Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

WIRTSCHAFT/2342: Zum Vorschlag Biomasse in Kohlekraftwerken mitzuverbrennen


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 12. Dezember 2012

Mitverbrennung von Biomasse in Kohlekraftwerken kein Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung



Zum Vorschlag der dena, die Mitverbrennung von Biomasse in Gas- und Kohlekraftwerken über das EEG zu vergüten, erklärt Oliver Krischer, Sprecher für Energiewirtschaft:

Der Sinn des EEG besteht darin, neue Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Wind, Sonne, Biomasse, Wasser und Geothermie zu fördern. Die dena macht nun den völlig systemwidrigen Vorschlag, die Verbrennung von Biomasse (Holz) in vorhandenen Kohlekraftwerken über das EEG zu vergüten. Das ist nichts anders als eine Subvention für klimaschädliche Kohlekraftwerke und damit ein Geschenk an RWE, Vattenfall & Co.

Damit wird kein Beitrag zur Energiewende geleistet, sondern es werden überkommene und ineffiziente Energieerzeugungsstrukturen festgeschrieben. In Deutschland gibt es überhaupt nicht genügend Holzmengen für eine solche Mitverbrennung. Das Holz müsste aus Übersee importiert werden mit den bekannten Folgen und Risiken für die Waldnutzung dort.

Es ist zudem kein Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung, Holz um den halben Globus zu transportieren, es dann hier in Kohlekraftwerken mit Wirkungsgraden von 30 Prozent oder 40 Prozent zu verbrennen und die privaten Stromverbraucher über die EEG-Umlage dafür zahlen zulassen.

Biomasse für die Energiegewinnung einzusetzen - in welcher Form auch immer - macht nur Sinn, wenn dieses effizient und nachhaltig geschieht. Das ist bei der Mitverbrennung in Kohlekraftwerken aber überhaupt nicht der Fall.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 12. Dezember 2012, Nr. 1113/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressestelle
Telefon: 030/227-572 12, Fax: 030/227-5 69 62
E-Mail: presse@gruene-bundestag.de
Internet: www.gruene-bundestag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Dezember 2012