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INNEN/3222: Religiöse Vielfalt ist Herausforderung, keine Bedrohung


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 9. November 2016

Religiöse Vielfalt ist Herausforderung, keine Bedrohung

Fraktion holt Kirchen und Religionsgemeinschaften an einen Tisch


Am heutigen Mittwoch führt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine öffentliche Veranstaltung zur wachsenden religiösen Vielfalt in Deutschland durch. Hierzu erklärt der kirchen- und religionspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz Josef Jung:

"Deutschland verändert sich, es ist religiös vielfältiger geworden. Als Fraktion mit dem "C" im Namen verstehen wir es als unsere Kernaufgabe, uns mit den Fragen steigender religiöser Pluralität zu befassen und rechtzeitig mögliche Weichenstellungen zu erkennen und anzugehen.

Als erstes Fazit lässt sich festhalten: Mehr Normalität und Sachlichkeit in der öffentlichen Debatte und Wahrnehmung von Kirchen und Religionsgemeinschaften würde uns allen gut tun. Religiöse Vielfalt ist für den Staat und seine Bürger eine Herausforderung, aber keine Bedrohung. Von den Auswüchsen islamistischen Terrors oder anderer Gewalt im Namen von Religion muss hier klar unterschieden werden.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion trägt der religiösen Pluralität im Land Rechnung. Bereits seit Beginn dieser Legislatur holen wir unter dem Titel "Mit Religion im Dialog" halbjährlich Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen und Religionsgemeinschaften für einen gemeinsamen Austausch an einen Tisch. Wir klären unter anderem, welche Aufgaben auf Staat und Gesellschaft angesichts wachsender religiöser Vielfalt künftig zukommen, z.B. beim bekenntnisorientierten Religionsunterricht oder in der Militärseelsorge. Die Unionsfraktion ist der Auffassung, dass das bestehende Religionsverfassungsrecht bereits einen soliden Rahmen bietet und allen Religionsgemeinschaften offen steht."

Hintergrund:
Im Jahr 1950 gehörten 96,4 Prozent der Bevölkerung in Deutschland einer der beiden großen christlichen Kirchen an. Seitdem hat sich die religiöse Landschaft deutlich gewandelt: Rund 50 Millionen Gläubige zählen sich zu den beiden großen christlichen, den orthodoxen oder freien und selbständigen Kirchen. Mehr als 100.000 Juden sind nach den Gräueln des Holocausts wieder in Gemeinden organisiert. Geschätzte 4 bis 4,5 Millionen Menschen ordnen sich als Sunniten, Schiiten und Ahmadiyya dem Islam zu. Daneben haben sich Religionsgemeinschaften wie Aleviten, Jesiden und Bahaí etabliert. Hinzu kommen Angehörige fernöstlicher Religionen wie Hindu, Sikh und Buddhisten.

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Quelle:
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Bürgerinformation: Telefon 030/227-52 267, Telefax 030/227-56 115
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Internet: www.cducsu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. November 2016

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