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ARBEIT/1608: Arbeitszeit geht uns alle an


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 29. März 2016

Jutta Krellmann: Arbeitszeit geht uns alle an


"Wer über Arbeitszeit redet, darf über Freizeit nicht schweigen. Anstatt bestehende gesetzliche Schutzrechte von Beschäftigten ständig auszuhebeln, müssen die Bundesregierung und die Arbeitgeberverbände endlich begreifen, dass der digitale Wandel in der Arbeitswelt nur dann ein Erfolg wird, wenn die Beschäftigten die Chance haben, ihn mitzugestalten. Dabei muss an den schon jetzt bestehenden Problemen wie die Ausweitung von Mehrarbeit, Sonn- und Feiertagsarbeit oder den Eingriff in Ruhezeiten angesetzt werden", erklärt Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die Ankündigung von Bundesarbeitsministerin Nahles, die Arbeitszeit noch in diesem Jahr zu flexibilisieren. Krellmann weiter:

"Es ist nicht hinnehmbar, dass die Arbeitgeber unter dem digitalen Wandel ausschließlich die Abschaffung von Arbeitnehmerschutzrechten verstehen. Keine Woche nachdem die dringend notwendigen Neuregelungen bei Leiharbeit und Werkverträgen beerdigt wurden, holen die Arbeitgeber bereits zum nächsten Schlag aus. Dabei geht es hier um nicht weniger als die Frage, wie künftig unsere Lebens- und Arbeitszeit aussehen soll und wer darüber entscheidet. Diese Debatte jetzt hinter verschlossenen Türen zu führen und die Beschäftigten am Ende vor vollendete Tatsachen zu stellen, kommt 'Friss oder stirb' schon sehr nah. Auf die Schnelle die gesetzlichen Mindeststandards aufzuweichen und damit die Ausgangsbedingungen zu verfälschen, entzieht einer notwendigen breiten gesellschaftlichen Debatte bereits im Vorfeld den Boden.

DIE LINKE fordert daher die Bundesregierung auf, sich das Thema Lebens- und Arbeitszeit nicht von den Arbeitgebern aus den Händen nehmen zu lassen. Die Frage vom digitalen Wandel der Arbeit muss an den schon jetzt bestehenden Problemen der Beschäftigten ansetzen und diese auch in eine breit aufgestellte gesellschaftliche Debatte einbinden. Denn klar ist, dass sich Gesetzesänderungen auf die Arbeitszeiten aller auswirken werden und eben nicht nur auf Beschäftigte in der neuen digitalen Arbeitswelt."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 29. März 2016
Deutscher Bundestag
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Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2016

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