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SOZIALES/1616: Bestes Mittel gegen Homophobie ist Gleichstellung


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 16. Mai 2013

Bestes Mittel gegen Homophobie: Gleichstellung



Anlässlich des morgigen Internationalen Tages gegen Homophobie erklärt Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer und menschenrechtspolitischer Sprecher:

Homophobe und transphobe Gewalt sind noch immer gegenwärtig in Deutschland und Europa. Zwar leben viele Schwule, Lesben und Transgender heute so frei wie nie in der deutschen Geschichte, aber dennoch sind auf dem Schulhof, im Fußballstadion und in bestimmten Musikszenen homo- und transfeindliche Parolen trauriger Alltag.

Wir wollen nach dem Vorbild einiger Bundesländer einen Aktionsplan für Vielfalt auflegen. Dazu gehören mehr Aufklärung über Homosexualität sowie Trans- und Intersexualität in den Schulen und bei der Ausbildung von Lehrkräften. Die Vielfalt unserer Gesellschaft und unserer Familien soll sich auch in den Schulbüchern wiederfinden. Das Erkennen von homo- und transphober Gewalt und der richtige Umgang mit Opfern muss ein Standard bei der Ausbildung von Polizei und Staatsanwaltschaft werden.

Zugleich zeigt die zunehmende Gewalt gegen Schwule, Lesben und Transgender in Frankreich, dass auch die Politik eine Verantwortung trägt. Die Konservativen in Frankreich haben bei den Protesten gegen die "Ehe für Alle" mit den Rechtsextremen paktiert. Gewalttätige Überfälle auf Szeneeinrichtungen sind um das Dreifache gestiegen.

Das beste Mittel gegen Homo- und Transphobie sind gleiche Rechte. Der Staat muss alle Bürgerinnen und Bürger gleich behandeln und damit auch einen Appell der Toleranz und Akzeptanz aussenden. Manche Aussagen aus den Reihen der Union sind dagegen vielmehr geeignet, homophobe Vorurteile zu schüren. Wenn Frau Reiche gleichgeschlechtlichen Paaren die "Zukunftsfähigkeit" abspricht oder Volker Kauder die Eingetragene Lebenspartnerschaft "radikal" ablehnt, fischen sie am rechten Rand. Wir warnen: Die Geister, die so gerufen werden, wird man nicht einfach wieder los.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 16. Mai 2013, Nr. 0366/13
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Mai 2013