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BILDUNG/787: Bei Ganztagsschulen nicht am Bedarf vorbei investieren


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 6. Juni 2012

Bei Ganztagsschulen nicht am Bedarf vorbei investieren

Ganztagsbetrieb muss durch Bildungskonzept flankiert werden



Nach einer aktuellen Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung verfügen inzwischen mehr als die Hälfte der Schulen über Ganztagsangebote. Aber erst ein Viertel der Schüler nutzt das Angebot. Hierzu erklärt der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht:

"Der Ausbau von Schulen zu Ganztagsschulen kostet den Steuerzahler Milliarden. Deshalb ist wichtig, dass der Ausbau sich am Bedarf orientiert und nicht zum Selbstzweck wird. Insbesondere ist es nicht sinnvoll, Schulstandorte zu Ganztagsschulen auszubauen, deren Bestand wegen des absehbaren Schülerrückgangs bereits gefährdet ist.

Zudem ist der teure Ganztagsbetrieb nur zu rechtfertigen, wenn er durch ein Bildungskonzept flankiert wird. So kann eine gebundene Ganztagsschule mit über den ganzen Tag verteilten Unterrichtseinheiten besonders für Kinder aus bildungsfernen Familien einen echten Mehrwert bedeuten. Leider profitiert von solchen Angeboten bislang aber erst ein kleiner Teil der Ganztagsschüler. Vor dem Ausbau weiterer Ganztagsangebote muss daher die qualitative Weiterentwicklung bestehender Ganztagsschulen zu gebundenen Angeboten Vorrang haben."

Hintergrund:
Im Schuljahr 2010/2011 stieg der Anteil der Ganztagsschulen gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozentpunkte. Mehr als jede zweite Schule machte Ganztagsangebote (51,1 Prozent). Der Anteil der Schüler, die diese Ganztagsangebote nutzen, stieg dagegen lediglich um 1,2 Prozentpunkte (auf 28,1 Prozent). In Baden-Württemberg sank er sogar (von 25,6 auf 15,7 Prozent). Gebundene Ganztagsschulen besuchten zuletzt erst 12,7 Prozent der Schüler (Vorjahr 11,9 Prozent).

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2012