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SICHERHEIT/1713: Keine Entwarnung bei deutschen Rüstungsexporten


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 14. Dezember 2015

Inge Höger: Keine Entwarnung bei deutschen Rüstungsexporten


"Der neueste Rüstungsexportbericht bietet leider keinerlei Grund zur Entwarnung. Entgegen dem weltweiten Trend haben es führende deutsche Rüstungsbetriebe wieder einmal geschafft, ihren Marktanteil beim globalen Handel mit todbringenden Waffensystemen zu erhöhen", erklärt Inge Höger, abrüstungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum aktuellen Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts Sipri, der global ein leichten Minus von 1,5 Prozent bei den Verkäufen der 100 größten Rüstungsunternehmen sieht. Höger weiter:

"Das Plus von 9,4 Prozent ist vor allem auf den wirtschaftlichen Erfolg von ThyssenKrupp und Rheinmetall zurückzuführen. Das Umsatzplus von ThyssenKrupp in Höhe von 540 Millionen Dollar ergibt sich aus dem Verkauf von Kriegsschiffen und U-Booten, die zu einem erheblichen Teil in Krisenregionen exportiert werden. Auch der Erfolg von Rheinmetall ist auf den Verkauf in Drittstaaten zurückzuführen. So wurde 2014 entschieden, dass eine ganze Panzerfabrik nach Algerien verkaufen werden darf, die 1000 Radpanzer produziert. Dieses Geschäft mit dem Tod führt global zur weiteren Destabilisierung und bindet Finanzenmittel, die für eine nachhaltige Entwicklung in den betroffenen Regionen dringend nötig wären. Deswegen ist es leider nicht falsch, wenn immer wieder darauf hingewiesen wird, dass Rüstungsexporte auch mit verantwortlich sind für Flucht und Vertreibung. DIE LINKE fordert Stopp von Rüstungsexport und Ausstieg aus der Rüstungsproduktion."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 14. Dezember 2015
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Dezember 2015

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