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UMWELT/1248: Asbestverbot - Regierungskoalition schützt Interessen von Dow Chemical


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 08. Februar 2012

Asbestverbot: Regierungskoalition schützt Interessen von Dow Chemical


Zur Ablehnung des Grünen Asbest-Antrages im Umweltausschuss erklärt Dorothea Steiner, Sprecherin für Umweltpolitik:

Die Schwarz-Gelbe Koalition hat erneut dokumentiert, dass Ihnen Unternehmensinteressen wichtiger sind als der Schutz von Umwelt und Gesundheit. Trotz der bekannten Gefahren gibt es Lücken beim Einfuhrverbote von Asbest und asbesthaltigen Produkten, die dringend beseitigt werden müssen.

So setzt Chemieriese Dow Chemical noch immer auf Chrysotilasbest bei der Produktion von Diapraghmen. Alle andere Chemieunternehmen haben erfolgreich Substitutionsstrategien umgesetzt. Dow Chemical verharmlost die damit verbunden Gefahren, Arbeitsschutz macht Asbest nicht ungefährlich. Solange wir die Einfuhr nicht komplett unterbinden, sind wir durch unsere Nachfrage auch mitverantwortlich für die katastrophalen Zustände in Asbestminen, sei es in Kanada oder in China. Asbest wird nirgends auf der Welt ohne massive Umwelt- und Gesundheitsschäden für die Betroffenen abgebaut.

Die Regierungskoalition stimmte erneut das Lied an, dass die Chemische Industrie unzumutbar belastet würde und tausende Arbeitsplätze gefährdet wären. Dies ist bewiesener Maßen nicht der Fall, da nur ein Produkt von Dow Chemical betroffen ist. Zu unserer Verwunderung hat auch die Linksfraktion das Klagelied der Koalition angestimmt. Die hohen Risiken für alle Beteiligten und die massiven nachgewiesenen Gesundheitsschäden derer, die den bei Dow Chemicals in Stade verwendeten Asbest abbauen und transportieren, scheinen für diese Fraktionen keinen hohen Stellwert zu haben.

Wir fordern für Deutschland und Europa künftig ein umfassendes, uneingeschränktes Asbestverbot. Die Risiken für Mensch und Umwelt bei der Gewinnung und Nutzung sind zu groß, als dass sie durch das Wirtschaftsinteresse irgendeines Unternehmens gerechtfertigt werden können. Auch international muss sich die Bundesregierung nachdrücklich für ein Verbot von Asbestabbau und Handel einsetzen

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN


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Quelle:
Pressemitteilung vom 08. Februar 2012, Nr. 0104
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Februar 2012