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GESUNDHEIT/828: Finanzierung der Krankenhäuser - Irrweg Fallpauschale


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 8. September 2014

Harald Weinberg: Irrweg Fallpauschale



"Dass die Finanzierung der Krankenhäuser fast ausschließlich über Fallpauschalen (DRGs) läuft, ist die Ursache vieler Probleme in den Krankenhäusern. Deshalb müssen wir die DRGs zurückdrängen und andere Arten der Finanzierung etablieren", fordert Harald Weinberg, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des heutigen Treffens der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Betriebskostenfinanzierung der Krankenhäuser. Weinberg weiter:

"Kein anderes Land der Welt setzt so hemmungslos auf DRGs wie die Bundesrepublik. In anderen Ländern werden DRGs höchstens für einen begrenzten Teil der Behandlungskosten als Finanzierungsinstrument eingesetzt, meist sogar nur als Controlling-Instrument. In Deutschland läuft hingegen der größte Teil der 65 Milliarden Euro Krankenhausausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung durch die Fallpauschalen-Maschinerie. Die sichtbaren Folgen sind etwa eine fragwürdige Mengenentwicklung und eine immer drastischere Vernachlässigung der Krankenhauspflege.

Dieses Finanzierungssystem ist ein Irrweg der Krankenhauspolitik, deswegen sollte die Bund-Länder-Konferenz die Weichen für einen Systemwechsel stellen. Dieser Wechsel zu einer tatsächlich bedarfsgerechten Finanzierung sollte dort beginnen, wo die DRGs besonders viele Probleme verursachen, zum Beispiel in der Palliativmedizin, den Geburtsstationen, der Kinderheilkunde oder der Gerontologie.

Nahezu alle Fachgesellschaften kritisieren das DRG-System mittlerweile grundsätzlich. Es wird Zeit, dass Union und SPD diese Kritik ernst nehmen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 8. September 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2014