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SOZIALES/1514: Bundesregierung will junge Lesben und Schwule zur Schwangerschaftsberatung schicken


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 22. Juni 2012

Bundesregierung will junge Lesben und Schwule zur Schwangerschaftsberatung schicken



Zur Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage "Studie zur Situation lesbischer und schwuler Jugendlicher" (Drs. 17/9889) erklärt Ulrich Schneider, Sprecher für Jugendpolitik:

Die Antwort der Bundesregierung zeugt von einem frappierenden Unverständnis für die Bedürfnisse lesbisch-schwuler Jugendlicher. Es ist höchst seltsam, jungen Lesben und Schwulen den Ratschlag zu geben, für eine Sexualaufklärung zur Schwangerschaftsberatung zu gehen.

Dass die Bundesregierung keine Ahnung hat von den Bedürfnissen lesbischer und schwuler Jugendlicher, ist kein Wunder: Sieben Jahre nach dem Bundestagsbeschluss zur Durchführung einer groß angelegten Studie, kann die Bundesregierung auf Nachfrage keinen konkreten Zeitplan zur Erstellung vorlegen. Lediglich eine kleine Pilotstudie soll im Herbst endlich durchgeführt werden.

Wir fordern die Bundesregierung auf, die Studie über lesbisch-schwule Jugendliche noch in dieser Wahlperiode vorzulegen. Sie muss die spezifischen Diskriminierungen lesbischer und schwuler Jugendlicher endlich untersuchen lassen. Nur so werden sie auch von einer breiten Öffentlichkeit anerkannt und wahrgenommen. Sie darf sich nicht länger darauf ausruhen, dass das Grundgesetz alle Menschen vor Diskriminierung schützt - die Lebensrealität sieht oft anders aus.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 22. Juni 2012, Nr. 0565/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2012