedeutet wurden, wurden direkt heruntergespielt. Alles befinde sich absolut im Kosten- und Zeitrahmen, so die Aussagen damals.

Leider hat die Bundesregierung hier Vertrauen verspielt. Ein so später und unklarer Eröffnungstermin räumt den Verdacht nicht aus, dass hinter den genannten Verzögerungen bei einzelnen Gewerken doch ein größeres Problem stecken könnte, und dass dieses auch schon länger bekannt ist.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 26. Juni 2019
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2019

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