Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → DIE LINKE

FINANZEN/1140: Europäischer Stabilitätsmechanismus ist Bankenrettung auf Kosten des Sozialstaats


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 8. Oktober 2012

ESM ist Bankenrettung auf Kosten des Sozialstaats



"Der ESM wird 'Hilfspakete' an die Banken verteilen. Bei der Bevölkerung wird hingegen keine Hilfe ankommen. Im Gegenteil, durch die Auflagen der 'Hilfspakete' werden Arbeitnehmerrechte und der Sozialstaat unter die Räder kommen", kommentiert Michael Schlecht die heutige konstituierende Sitzung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Der Chefvolkswirt der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Mit dem ESM wird der ultra-neoliberale Umbau Europas vorangetrieben, der Fiskalpakt wird wohl bald folgen. Gelder aus dem ESM gibt es nur bei Einhaltung des Fiskalpaktes. Dieser wiederum wird eine Spirale aus Kürzungen, sinkender Wirtschaftsleistung, steigenden Haushaltsdefiziten und weiteren Kürzungen antreiben. Der ESM sorgt dafür, dass Banken und Vermögende bei diesem Prozess schadlos bleiben.

Eine echte Stabilitätspolitik ist möglich. Nötig ist hierzu ein sofortiger Stopp der Kürzungspolitik. Die Finanzierung der öffentlichen Haushalte muss von der Finanzmafia befreit werden. Die EZB muss die Staaten in einem festgelegten Rahmen direkt mit Krediten versorgen. Die Staatsschulden sind durch einen harten Schuldenschnitt und eine europaweite Vermögensabgabe für Millionäre drastisch zu senken. Private Großbanken müssen vergesellschaftet und die gesamte Finanzbranche streng reguliert werden. Deutschland muss zudem geeignete Maßnahmen zur Stärkung der Binnennachfrage ergreifen."

*

Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 8. Oktober 2012
Deutscher Bundestag
Fraktion DIE LINKE.
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52800, Telefax: 030/227 56801
E-Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Oktober 2012