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RECHT/396: Einsatz von Kindersoldaten stoppen - den Opfern Asyl gewähren


Annette Groth, Menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag
Pressemitteilung vom 12. Februar 2013

Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten

Einsatz von Kindersoldaten stoppen - den Opfern Asyl gewähren



Mehr als 120 Regierungen haben das UN-Fakultativprotokoll zur Kinderrechtskonvention, das die Rekrutierung und den Einsatz von Kindern bei bewaffneten Auseinandersetzungen ächtet, anerkannt. Dennoch werden weiterhin KindersoldatInnen in den unterschiedlichsten Ländern eingesetzt, darunter unter anderem Kongo, Afghanistan, Jemen, Sudan, Somalia, Indien, Irak, Nepal, Pakistan, Philippinen, Thailand, Sri Lanka, Tschad , Myanmar, Israel und Uganda. Aktuell mehren sich Berichte, dass auch bei bewaffneten oppositionellen Gruppen in Syrien Kinder eingesetzt werden. Laut den Vereinten Nationen gibt es weltweit etwa 250.000 bis 300.000 KindersoldatInnen. Viele der Kinder werden zwangsrekrutiert und haben keine Möglichkeit, die bewaffneten Gruppen oder die Armee wieder zu verlassen. In einigen Ländern werden Kinder schon ab 9 Jahren rekrutiert.

Annette Groth, menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, erklärt dazu:

"Wir fordern die Bundesregierung auf, die Werbung der Bundeswehr bei Kindern und Jugendlichen sofort zu beenden. Es ist nicht akzeptabel, dass Schulen Jugendoffiziere einladen und Schulklassen zu den PO&LIS-Strategiespielen der Bundeswehr fahren. Die Bundeswehr verklärt bei Jugendmessen wie der YOU in Berlin und bei Kinderfesten sowie mit Abenteuercamps und Adventure-Angeboten für Jugendliche Krieg zu einem Abenteuerspiel. Solche Werbemethoden der Bundeswehr verstoßen gegen die Kinderrechtskonvention und müssen verboten werden."

"Die internationale Gemeinschaft ist verpflichtet, den Einsatz von KindersoldatInnen zu unterbinden. Nirgendwo auf der Welt dürfen Kinder an Kriegen beteiligt werden, sei es in direkten Kampfhandlungen oder als Wachposten bzw. für den Transport von Waffen oder anderer Ausrüstung. Ich unterstütze darum ausdrücklich die internationale Initiative "Red Hand Day", die im Rahmen ihrer Menschenrechtsarbeit rote Handabdrücke gesammelt und sie PolitikerInnen übergeben hat. Diese Form des Protests gegen den Missbrauch von Kindern als SoldatInnen ist hervorragend, denn sie rückt diese Verbrechen an den Schwächsten ins Licht der Öffentlichkeit. Es bleibt zu hoffen, dass auch die Bundesregierung ihr Engagement gegen den Einsatz von KindersoldatInnen verstärken wird."

Annette Groth weiter:

"Es ist ein Skandal, dass in Deutschland bis heute schwer traumatisierte Kinder beweisen müssen, dass die Rückkehr in ihre Heimatländer eine Gefahr für sie darstellen würde. Die Opfer müssen endlich geschützt werden. Wir sind moralisch verpflichtet, ihnen sowohl ein Bleiberecht zuzugestehen, als auch für sofortige psychologische Unterstützung zu sorgen. Stattdessen liefert Deutschland weiterhin Rüstungsgüter in Länder, in denen nachweislich KindersoldatInnen zum Einsatz kommen. Solche Waffenlieferungen müssen sofort eingestellt werden - die Bundesregierung macht sich durch sie am Missbrauch von Kindern als SoldatInnen mitschuldig."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. Februar 2013
Annette Groth, MdB
Menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: +49 30 227-77210, Fax: +49 30 227-76207
E-Mail: annette.groth@bundestag.de
Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Februar 2013